Zack. Vorbei. 12 ganze Tage, die vergingen wie im Fluge. Und es tat so gut. Einfach mal nichts tun. Gar nichts. Nur schwimmen, essen, dösen, lesen, rutschen und spielen. Montag vor zwei Wochen ging es endlich los. Wir flogen in die Türkei. Ja, ich hatte ein mulmiges Gefühl, ja ich war leicht verunsichert, hatte Angst vor den Aufenthalten an den Flughäfen und hatte meiner Familie und mir eindringlich gesagt: Dieses Jahr bleiben wir im Hotel. Machen keine Ausflüge und mieten kein Auto!
Die Nachrichten vor Ort machten es nicht leichter. Würzburg, Nizza, dann der Putsch im Land und am letzten Freitag München. Was taten wir? Das Leben genießen. Was sonst? Am Morgen nach dem Putsch beantworteten mein Mann und ich zig beunruhigte WhatsApp aus der Heimat. Geht es Euch gut? Wo genau seid Ihr? Habt Ihr was mitbekommen? Nein, nein und nochmal nein. Alles gut. Das Handy blieb weitestgehend im Flugmodus. Hin und wieder checkte ich Whatsapp und Emails. Instagram, Facebook, Pinterest und Twitter blieben aus. Herrlich! Nach einer Woche klickte ich mich kurz auf meinem Blog. Vielleicht war er schon längst gehackt worden und führte zu einer Casino- oder Pornoseite? Nix dergleichen, alles beim Alten. Wunderbar! Handy aus, Entspannung an.
Wir mögen Club- und Poolurlaube. Auch, wenn ich manchmal leicht neidisch schaue, wenn Freundinnen und andere Bloggerinnen, denen ich auf Instagram folge, mir ihre Wohnmobil-Reisen oder abwechslungsreichen Touren unter die Nase halten, aber im Grunde bin ich ein Club- und Poolurlauber. Wir mögen das. Morgens durchs Frühstücksbüffet futtern und anschliessend den lieben langen Tag am Pool, an der Strandbar, im Meer verbringen. Dazwischen eine gepflegte Arschbombe machen, den Kindern zu Liebe im Doppelreifen die Rutsche runterjagen, hin und wieder Eiskaffee mit Baileys schlürfen und abends Skip-Bo, Phase 10 und Elfer raus spielen.
Wir können das gut. Am Pool liegen, lesen, lesen, quatschen und hin und wieder Leute gucken. Natürlich getarnt mit einer Sonnenbrille. Ob das da die Mutter ist? Die mit dem pinken Bikini? Nä, das ist bestimmt die Tante. Aber das Kind hängt ständig an ihr. Und die im dem grünen Bikini? Mhhh, könnte auch die Mama sein. Oder seine Geliebte? Du meinst, er reist mit Frau und Geliebte in den Urlaub? Wer weiß das schon?
Besonders schön sind auch diese Helikopter-Mamas. Sie stehen am Beckenrand, während er ausgelassen mit den Kindern im Wasser tobt. Väter toben anders mit ihren Kindern im Wasser, als Mamas. Die stehen eher am Beckenrand, in der einen Hand die Sonnencreme, in der anderen eine Flasche Wasser. “Nicht so wild, Schatz! Geht mal mehr in den Schatten da. In den Schaaaatten, Schahaaaatz! Schau mal, der rechte Schwimmflügel verliert Luft. Magst Du mal was trinken, Schatz?” Da hilft nur: Arschbombe oder Ohren zu und ins Buch vertiefen. Oder die Olle ins Wasser schubsen und schreien “Entspann Dich doch mal, man!”
Hach, so ein Urlaub ist toll. Einfach toll. Und jetzt ist er schon wieder vorbei. Da bucht mal ein halbes Jahr vorher, kann es in den Wochen davor gar nicht erwarten endlich anzukommen und plötzlich sitzt man wieder auf der eigenen Terrasse und rennt jede Stunde in den Keller um eine neue Waschmaschine anzustellen.
Fotos für den Blog habe ich kaum gemacht, denn die richtige Kamera blieb zu Hause und auf dem Handy habe ich nur 148 Videos von meinen Kindern, wie sie in den Pool springen, Eis essen, am Strand Muscheln sammeln und 300 Fotos von uns vieren im Fahrstuhl, beim Frühstück, auf der Luftmatratze im Pool, mit einem Cuba Libre in der Hand! Etwas bedauerlich ist, dass wir genau über den 12. Juli weg waren und es hier deswegen keine 12 von 12 gegeben hatte. Pech!
Ich wünsche Euch einen guten Start in die neue Woche- wo auch immer Ihr Euch gerade rumtreibt! Zu Hause? Im Wohnwagen? In fernen Ländern? An einem Strand? Habt Ihr überhaupt schon alle Ferien? Ich muss mal meine Gedanken sortieren. Welchen Tag haben wir heute überhaupt? Ach egal! Es sind ja noch Ferien!
Liebe Grüße, Bine