Liebe Leserinnen und Leser, ich freue mich, dass Ihr diese Zeilen hier lest und mich noch nicht abgeschrieben habt. Zeit am Schreibtisch und am Laptop, die gab es in den letzten zwei, drei Wochen zu wenig. Zu viel Dringendes drängte sich zwischen all meinen im Kopf bereits geschriebenen Artikeln, 12 von 12 habe ich gerade mit Ach und Krach geschafft, alles andere leider nicht… dazu aber ein anderes Mal mehr, vielleicht im Monatsrückblick. Heute möchte ich noch einmal mit Euch in die Ferne schweifen und zwar in das Fischerdorf Steveston, südlich von Vancouver.
Unsere Tochter verbrachte ja das vergangene Jahr in Richmond, einer Stadt südlich von Vancouver, wo sich auch der Flughafen befindet. Und von Richmond ist es nicht weit nach Steveson, diesem entzückenden kleinen Fischerdorf am südlichen Arm des Fraser Rivers… beim Namen Fraser muss ich ja immer sofort an Jamie und den phänomenalen Epos von Diana Gabaldon denken. Wir sprachen hier schon einmal drüber -> KLICK. Die Bücher wurden ja allesamt verfilmt und können unter dem Namen Outlander geschaut werden. Einfach toll!
Jedenfalls war Steveson einst ein Fischerdorf, welches um 1880 von Manoah Steves, bzw. seinem Sohn Herbert gegründet wurde und mit den Jahren zu einer florierenden Fischerei- und Konservenfabrik-Gemeinde heranwuchs.
Die Gulf of Georgia Cannery ist eine der wenig erhaltenen und historisch intakten Konservenfabriken. Sie war nur eine von vielen, in denen Menschen arbeiteten, die sich dann auch in der Region mit ihren Familien niederließen, Häuser, Kirchen, Geschäfte, Krankenhäuser, Postämter bauten.
Wir waren im vorderen Bereich des Museums und auch im Museumsshop, aber wir entschieden uns an diesem Tag gegen einen Besuch.
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Stattdessen schauten wir uns am Pier, in der kleinen Innenstadt und im angrenzenden Freilichtmuseum um.
Steveson war einst “Kanadas Hauptstadt der Lachskonservierung” – heute ist es ein kleines, beschauliches Touristenstädtchen mit einem Freichlichtmuseum, welches zum größten Teil kostenlos zugänglich ist.
An Tag, als wir dort waren, war es unfassbar heiß. Wir bummelten zunächst am Pier entlang, erfrischten uns im Schatten mit einem kühlen Getränk, kamen dann zufällig an einem kleinen Flohmarkt vorbei.
Sehr schöne Dinge wurden da angeboten, aber wenn man so viele Kilometer von zu Hause entfernt ist und noch dazu das Gewicht des Gepäcks begrenzt ist, dann kann man hier nur gucken, staunen, ein bisschen schmachten und fotografieren.
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Absolute Premiere für mich: Ein über eine Kreuzung diagonal angelegter Fußgängerüberweg. Alle vier Ecken, bzw. Ampeln haben zur gleichen Zeit Grün und die Fußgänger können diagonal die Straße überqueren, statt erst auf die eine Seite und dann über Eck auf die andere zu laufen.
Habt Ihr sowas schon einmal gesehen?
Und dann liefen wir raus dem kleinen Innenstadtkern Richtung “Britannia Shipyards National Historic Site”.
Die ist ein Kulturpark am Ufer des Fraser Rivers, ein riesiges Gelände, wo einst Konserven-, Fischerei und Bootsbaubetriebe ansässig waren. Entlang der Promenade stehen viele historische Gebäude, die die Geschichte der Menschen, die einst dort lebten und arbeiteten, erzählen.
Wir waren zum Beispiel im dieser riesigen Halle, in der damals Fischerei-Netze hergestellt, repariert und ausgebessert wurden… wahnsinnig viele Artefakte, Gegenstände, Werkzeug, Möbel, Boote,… stehen dort zur kostenfreien Besichtigung.
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Ich bin von solchen Ausstellungen immer ganz beeindruckt… hier haben einst Menschen gelebt und gearbeitet, gelacht, geliebt, gekämpft, gestritten, …
Neben den Industriehallen stehen auch kleinere historische Häuser dort.
Zum Beispiel das Murakami-Hause, wo sich 1929 die Familie Murakami mit ihren 10 Kindern niederließ. Sie gehörte der japanischen Gemeinschaft an, die in Steveson arbeiteten und lebten …
Wahnsinnig viel Geschichte kann man dort erleben, sehen, spüren,… teilweise super spannend, aber leider oftmals auch sehr bedrückend.
Auf jeden Fall eine Reise wert, wenn man Zeit in Vancouver verbringt. Mit dem Bus oder dem Skytrain kommt man easy nach Steveson.
