Dieser August hatte es in sich. Er war eine echte Herausforderung für mich und für meine Familie. Ja, ich weiß, der Esel nennt sich immer zuerst… aber das hier ist mein Rückblick. Der August jedenfalls, der verlangte uns wirklich alles ab. Flexibilität, Spontanität, Humor und Freude und viele Tränen. In meinem Kopf gibt es schon seit einer geraumer Zeit die Zeitrechnung: Bis Ende August – ab Ende August. Nun haben wir morgen den 1. September, eine neue Zeitrechnung beginnt.
Kürzlich las ich diesen Satz: Eines Morgens riechst du den Herbst. Es ist noch nicht kalt; es ist noch nicht windig; es hat sich eigentlich gar nichts geändert – und doch alles. Gesagt, bzw. geschrieben hat ihn Kurt Tucholsky. Wie recht er doch hat. Genauso habe ich vor wenigen Tagen empfunden, als ich am Morgen das Bild dort oben mit meinem Handy machte. Noch hole ich morgens die kurze Hose aus dem Schrank, noch sind die Blätter saftig grün. Aber das Licht ist anders. Und die Luft riecht nach Herbst. Wundervoll.
👉🏼 GELESEN – GEHÖRT – GEGUCKT! AUGUST 2023
GELESEN: Es ist wie verhext; kaum aus dem Urlaub zurück schaffe ich es kaum ein paar Seiten am Stück zu lesen. Dabei habe ich zum Geburtstag so schönes neues Lesefutter geschenkt bekommen. Angefangen habe ich mit Mon Chéri und unsere demolierten Seelen von Verena Roßbacher und es gefällt mir schon außerordentlich gut. Jetzt müßte ich mich nur mal in den Hintern treten und mich zum Hinsetzen und Lesen zwingen.
Ich habe aber noch etwas anderes gelesen: drei Sätze bei der Übergabe der Erstlesetasche. Die Erstlesetasche ist eine Initiative der Lesefreunde Hürth e.V.. Zu Beginn des neuen Schuljahres verteilen die Lesefreunde an alle i-Dötzchen in Hürth einen Stoffbeutel, in dem sich ein Buch, ein Radiergummi, ein Spitzer und ein Bleistift befinden. Das diesjährige Buch heißt “Hallo, ist hier hinten?: Warteschlangengeschichten” und ist wirklich super lustig und so schön bebildert.
Wir Erwachsenen – also Menschen aus dem Kreis der Lesefreunde, aber auch Unterstützer und Sponsoren, haben den Kids das Buch vorgelesen und zwar immer schön der Reihe nach, in einer langen (Warte-)Schlange. Das hat uns echt Spaß gemacht. Und den Kids auch. Hier gibt’s einen Eintrag der Stadt Hürth bei Facebook -> Klick. {Man kann nicht auf einzelne Beiträge verlinken, oder doch?)
GEHÖRT: Ich habe einen neuen Podcast Liebling und der passt ganz hervorragend zu dem oben genannten Punkt: Zwei Seiten mit Christine Westermann und Mona Ameziane. Es geht um Bücher. Hört mal rein, mag ich gerne.
GEGUCKT: Barbie haben wir gesehen, Oppenheimer steht noch aus.
Die Machart des Films fand ich gut, Barbies Haltung war einfach perfekt, ihre Welt so, wie ich sie mir als Kind vorgestellt hatte. An manchen Stellen war mir das Thema zu “drüber”. Ja, es ist wichtig, das Thema Feminismus noch weiter noch mehr in die Mitte der Gesellschaft zu rücken… dass der Film und das Thema aber dermaßen gehypt wird, das hat mich doch etwas überrascht.
GESUNGEN: Beim Jubiläumsfest des Hospiz-Hürth e.V. stand ich zusammen mit meinem Chor auf der Bühne und dort haben wir Souper Trouper, Viva La Vida, It’s raining men und Thank you for the music gesungen und ich fand, dass wir das richtig gut gemacht haben. Ausserdem kam bei unserem Auftritt die Sonne raus und das war definitiv ein Zeichen. :-)
GEFEIERT: Im August gab es einiges zu feiern. Ich machte selbst den Anfang, wurde überrascht mit Zitronen Muffins und einem Stapel Bücher.
