Diese Ortsbeschreibung zu Veere habe ich gerade bei Wikipedia gefunden. Ich mache das meistens so: wenn wir irgendwo geplant oder zufällig landen und ich dann später wieder am Schreibtisch sitze, lese ich im Nachhinein, wo wir genau waren. Bisschen schrägt, ne? Hat, aber den großen Vorteil, dass ich mich vorher nicht verrückt mache, weil ich dieses und jenes über den Ort schon weiß und dann auch unbedingt sehen will. Nee, das mache ich nicht. Ich lasse mich lieber treiben.
Ausnahme: wir reisen weit weg und wissen, dass wir da so bald nicht nochmal hinkommen – z.B. New York. Da hatte ich mich vorher schon informiert und einiges geplant.
Bei Veere war das so: wir waren ja vergangene Woche in Holland. Also, wir vier, unsere Mollie und meine Eltern aka Oma und Opa. Nachdem wir in den letzten Jahren dreimal in Noordwijk waren, haben wir uns dieses Jahr ein Ferienhäuschen in Domburg gemietet. In Domburg war ich zuletzt als Kind, bzw. junge Erwachsene, kann mich aber an nix mehr erinnern. Schön ist es dort in Domburg, aber heute nehme ich Euch mit nach Veere.
Eines Morgens saßen wir zusammen am Frühstückstisch, aßen holländische Brötchen und Hürther Marmelade, machte meine Mama den Vorschlag, dass wir uns das kleine Städtchen doch mal anschauen könnten. Wir warfen kurz einen Blick auf Google Maps, sahen fünf Straßen und sagten: Nä, was wollen wir da? Abgelehnt, setzen.
Zoutelande und Vlissingen, das war mir ein Begriff, da wollte ich mal hin. Also entschieden wir: erst fahren der Mann, die Kinder und ich mit dem Rad nach Westkapelle und am Nachmittag fahren wir alle zusammen nach Zoutelande und/ oder Vlissingen.
Westkapelle ist nett, aber – na ja, mehr auch nicht. Wir machten einen kurzen Stopp in einem Café und bestellten Kaffee und heißen Kakao. Die Dame, die uns unsere Getränke brachte, fragte woher wir seien und was wir noch so vor haben. Zoutelande und Vlissingen, antworteten wir ihr, woraufhin sie das Gesicht verzog und sagte: Nee, dat is niet zo leuk, fahrt mal lieber nach Veere.
Okayyy… wir mussten echt lachen und beschlossen: Gut, kriegt die Omma ihren Willen, wir fahren am Nachmittag nach Veere.
Was soll ich sagen? Oma hat sich gefreut und wir anderen waren dann doch happy, dass wir in dieses bezaubernde Städtchen gefahren sind. Es lohnt sich tatsächlich!
Der Ort ist sooo schön, bezaubernd, gepflegt, reizend und einfach leuk! Direkt neben der Onze-Lieve-Vrouwekerk gibt es einen großen Besucherparkplatz, wo wir die Autos abstellten und dann liefen wir kreuz und quer durch die kleinen Gässchen; kauften im Tante Emma Laden Karamell Fudge und Marzipan Kugeln und setzen und später noch in ein hübsches Straßencafé.
Dem ein oder anderen Geschäft statteten wir auch einen Besuch ab – das geht ja gar nicht anders. Die ziehen einen magisch an. Zumindest die weibliche Fraktion der Familie. Die Männer stehen meist vor der Türe, gucken Leute und verdrehen möglichst unauffällig die Augen, wenn wir Weiber in den nächsten Laden rennen. Kommt das jemandem bekannt vor?
Es gibt so einige Restaurants und Cafés in Veere. Wir tranken Kaffee im 1611 – allerdings saßen wir im gegenüberliegenden Biergarten auf der Straße. Das Wetter war zu schön, das mussten wir ausnutzen.
Der Blick vom Restaurant in den Innenhof – hübsch, ne? Der Mann kennt mich und schickte mich deshalb auf die Toilette, natürlich mit Kamera. Und der freundliche Kellner nickte begeistert, als ich ihn fragte, ob ich fotografieren dürfe.
Zack, so schnell ist eine, bzw. sind zwei Wochen rum und die Herbstferien liegen schon wieder hinter uns. Und wie immer schwanke ich zwischen Wehmut und Freude. Ich genieße ja geregelte All- und Arbeitstage, aber dieses gemütliche Rumlümmeln tut auch mal ganz gut.
Ich wünsche Euch einen schönen Sonntagabend!
Liebe Grüße, Bine