Ich hatte ja schon hier und da in den letzten Wochen erwähnt, dass ich mit meinem Bericht aus Canada und unserem diesjährigen Sommerurlaub noch nicht ganz fertig bin. Diese Reise war einfach so umfang- und abwechslungsreich, wir haben so viel gesehen und erlebt, da gibt es eine Menge zu zeigen und zu erzählen. Mit diesem Bericht hier – Bilder und ein paar Infos zum Surferstädtchen Tofino auf Vancouver Island- komme ich langsam zum Ende meiner Reiseberichte.
Surfen, Natur, Wildlife – Das ist Tofino
Tofino ist eine kleine Stadt auf Vancouver Island und zwar an der Westküste, also auf der linken Seite der Insel, sehr, sehr weit weg von hier. Die Region Tofino und das Surferstädtchen an sich sind geprägt durch Naturlandschaften, Regenwälder, Seen und Buchten, unendlich langen Sandstränden und nicht zu letzt dem Pazifischen Ozean. Die Strände sind der Grund, warum Tofino als Surferstadt bezeichnet wird.
Wir waren zwei Tage in der Region, haben uns Tofino und das nahe gelegene Städtchen Ucluelet angesehen und Übernachtet haben wir im Hotel Zed, direkt am Pacific Rim Hwy und das war wirklich etwas Besonderes.
HOTEL ZED in Tofino | Vancouver Island
Das Motto des Hotels, bzw. der Hotelkette, denn es gibt noch zwei weitere Häuser, lautet: We are rebels against the ordinary und das passt wirklich gut. Dieses Hotel ist alles andere als gewöhnlich.
Wir hatten während unserer kompletten Reise immer gute und saubere Unterkünfte. Mal etwas mehr Komfort, mal etwas weniger. Mal hatten wir das Glück einen Kühlschrank und eine kleine Küchenzeile im Zimmer zu haben, wo wir am Morgen unser eigenes Frühstück aus der – wie wir immer sagten “Fresstüte”, was ein Beutel mit Lebensmitteln war, den wir von Destination zu Destination mit schleppten – zu bereiten konnten; mal war das Bad mitten im Zimmer, mal hatten wir zwei getrennte Zimmer, was unsere Kinder sehr begrüßten, mal übernachteten wir in einem Apartment, mal im Bett, mal auf der Ausziehcouch und dann das, hier: “Nur” ein Doppelzimmer im Hotel Zed.
Und wenn ich Doppelzimmer schreibe, dann meine ich das genauso. Es handelte sich hier um einen Raum mit zwei Queen Size Betten, es war eher eng, insbesondere, nachdem wir vier alle unsere Koffer auf dem Boden aufgeklappt hatten, um an unsere Klamotten zu kommen, das Waschbecken war quasi im Raum, die Dusche präsent neben der Zimmertüre, getrennt nur durch einen Vorhang, keine Klimaanlage, lediglich ein Standventilator. Er war der Grund, warum wir in der zweiten Nacht die Betten kreuz und quer tauschten, denn der einen war es zu windig, dem anderen zu warm in der Nacht, da musste man dann flexibel sein. :)
Diese zwei Nächte waren eine kleine, aber auch sehr lustige, Herausforderung zu viert in diesem Zimmer zu schlafen, zu duschen, sich umzuziehen und und und. Selbstverständlich gibt es Fotos, aber die bleiben für die Öffentlichkeit unter Verschluss.
Dass wir bei diesem Hotel “nur” ein klassisches Doppelzimmer gebucht hatten, das war allein unsere Schuld und es war ja auch nicht dramatisch, so hat man auch Jahre später noch lustige Geschichten zu erzählen.
Das Hotel an sich ist einfach mega. Es liegt direkt am Wald, bzw. im Wald, grenzt an einen Ausläufer des Ozeans und bietet unglaublich viele (sportliche) Möglichkeiten, die wir in den zwei Tagen unmöglich alle testen konnten.
Das Frühstück im Restaurant ROAR – da hinten, hinter der Lobby – war fantastisch. French Toast mit dark cherry compote, orange compo und butter, maple syrup, Porridge mit blueberries und vanilla oat milk, Spiegeleier mit sweet mustard glazed bacon, und und und!