Und gleich darauf feierte mein Papa seinen 80. Geburtstag. Erst im kleinen Kreis, dann mit seinen Freundinnen und Freunden in der Kneipe auf der Ecke und ach, was war das schön. Wir saßen in diesem kleinen und gemütlichen Biergarten zusammen, es war mega heiß, das Essen fantastisch, der Service herzlich (man kennt sich halt…) … und alle, die da waren, die kenne ich schon sooo lange und die kennen mich schon soooo lange. Da ging mir doch sehr das Herz auf.
Anfang August haben wir ausserdem eine Hochzeit gefeiert (und viel getanzt und lecker gegessen) und Ende August haben wir noch in einer richtigen Altstadtkneipe einen 50. Geburtstag gefeiert (und viel geschwitzt). Schöne Feierlichkeiten waren das.
GEGESSEN: Schnitzel mit grüner Soße und Bratkatoffeln in einer waschechten Äppelwoi Kneipe mitten in Sachsenhausen. Was war das lecker. Und zünftig!
Ein Frühstück wie in den 70ern mit geblümten Tellern haben wir genossen und Hagelslag {Streusel} im Land ihrer Erfindung. Ausserdem eine köstliche Falafel Bowl am Strand. Selbst gemachte Bruschetta. Vegetarische Grünkern Bolo habe ich im August zwei oder dreimal gekocht und einige Lieblingsgerichte meiner Tochter.
GETRUNKEN: Habe ich im August nicht nur Rosé (na sowas!) sondern auch den ein oder anderen Aperol Spritz und einen großen Bembel Äppelwoi. Beim Montagsnähen und nach der Chorprobe gab ich ausserdem Sekt aus.
Und dazwischen, nicht, dass Ihr denkt, ich würde nur alkoholische Getränke konsumieren: Viel Wasser, viel Kaffee und ein bisschen Tee.
GEFREUT: Es gab im August viel Freude. Ich habe mich gefreut die Freunde meiner Eltern sowie meine Tanten und Onkel wiederzusehen. Wir werden schliesslich alle nicht jünger…. da schätzt man solche Treffen doch noch ein wenig mehr, geht es Euch auch so?
Ich habe mich auch gefreut, dass wir unser ehemals traditionellen Ferienabschlussgrillen mit den Nachbarn wieder zurück ins Leben gerufen haben.
GEWEINT: Es ist kaum zu beschreiben, denn es ist ein Gefühlsmischmasch. Das Mischmasch ist ein großer schwerer Klumpen in der Magengegend. Ein Klumpen voller Stolz und Glück, Vermissen und Brauchen, Freude und Zuversicht, Sehnsucht und Leere. In manchen Momenten ist das Herz schwer und dann wieder voller Freude.
Ende August haben wir unser großes Mädchen am Flughafen verabschiedet. Für die nächsten 10 Monate lebt sie auf der anderen Seite der Weltkugel.
So lange haben wir alles geplant und organisiert und dann plötzlich ist er da der Moment und es wird einem schmerzlich bewusst, dass nun ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Nicht nur für das Kind, auch für mich als Mama.
Jetzt beginnt der Ernst des Lebens, sagte mein Papa am Tag meiner Einschulung, dann, als ich auf die weiterführende Schule kam, dann als ich in die USA ging,… Jaaa, Papa! Ein familiärer Running Gag. Immer und immer und immer wieder, jetzt aber wirklich, beginnt der Ernst des Lebens.
Gut, dass es dazwischen eine Menge zu lachen und viele Gründe zur Freude gibt. :-)) Wir sind mächtig stolz auf Dich!
GEHANDARBEITET: Ich habe mir im August eine Mabel genäht und eine weitere angefangen. Das ist ein Shirt-Schnittmuster aus der Fibremood, falls jemand fragt. Ich mag diese Puffärmelchen. :-) Und ich mag besonders gerne meine umstrickten Kleiderbügel. Für solche Shirts braucht man sie nicht – ich hänge meine Shirts auch nicht auf, ich falte sie und lege sie in den Schrank – aber für meine Kleider oder Blusen sind sie einfach perfekt. Da rutscht nie ein Kleid oder eine Bluse runter und man kann ganz wunderbar Wollreste verarbeiten. Sobald die Tage wieder kürzer werden, hole ich meinen Wollekorb wieder nach oben ins Wohnzimmer und dann wird wieder gestrickt.
