Gerade habe ich meinen Monatsrückblick vom November 2021 gelesen. Ich sitze vor dem Bildschirm, schüttele den Kopf und kann es kaum glauben, was vor ziemlich genau einem Jahr hier los war, wie es uns da ging, was uns alle beschäftigt hat… Erinnert Ihr Euch noch an: Wiedereröffnung der Testzentren? Impfbusse? Auffrischungs- und Booster-Impfungen? Dieses mulmige Gefühl auf dem Weihnachtsmarkt? Weil, warum? Weil wir es nicht sollten, aber wollten, weil da zu viele Menschen waren? Crazy! Echt.
Dass es nicht weg ist, das wissen wir und das versucht unser Gesundheitsminister ja auch immer wieder auf den Tisch zu bringen, aber drüber sprechen tun wir jetzt gerade kaum noch. Dafür sprechen wir aktuell über RSV-Infektionen, Corona-Protesten in China, Gas aus Katar. Über die aktuell WM in Katar sprechen wir so gut wie gar nicht.
Nun denn. Heute ist der letzte Tag im November 2022, ich schaue kurz zurück, um dann wieder nach vorne zu blicken:
Am 1. November, am Tag zuvor sind wir gerade aus Holland wieder gekommen, spazieren wir über den Friedhof bei Abenddämmerung und werfen einen Blick auf das entfernte, im späten Sonnenlicht liegende, Köln. Immer wieder schön.
Der Wald verliert an Farbe und St. Martin zieht durch’s Dorf
Der Wald verliert an Farbe, aber die Temperaturen sind immer noch viel zu hoch. Das geht mir im November ganz schön auf den Keks – diese Wärme. Gleichzeitig ist es gut so, wie es ist, denn die Heizungen können weiterhin ausbleiben und wir alle können sparen.
Ungewöhnlich früh, aber immer wieder schön: Der Martinsumzug der Grundschule in unserem Dorf. Erst am Straßenrand die Laternen der Kinder bestaunen und dann einen Glühwein am Feuer trinken und alte Bekannte wiedersehen. Eine wundervolle Tradition, auf die wir letztes Jahr – oder waren es sogar die letzten beiden Jahre? – verzichten mussten.
Galeria Kaufhaus meldet Insolenz an. Das macht mich traurig. In erster Linie natürlich wegen der Mitarbeiter. Und dann sind da noch meine melancholischen Erinnerungen an meine ersten Jahre in Köln, an Shopping Touren und Besorgungen machen in diesem großen Warenhaus an der Schildergasse. Und noch viel früher: als wir in den 80ern sonntags nach Köln fuhren, diversen Omas und Opas auf diversen Friedhöfen einen Besuch abstatteten und danach über die Hohe Straße zur Schildergasse bummelten und Schaufenster-guckten. Früher stand man vor Schaufenstern und guckte. Heute guckt man ins Internet.
Es ist Herbst, es ist Kirmeszeit. Mein Laptop will mir gerade sagen, dass es das Wort Kirmeszeit nicht gibt. Ich könnte es durch Krisenzeit ersetzten. Ja, könnte ich, tue ich jetzt nicht. Wir waren auf der Kirmes, auf dem Hubertusmarkt in Bergheim.
Wir bummeln an den bunten Ständen vorbei, futtern Churros und ‘ne Wurst mit Senf und fahren eine Runde Raupe. Also ich nicht. Ich bin die, die immer auf die Rucksäcke aufpasst oder, wie an diesem Sonntag, Fotos von den Liebsten macht, die lachen und weinen und schreien zugleich.
Der Fliegenpilz ist wieder in.
Im November besuche ich mein Lesekind in der Grundschule, und bin entzückt über die hübschen Fliegenpilze am Fenster. Wusstet Ihr, dass Fliegenpilze wieder hip sind? Ich sag das jetzt mal so, denn ich habe in letzter Zeit wieder vermehrt Fliegenpilze gesehen – also als Deko, dieses Jahr leider nicht im Wald. Jedenfalls zieren zwei Fliegenpilze meinen diesjährigen Adventskranz. Alles kommt wieder, sagt meine Mama immer.
