(Werbung ohne Auftrag) So eine Blogger Konferenz ist ganz schön aufregend, immer spannend und Kräfte zehrend, aber auf jeden Fall informativ und manchmal auch herzerwärmend. Informationen, Inspirationen und Denkanstöße bekommt man (hoffentlich) von den Redner, die während der Konferenz vorne stehen und ihr Wissen teilen. Aber nicht nur von denen kann man lernen. Auch Gespräche zwischen den Vorträgen, in der Toiletten- oder Buffetschlange, an der Kaffeetheke, auf dem Weg zum Hotel und auch während der Party, bringen hier und da Erkenntnisse. Oder einfach nur ein wohliges Gefühl, weil man jemanden kennenlernt oder wiedertrifft, der einfach nett ist.
Vernetzt wachsen – sei aktiv und spreche mit anderen.
Mit über 200 Bloggern oder Menschen, die mit diesem online-business zu tun haben, in knapp zwei Tagen zu sprechen, ist unmöglich. Aber ich würde sagen, ich war nah dran. Ich habe jede Bloggerin angequatscht, die mir vor die Nase kam; habe mich vorgestellt, hallo gesagt, wo kommst Du her, wie heißt Dein Blog?
Das Motto der diesjährigen blogst Konferenz von Ricarda und Clara lautete: #vernetztwachsen. Ein sehr schönes Motto, finde ich. Um mich zu vernetzten, muss ich reden, sprechen, aktiv sein, auf Menschen zugehen. Mir fällt das nicht schwer. Ich quatsche jeden an und ich freue mich, wenn ich angesprochen werde, denn nur so entstehen Gespräche, können Erkenntnisse gewonnen und vielleicht sogar Freundschaften geknüpft werde. Klar kann ich mir viele Infos aus dem “InterNetz” fischen, aber reale Netze und persönliche Gespräche sind sind die Besten! Heute möchte ich meine Erkenntnisse, die ich letztes Wochenende gewonnen habe, mit Euch teilen.
If you want to go fast, go alone. If you want to go far, go together.
{Wenn Du schnell gehen möchtest, geh allein. Wenn Du weit gehen möchtest, geh mit anderen}
Ist das nicht ein schöner Spruch? Den hatte Johanna Fritz während ihrer Key-Note auf die Leinwand geschmissen und er wurde wahrscheinlich 200 mal abfotografiert. Johanna erzählte von ihrem Werdegang – von der Illustratorin zur Coaching der Kreativen Rockstars. Sie veröffentlicht regelmäßig Podcasts (die mich immer irgendwie inspirieren, auch wenn mich das Thema an sich vielleicht nicht anspricht) und unterstützt ihre Community mit wertvollen Tipps rund um die Selbstständigkeit. Neben vielen Infos, griff Johanna auch immer wieder das Motto der Konferenz auf: vernetzt wachsen. Die meisten Blogger arbeiten alleine für sich; so wie ich. Die Vormittage verbringe ich meist alleine in meinem Kellerbüro. Ich liebe meinen Job über alles, aber ohne ein Netz von Gleichgesinnten, von Kollegen und Kameraden ist es nur halb so schön. Deswegen versuche ich online meine Kontakte zu pflegen und hin und wieder auch mal meine vier Wände zu verlassen und Bloggerinnen in echt zu treffen. Das war übrigens ein guter Vorsatz für 2018 und den habe ich wirklich gut umgesetzt.
Der Gutenberg Editor kommt.
Ich habe Philipp am Freitagabend beim Speaker Dinner kennengelernt. Wir fragten uns gegenseitig, wer wir sind, was wir hier machen und worüber wir während der Konferenz sprechen werden. Philipp ist, salopp gesagt, IT Spezialist. Sein Thema war am Wochenende der Gutenberg Editor. Ich hatte mich nicht für seinen Workshop eingeschrieben, denn ich musste mich zwischen zwei Workshops entscheiden.
Was ich dennoch aus den Gesprächen mit Philipp mitgenommen habe: Der Gutenberg Editor kommt mit dem nächsten WordPress Update und er hat eine Menge cooler Funktionen im Gepäck. Ich hatte vor einiger Zeit mal das Theme Enfold hier installiert. Damit war ich aber nicht so glücklich. Es war mir zu maskulin, zu umfassend und praktisch, einfach nicht schön genug. Ich will es hier aber schön haben. Nichtsdestotrotz bin ich gespannt auf den neuen Editor und ich werde ihn mir definitiv anschauen, soll heißen: bleib neugierig und probiere Neues aus.