Und dann habe ich meiner Tochter einen verkleinerten Bauchladen genäht, den ich leider nicht fotografiert habe. Nun ist er ganz weit weg.
GEÄRGERT: Kann mich an kein größeres Ärgernis erinnern. Und ich hatte ja gesagt, dass es sowieso nichts bringt, sich zu ärgern.
GEKNIPST: Ich lieb es ja zu fotografieren, ich liebe es auch, alte Fotos unserer Familie zu betrachten. Als wir bei meinen Eltern waren habe ich mal wieder in alten Fotoalben gestöbert und dabei diese wunderbaren Exemplare gefunden und gleich eingesackt. Ist das nicht eine süße-Topfschnitt-Sabine? 1979 auf Formentera. Und links meine Oma Ulla.
Beim Betrachten der Bilder habe ich mal wieder gedacht, dass es mal wieder Zeit wird, die eigenen digitalen Bilder zu sortieren, zu löschen, nur die Schönsten zu speichern oder vielleicht auch entwickeln (haha!), wohl eher drucken zu lassen.
Im August trafen wir uns auch zu einem besonderen Shooting: Meine Familie, Oma, Opa, Tante, Onkel, Enkelkinder…. bevor das große Mädchen in den Flieger steigt, noch einmal alle zusammen in die Kamera lachen. Ein tolles Familien-Shooting war das. Zuletzt haben wir so ein Shooting 2018 gemacht.
GESTRESST: Hat mich ein bisschen die OP unserer Mollie. Nicht, weil da etwas schief gelaufen wäre…. nein, nein, wir haben ganz wunderbare Tierärzte… mich hat ihr Zustand nach der OP gestresst. Die arme Maus hat so gelitten und gejankt, das ging mir sehr nah. Am nächsten Tag ging es ihr schon ein bisschen besser und von da an jeden Tag ein bisschen mehr. Mittlerweile ist der Verband wieder ab, die Fäden gezogen und alles vergessen und sehr gut verheilt.
GEKAUFT: Ich denke scharf nach… nein, nichts. Im Gegenteil, ich bin immer noch dabei, mir einzelne Schränke vorzunehmen, zu sortieren, zu entsorgen oder zu verschenken und jedes Mal denke ich dabei: Ich brauche einfach nichts mehr.
GEREIST: Sind wir direkt am ersten Tag im August in die Niederlande und haben dort wundervolle zwei Tage verbracht! Mitte August ging’s an den Niederrhein zur 80th Party :-) und Ende August dann nach Frankfurt.
Dieses Zimmer! In einer alten Villa. Faszination und ähm… krass. Dort haben wir nun schon zum zweiten Mal übernachtet und es ist immer wieder ein Erlebnis.
Und was war im Blog im August so los?
Heute fange ich mal mit meinen Buchtipps an. Drei Bücher habe ich Euch im August vorgestellt und kann mich an dieser Stelle nur noch einmal wiederholen: Alle drei sind super:
Barbara stirbt nicht von Alina Bronsky
Die spürst Du nicht von Daniel Glattauer
Dann habe ich Euch mit nach Zypern genommen, habe Euch von Rüstems Buchhandlung, von der Karawanserei und von der alten Markhalle in Nord-Nikosia erzählt.
Alle Berichte zu unserem Zypern Urlaub findet Ihr HIER. Mal sehen, vielleicht schaffe ich es kommende Woche noch einen weiteren Beitrag zu verfassen.
Das Beste zum Schluss: Essen! :-)
Ich habe Grünkern Bolognese gekocht und Euch von dieser vegetarischen Variante vorgeschwärmt. Und dann gab es noch einen Zucchini-Tortelloni-Auflauf und das Rezept für heiß geliebte Bruschetta!