An einem Abend treffe ich andere Lesementorinnen und Lesementoren in unserer Stadtbücherei und lausche den Kinderbuch-Empfehlungen. Einige der Kinderbücher leihe ich mir in der Woche darauf in der Bücherei aus. Kinderbücher sind einfach toll!
Und dann trenne ich mich im November noch von gut 20 cm. Einfach so. Spontane Entscheidung.
Von O bis O haben wir dieses Jahr knapp verpasst. Mitte November lasse ich die Reifen wechseln (für einen warmen Winter?!) und nutze die Zeit, um meiner liebsten Shopping-Leidenschaft zu frönen. :-) Einen schönen Strickstoff finde ich und nehme ihn mit, habe ihn bisher aber noch nicht vernäht.
Karneval und Lichterketten. So ist das im November.
Und auf dem Weg dahin schmunzel ich über die ganzen Jecken an der Haltestelle, wünsche ihnen gedanklich viel Spaß beim Feiern am 11.11. und schmunzel noch mehr, als ich nur ein paar Meter weiter an Weihnachtsdeko vorbei laufe. So ist das hier im November.
Der Wald trägt ein sattes Herbstbraun, die Kölner und Hürther und überhaupt die Rheinländer feiern Karneval und hängen nebenbei schonmal ein paar Lichterketten in den Baum. Ich liebe das!
A propops Lichterkette in den Baum hängen. Ihr kennt schon den Eierbaum, ne? Den zeige ich hier ja jedes Jahr innerhalb meines Monatsrückblickes. Dieser Baum ist in der Vorweihnachtszeit ein Lichtertraum. Und neben so einem wunderschönen Baum schmeckt der Federweißer doppelt so gut. In netter Begleitung noch viiiel besser.
Am nächsten Tag kramen wir rut un wiess aus dem Kellerschrank und dann wird gefeiert. In der Arena, mit unserer jecken Clique, bis in den Morgen. Et jitt einfach keen Wort.
Das tut so gut und war schon lange überfällig. Letztes Jahr hatten wir ja so ein schlechtes Gewissen. Dieses Jahr ist alles, sind wir alle entspannt und haben maximal Spaß. Und keine Infektion im Anschluss! Im letzten Jahr übrigens auch nicht.
Der Wichtelabend mit den Nähfrauen ist gleichzeitig auch immer eine kulinarische Sause. Wir sprechen uns nie ab, jede bringt das mit, worauf sie Lust hat und am Ende schlemmen wir uns durch das kleine aber feine Buffet.
Und dann wird gewürfelt und gewichtelt. Noch so eine schöne Tradition.
Schwer ist mein Herz und groß meine Freude ist das Thema der Lese-Veranstaltung mit musikalischen und kulinarischen Häppchen. Im Rahmen der zweiten Jüdischen Kulturwochen des Rhein-Erft-Kreises hören wir Texte meist jüdischer Autorinnen und Autoren
Und obendrein freue ich mich über einen Ottifanten an der Fensterscheibe. In meinem früheren Leben war ich ja ein riesengroßer Otto-Fan und konnte den Ottifanten aus dem ff zeichnen. Ich hatte sogar ein gelbes Ottifant-Kuscheltier aus dem Otto-Haus in Emden.
Seit einer kleinen Ewigkeit bin ich mal wieder in Köln und weil ich in das Wirrwarr von kleinen Gässchen am Eigelstein (wo sonst immer die Musik ist), muss, fahre ich mit der Vespa. Was für eine Gaudi. Und man ist ja so wunderbar flexibel und frei, was die Parkplatzsuche betrifft.
Bei Freunden futtern wir uns durch diese wunderbaren und einfach köstlichen gerösteten Brote mit Tomaten, Bresola und Camembert.
