GELESENES: Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele! Ich liebe Bücher. Romane, Krimis, Liebesgeschichten, Historische Schmöker- gib mir ein Buch und Du hast Deine Ruhe. Hier findest Du alle Buchbesprechungen. Ich würde mich freuen, wenn Dir eine meiner Empfehlungen gefallen würde!
2015 ist dieser Roman auf dem Buchmarkt erschienen, aber erst im vergangenen Jahr nahm die Nachfrage darüber so richtig zu. Das ist zumindest mein (persönliches) Empfinden, wissen tue ich es nicht, Zahlen liegen mir keine vor. Jedenfalls ist mir das Buch Der Wal und das Ende der Welt im letzten Jahr vermehrt über den Weg gelaufen. Dies hat einen guten, einen ziemlich aktuellen Grund.
Der Wal und das Ende der Welt
Die Geschichte betrifft uns derzeit alle: Eine Grippewelle droht über’s Land zu ziehen, die meisten Menschen haben nicht genügend Vorstellungskraft sich die möglichen Auswirkungen auszumalen, sie hören und lesen davon, nehmen aber es (noch) auf die leichte Schulter. Einer fängt an haltbare Lebensmittel zu horten.
Joe wird nackt am Strand von St. Piran, einem kleinen Fischerdorf in Cornwall, angespült und von den knapp 300 Dorfbewohnern erst gerettet, dann aufgenommen. Er bekommt einen Schlafplatz (für den er jedoch zahlen muss) und Kleidung. Kurz darauf strandet ein Wal an genau diesem Strand. Joe, der Neue, der Fremde, schafft es, die Bewohner zusammen zu trommeln und mit geeinten Kräften, befördern sie den Riesen zurück ins Meer. So beginnt die Geschichte.
Joe Haak ist Analyst einer Londoner Bank. Wenn Aktien abrauschen, wenn alle in Panik geraten, dann verhilft er der Bank mit seinen Analysen und Voraussagen zu enormen Gewinnen. Es geht immer nur ums Gewinnen.
Angekommen, gestrandet in St. Piran, breitet sich die Neuigkeit aus, dass eine Grippewelle das Land und seine Menschen bedroht. Der Analyst Joe ahnt, was auf sie zukommen wird, schließlich waren diese Vorahnungen in seinem alten Leben sein Job. Er plündert sein komplettes Konto und kauft haltbare Lebensmittel für die Dorfbewohner. Anfangs alleine, dann irgendwann mit einer kleinen Gruppe Eingeweihter. Sie schleppen Kisten und Säcke voller Nudeln, Reis, Bohnen,… in den alten Kirchturm. Das kleine Dorf schottet sich ab, rüstet sich für die drohende Katastrophe, wird kreativ, trifft sich jeden Abend zum gemeinsamen Essen.
Es ist ein Buch über Menschlichkeit, über Hoffnung und Ängste, Zusammenhalten und gemeinsames Anpacken. Es handelt von sich zurück ziehen und in Quarantäne gehen, um die Gemeinschaft zu schützen. Ein brandaktuelles Thema.
Das Buch hat mir gut gefallen. Es gibt aber ein Jedoch. Während die Geschichte gut und flüssig erzählt wird und zwischen den Gesprächen von Joe und dem Pastor Alvin oder Joe und dem Bank Chef, viele kluge Sätze und Anregungen dem Leser geliefert werden, fehlte mir persönlich der Bezug zu den Dorfbewohnern. Sie blieben blass für mich. Zu viele Namen, zu wenig Persönliches. Ich hätte die ein oder andere Figur gerne näher kennengelernt.
Trotzdem ist es lesenswert. Vielleicht oder gerade wegen unserer aller aktuellen Situation.
Das Rezept für den Möhren Muffin, den Ihr oben auf dem Foto seht, habe ich gestern hier veröffentlicht.
Liebe Grüße
Bine
- Ironmonger, John (Autor)
Letzte Aktualisierung am 2024-11-06 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API