Zucchini-Tortelloni-Auflauf – unkompliziert und lecker
Klassische Bruschetta – knuspriges Brot mit gehackten Tomaten
Spaghetti mit Grünkern Bolognese – so lecker und einfach und vegetarisch
Keine Frage, dass Ihr das alles einmal ausprobieren solltet! :-)
Und zu guter letzt: Selbstredend gab es im August auch einen 12 von 12 Beitrag:
Ich wünsche Euch nun einen schönen letzten August Tag. Unglaublich, dass nun schon der achte Monat des Jahres vergangen ist.
Seid ganz herzlich gegrüßt
Bine
- Hesse, Lena (Autor)
Letzte Aktualisierung am 2024-11-01 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
6 Kommentare
Liebe Bine.Danke das du uns so an deinem Leben teilhaben lässt. Unsere Kinder sind auch schon lange aus dem Haus. Ich kann deine Gefühle sehr gut nachvollziehen. Heute morgen habe ich die
ersten Herbstzeitlosen im Garten entdeckt. Der Sommer neigt sich dem Ende zu. Ich wünsche dir und deinen Lieben einen wunderschönen September und schön das es Molly besser geht. Man leidet immer mit. Liebe Grüße aus dem Mansfelder Land von Marina
Liebe Marina,
danke für Deinen wertschätzenden Kommentar und lieben Wünsche! Mollie ist wieder die Alte und das Mutterherz heilt von Tag zu Tag. :-)
Nun freuen wir uns auf einen schönen Herbst mit allem drum und dran!
Dir auch alles Gute & herzliche Grüße ins Mansfelder Land!
Liebe Grüße Bine
Ein ganz wunderbarer, bunter Augustrückblick…ach ja und lecker!! Schön, dass alle bei euch gut angekommen sind: im neuen Lebensjahr, Ehehafen, auf der anderen Seite der Weltkugel und Mollie wieder gesund im hier und jetzt. ♥️ Ich wünsche deiner Tochter eine tolle Zeit und ganz viel Spaß bei allem Neuen!
Mein August startete für mich im Krankenhaus, Teil 2 von dem Aufenthalt folgt im Oktober. Leider mussten wir deshalb unseren Urlaub stornieren. Meine Urlaubtage starteten trotzdem am letzten Freitag. Ausruhen und schöne Dinge unternehmen erschien mir aber auch nett. Samstag ist dann unser Ecki (Jack-Russell, fast 14) sehr krank geworden und wir waren froh in der Nacht noch Hilfe für ihn zu kriegen. Montag sah alles schon wieder besser aus. Aber Dienstag wieder nicht. Ganz und gar nicht. Mittags mussten wir ihn gehen lassen. Wir sind einfach furchtbar traurig, jetzt ohne ihn zu sein. Der August war für uns so richtig doof.
Liebe Bianca,
zunächst: mein allerherzlichstes Beileid. Ich habe Deinen Post zu Ecki gestern Abend bei Insta gesehen und erst danach Deinen Kommentar gelesen… das tut mir sehr sehr leid.
Ich mag gar nicht daran denken, wie es sich wohl anfühlen wird, wenn bei uns…
Und dann warst und musst Du bald wieder ins Krankenhaus?! Was für ein richtig doofer August für Euch.
Ich wünsche Euch für die nächsten Tage und Wochen ganz viel Kraft!
Drück Dich, Bine
Liebe Bine, vielen lieben Dank für deine Worte. Ja ,der August war doof.
Wir vermissen unseren Ecki ganz fürchterlich, auch wenn wir die Luise noch haben, schmerzt es trotzdem.
Der September kann nur besser werden, obwohl er heute erstmal gepflegt mit Herbstwetter startet. Da machste nix dran, dann gibt’s heute einen Indoor-Urlaubstag.
Ich wünsche dir einen schönen September. 🌞
Ich bin erleichtert, dass es mir mit Barbie nicht allein so geht. Der Film war gut, hat Spaß gemacht und war sicher an der ein oder anderen Stelle wichtig. Aber der Hype. Den versteh ich nicht ganz. Ich zieh aber meinen Hut vor der Mater marketing Abteilung. Ich bin mir sicher zu Weihnachten gibt es jede Menge Barbies unterm Baum.
Und dieses Hotelzimmer – das es soetwas noch gibt. Irre. Weiß nicht ob ich mich da gruseln würde…