Blutspende! Geht hin, wenn Ihr könnt und wenn Ihr dürft.
Und dann war ich im November endlich mal wieder bei der Bluspende. Schon lange wollte ich hin, aber immer kam was dazwischen. Kopfweh und die damit verbundene Einnahme von Schmerztabletten, Corona und Urlaub und was weiß ich.
Ich frage die freundliche Mitarbeiterin, wie es denn mit der Spende von Plasma ausschaut und schwupp fühlt sie meine Venen, wägt ab, meint aber, das könnte was werden mit uns zweien und nimmt mir ein bisschen extra-Blut ab. Das Ergebnis ist leider nicht so schön. Zum Leben reicht’s, meint sie, zum Spenden zu wenig. Na gut. Ein Versuch war es wert.
Und ich kann nur wieder plädieren: Wenn ihr könnt und dürft und Euch vor Angst nicht in die Hose macht, dann geht doch bitte zur Blutspende. Das sind ungefähr 45 Minuten Eures kostenbaren Lebens, die Ihr dafür aufbringen müßt. Und mit dieser Spende rettet Ihr womöglich andere kostbare Leben. Die Krankenhäuser, die Rettungsdienste benötigen immer Blut!
Dass Trump sich in dieser Woche zu Wort meldet und verkündet, er wolle wieder kandidieren, das lasse ich hier unkommentiert.
Letzt Woche war ich dann bei der Kaki Küchenparty, diesmal in Köln und habe nicht nur vorzüglich gegessen, sondern auch super nette Menschen kennengelernt und wiedergesehen.
Als selbstständige Bloggerin, die die meiste Zeit in der Küche steht oder am Laptop sitzt, ist es doch immer wieder eine Wohltat, Kolleginnen und Kollegen zu treffen, sich auszutauschen, sich Rat zu geben und einfach nur zu quatschen.
Und dann waren der Mann und ich beim Bürgertreff in der Turnhalle der Grundschule. Die janze Prominenz der Stadtverwaltung war anwesend, unser Bürgermeister, Vertreter des Ordnungsamtes, der Stadtwerke, der Polizei,… und sie alle standen uns Rede und Antwort. Da kommt schon einiges auf den Tisch, was da besprochen wird, was unseren Stadtteil betrifft, die Bauvorhaben, die Schule, die Verkehrsregelung, und und und. Immer wieder spannend und interessant.
Und dann stehe ich im November noch auf der Bühne. Der Chor, in dem ich singe, feiert seit 15-jähriges Jubiläum und deswegen geben wir ein Konzert. Natürlich mit großem Erfolg. Unsere Gäste sind begeistert. :-)
Worüber wir im November weniger sprechen: Unsere Gasspeicher, die mögliche Mangellage, Vorräte anschaffen, Wasser unterm Bett lagern {;-)}, Powerbanks besorgen. “Treten keine extremen Temperaturen auf, kommt Deutschland gut durch den Winter 2022/23”, lese ich in der Zeitung und hoffe jetzt einfach mal, dass keine extremen Temperaturen auftreten werden.
Dafür große Empörung über die Entscheidung oder besser den Befehl der Fifa, dass die One Love Binde während der WM nicht getragen werden darf. Ich setze mich jetzt lieber auf meine Finger, bevor ich hier niederschreibe, was für Schimpfwörter diese A*#%6(=§$`? in mir hervorrufen. Aber sonst interessiert mit diese WM nicht sonderlich. Wir gucken nicht, bekommen aber natürlich über die Nachrichten mit, was gerade so los ist. Das Thema Katar kann ich ehrlich gesagt nicht mehr hören und lesen. Ja, die Verletzung der Menschenrechte in diesem Land…; Ja, wir beziehen Gas aus Katar….; Ja, man könnte all diese Empörung und Diskussionen als scheinheilig betrachten.
Wenden wir uns den schönen Dingen des Lebens zu: 24 gleiche Geschenke habe ich genäht und verpackt. 24 gleiche Geschenke gab ich ab und erhielt einen Beutel mit 24 Unikaten.