Es kommt mir alles schon so lange her vor, dass wir da waren… dabei sind es gerade mal zwei Monate. Die Zeit verfliegt… Ein oder zwei Artikel zu unserer Reise möchte ich noch mit Euch teilen… und ich werde mir größte Mühe geben, nicht wieder so viel Zeit verstreichen zu lassen. :-) Bis dahin….
wünsche ich Euch einen schönen Dienstagnachmittag
und schicke liebe Grüße raus in die Welt
Bine
8 Kommentare
Yep, jedes Mal wenn ich ins hóchste Kino der Welt in Glasgow will, da geht es seit jeher quer úber die Kreuzung.
Dann muss ich unbedingt mal nach Glasgow… :-) Da war ich noch nie.
Hallo Bine,
das sind ja ganz ganz tolle und beeindruckende Bilder, die du
in Steveston gemacht hast!! Und auch deine Reiseberichte sind immer toll!! Vielen Dank dafür!!😊
Da würde man am liebsten auch gleich hinfahren oder fliegen… 😎🥳 !!
Herzlichen Dank, liebe Marijana!
Ich könnte auch nochmal rüber fliegen, so schön war es dort. :-)
Liebe Grüße Bine
Liebe Bine, wie könnten wir Deinem Blog untreu werden – bei diesen wunderbaren Reiseberichten. Es ist immer wieder schön mit Dir zu „verreisen“ und am liebsten würde ich direkt meine Koffer packen.
Also, kein Stress, wenn es mal nicht so klappt mit der Zeit fürs Schreiben.
Liebe Grüße
Glückskind Petra
Liebe Petra,
danke Dir für diese schönen Zeilen und Deine Treue :-) Freue mich immer, wenn Du hier vorbeischaust und einen Kommentar hinterlässt – wissend, dass das auch nicht immer zeitlich hinhaut!
Am Sonntag gibt es hier auf jeden Fall ein neues Apfelkuchen Rezept, das kann ich schonmal versprechen.
Liebste Grüße
Bine
von meiner Mama Helga:
Liebe Bine,
Danke, daß Du mir Vancouver und Stevenson nach Nürnberg gebracht hast. Da komme ich zu vorgerückter Stunde meines Lebens, garantiert nicht mehr hin, denn ich könnte Dir nur vom 2.Weltkrieg berichten, der Dir fremd ist. 1939 bin ich geboren. So war das nun aber nicht gemeint. Ich lese weil meine Tochter vom Blog Bienenelfen Dich auf der Seitenleiste hat und der angekündigte Apfelkuchen macht mir Lust auf einen Kaffee. Außerdem lese ich private Reiseberichte sehr gerne, weil ich sie ehrlich finde und mir niemand etwas verkaufen will.
Kommentieren kann ich nicht selbst, da ich nur ein Ipad besitze und schon glücklich bin, dieses für meine Zwecke benützen zu können. Eine Mail Adresse habe ich aber auch. Kochen gehört leider nicht zu meinen Leidenschaften aber lesen tu ich schon, schließlich ist ja auch wenn das Wasser im Munde zusammen läuft, eine Mahlzeit.
Dein fröhliches Gesicht sprach mich wieder mal direkt an und ich denke jeder freut sich über eine Rückmeldung in Form eines Kommentares. Schließlich ist einen guten Blog zu betreiben sehr aufwändig und man könnte die Zeit anderweitig nützen. Ich stricke und lese gerne und hab noch einen Garten zu versorgen und meine Schildi mit seit nunmehr 54 Jahren, eine alte Dame die betreut, geliebt und mit Nahrung versorgt werden will. Obst und Bio Gemüse, wenn Du verstehst.
Ich lasse ganz viele liebe Grüße bei Dir, Helga
Liebe Helga,
nun komme ich dazu, Dir auf Deine freundlichen Zeilen zu antworten, über die ich mich seeeehr gefreut habe. So viel Wertschätzung – da geht mir das herz auf.
Ja, ich freue mich immer sehr über Rückmeldungen in Form von Kommentaren, aber ich verstehe auch alle Leserinnen und Leser, dass man dazu nicht immer Zeit und auch nicht immer Lust hat. Das ist auch völlig okay.
Dass Du meine Reiseberichte gerne liest, das finde ich natürlich toll und auch! Dass Dir meine Rezept-Artikel das Wasser im Munde zusammen laufen lassen, das macht mich happy! ;-))
Ich lese und stricke auch gerne, auch wenn ich gar nicht so gut stricken kann, aber das ist egal.
Habe ich das richtig gelesen, ist Deine Schildkröte bereits 54 Jahre alt? Unvorstellbar!!! Lebt sie schon soooo lange bei Dir??
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende und werde demnächst an Dich denken, wenn ich wieder einen Artikel schreibe.
Liebe Grüße Bine