Video rockt! Swiping ist das neue Scrollen.
Das wissen wir ja eigentlich schon, oder? Über die Jugend von heute wird es irgendwann ein Buch mit dem Titel Generation Video geben, so wie es über meine Generation ein Buch mit den Namen Generation Golf gibt. Videos erobern immer und immer mehr das Internet, Youtube ist schon lange nicht mehr der einstige Lieferant des bewegten Bildes. Facebook, Instagram, Snapchat… überall flimmert es mittlerweile, mal länger, mal nur 24 Stunden lang. Kirsten Jassies, eine Internet Pionierin (Instagram und Vlog Trainer), mit einem entzückenden niederländischen Akzent, hat uns ganz klar sagt: Video ist das big thing, scrollen war gestern, heute wird gewiped. Bewegte Bilder werden uns immer mehr in unsere timelines gespült und wer bei dem ganzen Zirkus mitmacht, der ist auf der sicheren Seite. Oha! Muss ich erstmal sacken lassen.
Die Sache mit der Nische; immer und immer wieder ein Thema.
Ihr kennt ja meine Meinung zu Nischenblogs. Ich will das nicht hören, denn mit meinem Gemischtwarenladen, meiner Sammelstelle aller Dinge, die ich gerne mache und tue, schieße ich mir irgendwie ins eigene Knie- wenn man denn den Tipps und Ratschlägen erfolgreicher Blogger traut. Ich werde meine Strategie nicht ändern. Ich habe eigentlich gar keine Strategie, ich tue das, was mir Spaß macht. Was mir während der Konferenz und bei verschiedenen Gesprächen zu diesem Thema jedoch bewusst wurde: Ich habe einen Vorteil- ich blogge seit knapp 11 Jahren. Ich bin mir nicht sicher, ob mein Blog jemals so erfolgreich wäre, wenn ich heute damit starten würde. Von daher sollte man dem Thema Nische nicht ganz abgeneigt sein. Auf der anderen Seite schließt sich beim Thema Erfolg immer meine nächste Frage an: Was ist für Dich, für mich Erfolg? Ein langes leidiges Thema.
Willst Du ein eigenes Community-Universum, dann gründe eine Facebook Gruppe.
Wenn du einen speziales Nischenthema bedienst, dann lohnt es sich eine Facebook Gruppe zu gründen. Das sagte uns Hannah Frey. Ihr Thema, ihre Nische ist “zuckerfrei leben”. Neben ihrem Blog hat sie einige Bücher veröffentlicht und ist obendrein Chefin einer Facebook Gruppe, die mittlerweile über 30.000 Mitglieder zählt.
Finde ich toll und bemerkenswert, aber leider kommt das für mich nicht in Frage. Dafür ist mein Blog zu bunt und abwechslungsreich. Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich mir dadurch eine gebündelte Commutity durch die Lappen gehen lasse, aber deswegen jetzt nur noch über Köln, Cupcakes oder Nudelsalat bloggen- nee, das ist für mich keine Lösung. Oder hättet Ihr Interesse an einer geschlossenen was eigenes Gruppe?
Bis dass der Tod und scheidet- was passiert mit meinem Online-Leben, wenn ich nicht mehr bin?
Ein wirklich trauriges, aber über allen Maßen wichtiges Thema brachte uns Nina Straßner Die Juramama tatsächlich schwungvoll und positiv nahe. Was ist, wenn wir aus dem Leben scheiden? Was passiert dann mit unseren Blogs, unserem Facebook, Pinterest, Instagram, Twitter? Dürfen Angehörige die Accounts einfach löschen? Könnten sie die überhaupt löschen oder kennen sie gar nicht die Zugangsdaten?. Wie ist das eigentlich mit der Erbfolge? Wollen wir, dass unsere Kinder unsere Blogs erben? Und was sollen sie mit ihrem Erbe anstellen? Und was ist mit all den anderen Plattformen, Lizenzen und Konten? Netflix, Amazon Prime, Audible, Spotify, Paypal? Fragen über Fragen, Anregungen und Denkanstöße, die uns alle mal kurz ganz still werden ließen. Was übrig bleibt: da muss ich mich drum kümmern! Diesen Gedanken hatte ich schon im Mai diesen Jahres, angepackt hab ich ihn nicht.