Und das alles bei einem Tässchen heißen Glühweins, einem wärmendem Feuer und drei etwas verrückten, aber liebenswerten Engel. Ich freue mich schon auf den 1. Dezember, wenn ich das erste Päckchen meines Adventskalenders öffnen darf und bin super gespannt, was die anderen besorgt, gebastelt, genäht oder geklöppelt haben.
Am letzten Wochenende im November fahren wir vier zu Oma und Opa an den Niederrhein und von da aus weiter nach Venlo. Einmal durch die Weihnachtsabteilung des Gartencenters laufen, auch das ist Tradition, wobei wir es letztes Jahr haben ausfallen lassen. Aus bekannten Gründen.
Danach fahren wir weiter in die Stadt, bummeln über den Markt (wo gerade Stoffmarkt war, ich bin aber standhaft dran vorbei gegangen, muss erstmal nähen, bevor ich weiter kaufe), bummeln durch die Einkaufsstraße, essen Pommes mit Jopi Soße und genießen mal wieder die lässige Atmosphäre in unserem Nachbarland.
Aber das Wochenende hat ja zwei Tage und so statten wir auch noch dem Sternenmarkt in unserer Stadt einen Besuch ab, lassen uns die Mini-Reibekuchen schmecken, wie sich das auf einem Weihnachtsmarkt gehört,…
… feuern die Jungs beim Spiel an und lassen den Abend in der Kulturkirche bei klassischer Musik ausklingen. So schön, so nah, einfach toll.
Und was war im Blog so los?
Starten wir mit den süßen Leckerein:
Crème brûlée von Mama! Einfach sooo lecker. Ich habe ihr das Rezept abgeluchst und hier mit Euch geteilt -> KLICK.
Fluffig dicke Waffeln mit heißen Punschkirschen, mit Sahne und Zimt! Wer kann da Nein sagen? Ich nicht. Hier gibt es die Rezepte für Euch -> KLICK.
Für die Kaki Küchenparty habe ich eine saftige Schokoladentarte, für die Ihr nur wenige Zutaten benötigt und die so schnell gebacken ist, gemacht und diese mit süßen Kaki Scheiben begelgt. Das Rezept gibt es hier -> KLICK.
Herzhaftes gab es auch.
Ein leckeres Hühnerfrikassee, was ich Euch wärmstens empfehlen kann -> KLICK.
Einen kööööstlichen Auflauf mit Nudeln, Rosenkohl und Kasseler. Könnte ich mich reinsetzen. Bitte unbedingt probieren -> KLICK.
Und – im selben Artikel – ein Nudel-Kürbis-Gratin mit Hack und Semmelbrösel-Kruste -> KLICK.
Und last but not least habe ich noch das Rezept für die irre leckeren Weihnachtsnüsse mit Euch geteilt. Diese Marinade! Honig, Harissa, Zimt und Muskat, müßt Ihr probieren -> KLICK
Das war also mein November 2022. Neue Corona Regeln gibt es ab heute in NRW. Nach fünf Tagen darf man raus, ob man negativ ist oder nicht.
Mittlerweile sieht man doch vermehrt Lichterketten in den Wohnungen, Häusern, Fenstern und Vorgärten. Ich finds wirklich schön, auch wenn ich natürlich weiß, dass wir alle Strom und Energie sparen sollten… Weihnachtsbäume sieht man auch hier und da, zum Beispiel vor dem Supermarkt.
Morgen geht’s dann hier los mit dem Adventskalender der guten Gedanken. Ich bin schon ein bisschen aufgeregt. Und ich habe noch nicht alle Zitate und Sprüche geschrieben und fotografiert. Aber ich schaff das schon noch. :-)
Ich freue mich jedenfalls, wenn Ihr morgen wieder rum kommt.
Habt einen schönen letzten-November-Mittwoch!
Liebe Grüße
Bine