Wir haben auf unserer Reise gelernt, dass oftmals die Restaurants in den Hotels keine Hotelrestaurants sind, sondern eigenständige Restaurants. Demnach kann man dann auch keine Speisen auf’s Zimmer schreiben lassen, sondern man muss direkt an Ort und Stelle zahlen. Natürlich mit der Karte oder mit dem Handy.
Erwähnte ich schon, dass wir in diesen 14 Tagen nicht ein einziges Mal zum Geldautomaten gingen und ich nicht ein einziges mal kanadische oder US-Dollar in den Händen hatte? Dort wird einfach alles elektronisch bezahlt, schnell und unkompliziert. Und kaum war ich wieder in Deutschland, stehe an der Theke mit den türkischen Spezialitäten im Globus, sagt mir der Mann dahinter: Nur cash! Dass ich kein Geld dabei hatte, muss ich nicht extra erwähnen, ne? Wirklich ärgerlich!
~ ~ ~
Dieses Frühstück hier war eines der wenigen, die wir morgens in einem Restaurant gegessen haben, denn über die Preise macht man sich ja keine Vorstellung! Deswegen gab es besagte “Fresstüte”. Darin beförderten wir Lebensmittel, die wir an einem Morgen nicht aufgegessen hatten… Äpfel, Haferflocken, Magarine, Toastbrot, Marmelade,… und immer wenn wir die Möglichkeit hatten, dann bereiteten wir unser Frühstück im Hotelzimmer oder Apartment zu.
Dieser Holz VW Bus steht im hinteren Bereich des Hotels und da unten rechts seht Ihr den Whirlpool. Den haben wir vier an einem Abend ausprobiert und das war wirklich ein erinnerungswürdiges Erlebnis. Die “Hütte” dort im Wald hat keine Wände, man sitzt also fast im Freien. An diesem einen Abend war es schon recht frisch und natürlich stockdunkel und so saßen wir mehr oder weniger im Freien in dem sprudelnd warmen Becken und haben eine nette Familie kennengelernt. Von diesem Erlebnis haben wir noch lange gesprochen.
~ ~ ~
~ ~ ~
Tofino an sich ist ein wirklich sehr kleiner Ort, ein ganz entspanntes Städtchen. Im Sommer – so las ich – steigt die Einwohnerzahl auf das 10fache an. Tofino lebt vom Tourismus, von Surfern und Wanderer, von Camper und Whale Watcher.
Der Bezirk Tofino und das gleichnamige Städtchen sind bekannt als bestes Surfziel in Kanada. Insbesondere der Long Beach wird immer wieder genannt. Wir sind nicht zum Beach, denn in den zwei Tagen war es jedesmal, wenn wir in der Nähe waren sehr nebelig.
Die Region ist eingebettet in den Pacific Rim National Park und bietet Naturliebhabern eine Menge Regenwald und Wanderwege. Uns ist glücklicherweise kein einziger Bär über den Weg gelaufen!
Am ersten Abend haben wir im Shed gegessen, eine sehr lässige Bude, mitten in der Stadt, wo man an hohen Tischen auf hohen Stühlen sitzt. Diese Seite des Restaurants war leer, die Terrasse und der Innenraum brechend voll. Obwohl wir im Sommer da waren, war es am Abend doch recht kühl und nebelig.
Located in the heart of downtown Tofino, SHED is known for our burgers, bowls and brews with a warm west coast atmosphere.
~ ~ ~
Sehr cooler Zebra-, Pardon, Delfin-Streifen, nicht wahr? ;-)
~ ~ ~
~ ~ ~
Tofino liegt direkt am Wasser, am so genannten Clayoquot Sound. Sound, das hatte ich, glaube ich, schon in meinem Beitrag zu Seattle beschrieben, bedeutet nicht nur “Klang, klingen, tönen,…” sondern auch “Meerenge” oder “Bucht”.
Man läuft die Straße runter und wenn man nicht aufpasst, dann fällt man ins Wasser. :-)
Und dann steht man dort und man bekommt den Mund nicht zu… so schön, diese untergehende Sonne über dem Wasser.
