Seit beinahe sieben Jahren betreibe ich nun meinen Online Shop bei Dawanda. Immer wieder werde ich gefragt, wie ich das so mache, wo ich meine Stoffe kaufe, wann ich eigentlich arbeite, warum ich “nur” Schminktäschchen verkaufe, wie ich Werbung für meinen Shop mache, wie ich überhaupt den Shop, den Blog, meine Familie, den Haushalt, ect. unter einen Hut bekomme. Eine Menge Fragen.
Deswegen habe ich mir überlegt, hier ein wenig darüber zu schreiben. Dinge zu erklären, Einblicke in meinen Tagesablauf zu geben, Fragen zu beantworten. Da mir dazu so einiges einfällt, werde ich eine kleine Reihe verschiedener Postings schreiben. Es wird keine Anleitung geben, wie man es richtig macht (denn auch ich befinde mich immer noch im Lernprozess), es wird kein “wie verkaufe ich auf Dawanda” werden und es wird auch keine Anekdötchen (vielleicht das ein oder andere) von meinen Kunden geben (denn ich finde es nicht gut, wenn sowas öffentlich geschrieben wird, auch wenn der Name des Kunden nicht genannt wird!) – nein, es wird eine Reihe aus Aus dem Leben einer Online-Shopbetreiberin werden, ganz persönliche Informationen, die für die eine gelten mögen und vielleicht interessant sind, für die andere eben nicht.
Den Anfang macht heute wie alles begann. Ich selbst lausche zu gerne anderen Shopbetreiberinnen, wie sie zu dem geworden sind, was sie sind….und wenn Ihr das auch gerne tut, dann macht Euch eine Tasse Kaffee… dies ist ein laaaanges Posting! ;-)
Angefangen hat es 2006 mit Modeschmuckketten. Zusammen mit einem kleinen Kreis Frauen, habe ich damals dieses Hobby für mich entdeckt. Zunächst trafen wir uns nur so zum gemeinsamen Kettenherstellen… dann veranstalteten wir Märkte, ich meldete mein Gewerbe an und stieß durch einen Zufall auf Dawanda. Sofort war ich hin und weg von dieser Plattform und eröffnete dort ein paar Tage später meinen Shop.Doch schon bald verlor ich die Lust an Modeschmuckketten. Wahrscheinlich, weil ich selbst keinen Schmuck trage. Als dann 2007 meine Freundin ein Baby erwartete und sich sehnlichst eine Patchwork-Krabbeldecke wünschte, kramte ich meine Nähmaschine wieder hervor, bestellte todesmutig Stoffe im Internet, fing an zu nähen und war infiziert. Damals hatte ich von Tuten und Blasen echt keine Ahnung, denn ich kaufte Baumwollstoff und Jersey querbeet ein, einfach nur, weil sie hübsch aussahen. ;-)
Und dann fing ich an zu bloggen, fand neue Inspirationen, zeigte meine ersten kreative Ergüsse hier im Blog, erhielt dafür Zustimmung und Applaus (wofür ich Euch ewig dankbar sein werde!), fand immer mehr Spass daran…. und so verdrängten bald die ersten Mutterpasshüllen, U-Heft-Hüllen, Halstücher, Lätzchen, Windeltaschen und andere textile Kleinigkeiten den Modeschmuck aus meinem Shop.
2011 wendete sich das Blatt. Es fing mit einem feature meiner Täschchen in der Laviva an. Die Bestellungen und Aufträge, die daraufhin in meinen Mailkasten flatterten, überrannten mich beinahe, jedoch konnte ich mir immer mehr Zeit freischaufeln, um sie umzusetzen und abzuarbeiten. Und dann kam die große und wichtigste Entscheidung für mich, denn die Elternzeit neigte sich dem Ende zu: Zurück in den alten Beruf oder meine Selbstständigkeit weiter ausbauen!?
Da die kinderfreien Vormittage in greifbarer Nähe waren und ich Struktur am Ende des Tunnels sah, entschied ich mich, zusammen mit meinem Mann, für Letzteres. Ich sagte meinem alten Job adieu! (den ich als Teilzeitkraft sowieso nie mehr so hätte ausführen können wie zuvor!) und investierte alle meine Kräfte und freie Zeit in den Shop. Eine Entscheidung, die ich bis heute nicht bereue.
In der Zwischenzeit machten sich immer mehr Schmink- und Kosmetiktäschchen im Shop breit. Die Nachfrage stieg hier mehr, als bei allen anderen Produkten. Sie waren mein Zugpferd. Ich feilte am Schnittmuster, probierte verschiedene Designs aus, schrieb immer mehr Wörter in mein Notizbuch, bis ich irgendwann entschied, ausschliesslich Täschchen in meinem Shop anzubieten. Warum, das schreibe ich Euch in einem anderen Posting.
Zuletzt sei gesagt: Um dieses Posting zu schreiben, habe ich mich durch meinen Blog geklickt und nochmal meine eigene Entwicklung und die meines Shops nachgelesen (was bin ich froh und dankbar für dieses wunderbare Tagebuch!). Es war eine lange, teils mühsame, teils wunderbare Entwicklung. Den Traum von einem gut laufenden Shop habe ich nie aufgegeben, auch nicht, als ich mehr mit Baby auf dem Arm vor dem Bildschirm sass, als vor der Nähmaschine. Ich würde sogar sagen, dass die Zeit des “Wollens, aber nicht Könnens” meine Motivation und Leidenschaft eher gesteigert hat. Dream big hängt nach wie vor über meinem Schreibtisch.
Ich wünsche allen Mädels, die drüber nachdenken, einen Shop zu eröffnen ganz viel Energie und Motivation, den Wunsch nicht aus den Augen zu verlieren. Ich war und bin nach wie vor der Überzeugung: wenn man etwas wirklich will und ganz viel Herzblut hinsteckt, wenn man ein Ziel vor Augen hat und seine Energien auf diesen einen Punkt bündelt, dann klappt das auch. Früher oder später! Bei mir eben später… wie Ihr gerade gelesen habt!Ich wünsche Euch einen guten Start in die neue Woche. Liebe Grüße, Bine
Alle Artikel aus dieser Reihe kannst Du hier nachlesen: Aus dem Leben einer Online-Shopbetreiberin!