Den ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag verbrachten wir bei meiner Familie am Niederrhein. Wie jedes Jahr, so muss das sein. Am zweiten Feiertag, die Sonne blitzte seit Tagen endlich mal wieder hinter den Wolken hervor, wollte ich raus an die frische Luft, die Beine vertreten, mich bewegen. Spontan entschieden wir ins knapp 35 km entfernte Kevelaer zu fahren. Zuletzt war ich als Kind und Jugendliche dort.
Vorbei an Kempen, St. Hubert, um Aldekerk und Kerken herum, an Geldern vorbei, fuhren wir gen Norden in die Wallfahrtsstadt Kevelaer.
Als Kind vom Niederrhein liebe ich diese Landschaft und könnte stuuundenlang über die Dörfer und Felder fahren.
Kevelaer ist als einer der wichtigsten Marienwallfahrtsorte Deutschlands bekannt. Die Stadt liegt am unteren Niederrhein, nicht weit entfernt von der Niederländischen Grenze.
An diesem zweiten Weihnachtsfeiertag, an diesem frischen Morgen, war es ruhig und leer in der Innenstadt. Einige Menschen liefen Richtung Marienbasilika, die Glocken läuteten, offensichtlich Gottesdienst.
Im Juni 1642 soll der Händler Hendrick Busmann kurz vor Weihnachten an einer Kreuzung einer alten Handelsstraße von Amsterdam nach Köln einen geheimnisvollen Ausruf gehört haben, er solle an dieser Stelle ein Kapellchen bauen.
Long story short: Kurz darauf kaufte seine Frau einem Soldaten ein Gnadenbild ab, die Kapelle wurde gebaut, das Gnadenbild kam dorthinein, die Geschichte des Wallfahrtsort Kevelaer begann.
So oder so ähnlich. :-) Alles weitere findet Ihr recht einfach und unproblematisch im Internet oder in Büchern.
Heute gibt es keinen Geschichtsunterricht… nur ein paar Schnappschüsse und Postkartengrüße aus Kevelaer.
Gegenüber der Gnadenkapelle steht die Kerzenkapelle. Sie ist die älteste Wallfahrtskirche von Kevelaer. Rund 300 Kerzen und Schilder von überall her, zeigen die verschiedenen und vielen Pilgergruppen.
Hey Kölle, do ming Stadt am Rhing! :-)
Die Kerzenkapelle in Kevelaer
Im Pfannkuchen aus, bzw. an einem Tisch vor dem Pfannkauchenhaus legten wir eine kleine Pause ein, tranken Chocomel, Glühwein und Cappuccino und hielten unsere Nasenspitzen in die Sonne. Wunderbarst!
In die Marienbasilka, die größte Kirche am Platz, gingen wir nicht, denn da fand – wie bereits oben erwähnt – an diesem zweiten Weihnachtsfeiertag-Morgen ein Gottesdienst statt.
Dafür drückte ich meine Nase am Schaufenster des Stoffgeschäftes platt. Ach, so schade, dass es zu hatte. :-)
In der Busmannstraße steht übrigens auch Herr Hendrik Busmann, bzw. die Bronzefigur jenes Mannes, der damals diese Stimme vernahm.
Und selbstverständlich findet man rund um die Kapellen und Kirchen eine Menge Geschäfte, in denen man Kerzen, Devotionalien, Madonnen, Krippchen, Engelchen und so weiter und so fort kaufen kann.
Und diese süüüüßen Engelchen und Figürchen aus dem Erzgebirge! Ich bin sowas von verliebt in die.
Wart Ihr schon einmal in Kevelaer? als Besucherinnen und Besucher oder wohnt Ihr vielleicht dort? So oder so ist Kevelaer ein hübsches Städtchen. War ganz gut, dass die Geschäfte alle zu hatten, sonst wäre ich womöglich in Versuchung geraten. Zumindest im Stoffgeschäft! Und im Engelchengeschäft. :-)
Ich grüße Euch ganz herzlich
und wünsche einen schönen letzten 2023-Samstag
Bine
4 Kommentare
Ich lebe seit über vierzig Jahren in Kevelaer (mit der Unterbrechung von fünf Jahren Studium in Köln).
Du hast meine Heimat wunderbar eingefangen. ❤️
Für den nächsten Besuch unbedingt einen Werktag wählen, denn der Stoffladen (@stoffqult auf Insta) ist ganz toll und dann empfehle ich auch noch einen Abstecher in den noch recht neuen Solegarten mit Gradierwerk, Inhalatorium, Kneipbecken, Boulespielfeld etc.
Liebe Grüße
Judith
Ich danke Dir vielmals für Deinen schönen Kommentar, liebe Judith!
Wenn es uns das nächste Mal nach Kevelaer verschlägt, dann auf jeden Fall an einem Werktag… allein schon wegen des Stoffladens! :-) Danke auch für Deine weiteren Tipps.
Liebe Grüße & frohes neues Jahr
Bine
Hallo liebe Bine,
da hast du uns wuuuuunderschöne Fotos mitgebracht von Kevelaer! Ich war schon ewig nicht mehr dort! Habe meine 1. Wohnung (als ich Zuhause bei meinen Eltern in Tönisvorst ausgezogen bin) in Aldekerk gehabt, von dort war es ja nicht sooo weit bis nach kevelaer. Wo ich jetzt wohne (Wassenberg) ist das schon über 70 km Anfahrt… ich mag die Ecke dort hinten sehr, Kreis Kleve und Kreis Wesel sind schöne, grüne Kreise. Aber unser Kreis Heinsberg hier steht dem auch in nichts nach. Ich wünsche Dir und Deinen Lieben einen guten Übergang nach 2024 und freu mich auf ein neues Bloggerjahr 2024. Bin ein großer Fan Deiner tollen Rezepte!! Viele liebe Grüße sendet Lony x
Lieben Dank, liebe Lony! Ja, von Tönisvorst ist es ein Klacks nach Kevelaer und ich bin auch ein Fan von “dieser Ecke dahinten”. :-)
Danke für das Rezepte-Kompliment.
Liebe Grüße & frohes neues Jahr
Bine