Mach das, worauf du Bock habt, dann wird es richtig gut! Yes!
Da hatte ich diesen Fangirlmoment, als Jules Villbrandt vor die Menge trat. Was für eine inspirierende und bodenständige Frau! Und was für ein Vortrag! Jules sprach mir mit jedem ihrer Sätze zum Thema “visuelles Storytelling” aus dem Herzen. Wir sollen uns selbst treu bleiben, sollen uns darauf besinnen, wo wir her kommen und genau diese Geschichten erzählen. Niemand anderes kann diese Geschichten erzählen, denn es sind unsere Geschichten. Wir sollen experimentieren, um unseren Stil zu finden, sollen gute und kritische Fragen stellen, ins Museum gehen, in unseren eigenen Bibliotheken wühlen und Moodboards erstellen. Alles in allem hat sie so ziemlich das Gegenteil von dem gesagt, was gerade überall durch die Bloggerlandschaft gepredigt wird. Das gab mir ein sehr gutes Gefühl und bestärkte mich darin, dass ich mit meiner (nicht vorhandenen) Strategie gar nicht so falsch liege. Und es zeigt auch: alles hat zwei Seiten. Kommt eben darauf an, von wo aus man das Problem betrachtet.
Glaubwürdigkeit führt zu einem höheren Marktwert!
Das weiß ja jedes Kind. Gebe ich Tipps und Ratschläge, erzähle ich Geschichten und preise ein gutes Rezept an, dann sollte all das Hand und Fuß haben. Eine verzerrte Selbstdarstellung, ein falsches Selbstbildnis – das wird nicht unbemerkt bleiben. Deswegen riet Sachar Klein uns, dass online die sind, die wir sind, uns natürlich von der besten Seite zeigen, aber auch als authentische Experten auftreten. Reichweite ist gut und hier und da auch wichtig, aber Glaubwürdigkeit ist das A und O.
Starke Worte brauchen mehr Stärke als Worte!
Bianca Grünert war die nächste Motivationskünstlerin, die uns Tipps gab, wie wir uns selbst am besten präsentieren, wie wir mit Worten umgehen sollen, dass ein ehrlich gemeintes Kompliment, knackige Argumente und anschließendes Klappe halten, machmal Wunder im Umgang mit anderen Menschen bewirken können. Wir sollen auf uns vertrauen, die blöde innere Stimme, die uns klein macht, verbannen und anderen hin und wieder mit unseren Worten ein Krönchen aufsetzen. Habe ich Euch schon gesagt, dass Ihr die besten Leser aller Zeiten seid?
Blogger sind keine Litfaßsäulen!
Wenn wir mit Unternehmen oder Agenturen Kooperationen eingehen, dann sollten wir zwischen dem vielleicht vorgegebenen engen Korsett und dem breiten Korridor ein gutes Mittelmaß finden und die (Werbe-)message richtig rüber zu bringen. Das bedeutet, dass wir nicht nur plump Werbung machen, sondern eine (ehrliche) Geschichte dazu erzählen. Es wird immer mehr Werbung auf Blogs und bei Instagram geben – gewöhnt Euch dran – aber als Auftragsausführer, sollten wir diese mit unseren eigenen Worten und unserer eigenen Bildsprache authentisch wiedergeben. Das sagt Daniel Rehn und damit hat er recht. Dabei fällt mir noch ein, dass auch Jules sagte, dass wir unseren Kooperationspartnern Vorschläge unterbreiten sollten, wie wir etwas anders oder besser machen könnten. Wir sollten uns selbst treu bleiben und nicht irgendeine vorgegebene Message weitergeben.
Geh mal an Deine Grenzen, geh mal raus aus der Komfortzone.