~ ~ ~
An einem Tag fuhren wir nach Ucluelet, einem noch kleineren Ort, auf den ich hier nicht groß eingehen kann, weil es nicht viel zusagen gibt. Wir haben dort Hot Dogs gegessen und einen Kaffee getrunken und sind ein Stück des PACIFIC TRAIL gelaufen. Der startet in Ucluelet. Darüber hatte ich Euch hier bereits erzählt -> KLICK.
Jedenfalls: Auf dem Rückweg hielten wir beim OUTSIDE BREAK an. Das ist quasi ein riesiger Parkplatz, um den sich verschiedene Hütten und Buden angesiedelt haben, in denen man gutes Essen, köstliches Eis, Tacos, Kaffee, und und und kaufen und an Ort und Stelle genießen kann.
Das könnt Ihr Euch so ein bisschen wir ein feststehender Street Food Marekt vorstellen.
Bei dieser TACOFINO Bude hier gibt es die berühmten Tacos, Burritos und weitere mexikanische Speisen. Die Schlange war seehr lang und Hunger hatten wir sowieso nicht, deswegen haben wir nichts bestellt. Coole Loction, oder?
~ ~ ~
Outside Break liegt direkt am Pacific Rim Hiway und an diesem Hiway liegt auch das Hotel The Zed.
Für ein Eis muss man ja, zum Glück, keinen Hunger haben! :-)
~ ~ ~
Das haben wir uns tatsächlich nicht entgehen lassen. Über die Preise einer, bzw. zwei Kugeln Eis, wollen wir nicht sprechen. Ich sag mal so: Wir haben unser Eis langsam gegessen und sehr genossen. Es war aber auch lecker. ;-)
~ ~ ~
Von dort fuhren wir weiter in den TONQUIN PARK und liefen die unzählig vielen Stufen runter zum TONQUIN BEACH und dabei haben wir natürlich höllisch aufgepasst, dass uns kein Bär über den Weg läuft.
~ ~ ~
Traumhaft schön war das da unten und so gut wie keine Menschenseele weit und breit.
~ ~ ~
Am zweiten Abend waren wir im BEAR BIERHAUS. Ja, Ihr habt richtig gelesen, das Restautant heißt genauso. Es wurde vor einigen Jahren von einem Deutschen gegründet, der Name ist geblieben und es gibt auch noch deutsches Bier auf der Karte.
Ich habe kein deutsches Bier getrunken und habe mir gerne ein typisch kanadisches Essen ausgesucht: Poutine. Das zählt eigentlich zu den Fast Food Gerichten, aber man kann es auch etwas aufgehübscht in Restaurants essen.
Poutine – das sind Pommes mit Käsebruch und darüber gegossener Bratensoße. Mega lecker. Ich hatte es ebenfalls in Seattle gegessen, aber hier in Tofino hat’s mir wirklich die Schuhe ausgezogen, so gut war es. Das lag allerdings auch daran: Es wurden Süßkartoffel Pommes mit Hähnchen, Käsebruch und Erbsen serviert und die Bratensoße war richtig lecker und würzig, aber nicht so salzig.
~ ~ ~
Es kommt mir fast ein bisschen unwirklich vor, dass wir tatsächlich dort waren.
Ich werde in den nächsten Tagen nochmal nachsehen, ob es noch etwas zu berichten gibt, von unserer Reise… aber ich denke, dass ich Euch die schönsten Highlights schon gezeigt habe. Vielleicht fasse ich nochmal ein Top 5 zusammen.
Nun wünsche ich Euch aber erstmal einen wundervollen Herbsttag. Als ich heute früh mit Emmy draußen war, hat mich die Farbe des Himmels, der Nebel und aufgehende Sonne umgehauen. Traumhaft schön.
Liebe Grüße
Bine
2 Kommentare
So tolle Bilder, so ein schönes Licht, so entspannte Locations – das macht wirklich Lust auf einen “Canada-am-Atlantik”-Urlaub – danke!
Danke, liebe Dorothee!
Da hast Du recht… an diesen zwei Tagen war das Licht zwischenzeitlich richtig toll… dann kam wieder der Nebel und dann war es wieder irre schön.
Und diese ganze Region hat uns sofort entschleunigt! :-))
Liebe Grüße Bine