Schüchtern bin ich nicht. Ich habe überhaupt keine Hemmungen oder Ängste fremde Menschen anzusprechen. Was ich aber nicht gerne mache, ist vor 200 Leuten einen Vortrag zu halten. Das habe ich vor fünf Jahren einmal gemacht und es war für mich Stress pur. Nie wieder, habe ich mir damals gesagt. Als mich einige Wochen vor der Konferenz Ricarda anrief und fragte, ob ich an einer kleinen Diskussionsrunde teilnehmen möchte, war mein erster Impuls zu antworten: “Nein, auf gar keinen Fall!”. Den Impuls kickte ich aber sofort aus meinen Gedanken und sagte zu. Mit anderen zusammen vorne zu stehen, das ist wie ein Netz, dass Dich trägt. Ich versuchte die interessierte Menge auszublenden und mich auf meine Gesprächspartner (Julia, Jana, Virginia und Daniel) zu konzentrieren und das funktionierte echt gut. Meine allerersten Sätze rasselte ich zwar im Galopp runter, weil ich vor Aufregung beinahe geplatzt wäre, aber dann besann ich mich auf das Gespräch und wurde wieder ruhiger. Rückblickend freue ich mich, dass ich es nochmal aus der gemütlichen Komfortzone, von meinem Platz aus der Menge, geschafft habe.
Schreib Dir die Seele aus dem Leib und lese, was andere zu sagen haben.
Was habe ich mich gefreut, als ich während der Konferenz von drei Frauen angesprochen wurde, dass ich doch mal wieder die Schreibzeit beleben sollte. Ach, die Schreibzeit. Im September 2016 war sie gänzlich eingeschlafen- was nicht heißt, dass ich seitdem hier keine Gedankenschnipsel veröffentlich habe. Aber so ein Mitmach-Thema gab’s das letzte Mal vor zwei Jahren. Nun ist sie wieder präsent, diese olle Idee hier Artikel zu veröffentlichen, die ein bestimmtes Thema behandeln und zu denen Ihr ebenfalls Eure Gedanken teilen könnt. Passt perfekt zum Konferenzmotto – vernetzen, austauschen, verbinden. Vielleicht belebe ich sie wieder im neuen Jahr.
Wer ist meine Community?
Vernetzt wachsen bedeutet ja nicht nur, mit Gleichgesinnten Kontakte zu pflegen. Es geht auch um die Follower, die Community, die das was wir schreiben und zeigen konsumieren. Wer sind die Menschen, die meine Texte lesen, meinen Instagram Bildern ein Herzchen geben? Auf meinen Facebook-Post einen Kommentar hinterlassen? Klar, ich weiß, dass es wohl zu 98% Frauen sind. Frauen, die Interesse an dem haben, was ich tue. Die einen freuen sich, wenn ich eine Anleitung veröffentliche, die andere zückt gleich den Stift, wenn es hier ein Rezept gibt. Ein Teil meiner Leserinnen begleitet mich gerne auf Reisen oder freut sich, wenn ich eine Buchempfehlung gebe. Ein Teil bloggt vielleicht und liest gerne Artikel, die was mit Bloggen zu tun haben. Genaues weiß man nicht. Statistiken helfen hier weiter, denn sie zeigen uns, welche Artikel besonders gut ankommen. Und hin und wieder kann man auch Fragen stellen, um zu erfahren, was unsere Leser interessiert.
Vernetzt wachsen – wer weiß schon, was noch alles auf uns wartet?
Ganz schöne viele Erkenntnisse und Erfahrungen habe ich am letzten Wochenende gewonnen, die seitdem mein Oberstübchen ans Laufen bringen. Ich bin höchst gespannt, wohin diese Blogreise mich noch führen wird und wie es weitergeht. Im Großen und Ganzen habe ich nicht vor, hier etwas zu ändern – aber denke ich an die Anfänge zurück, dann ist mir sehr wohl bewusst, dass der Blog sich mit den Jahren immer mal wieder geändert hat. Das ist gut so und motiviert mich, auch mal neu Wege einzuschlagen. Und wenn es nur kleine Abzweigungen, Umwege oder Abkürzungen sind. Sicher ist: Mein Netzwerk (und auch das wird sich immer mal wieder verändern) wird mich auf meinem Weg begleiten.
Ich bedanke mich bei den blogst Mädels, bei allen Speakern und Frauen, die sich mit mir ausgetauscht haben!
Nun wünsche Euch einen gemütliche Sonntag und allen Jecken einen schönen 11. im 11.!
Alaaf & liebe Grüße, Bine
PS.: Fotos habe ich an diesem Wochenende nicht gemacht. Keine Zeit, keine Zeit. Deswegen gibt’s heute Herbstwald-Bilder. Wenn Ihr mögt, dann klickt mal dieses Video an, welches die wunderbare Sabine gedreht hat.