Ich wüßte wirklich gerne, wo ich den Kos-Reiseführer hingelegt habe. Eigentlich sollte er oben im Regal, bei all den anderen Reiseführern (die teilweise schon lange vor der Rechtschreibreform gedruckt wurden und mittlerweile wirklich überholt sind; ich mich aber nicht von trennen kann) liegen. Tut er aber nicht.
Und auch in den anderen Bücherregalen in diesem Haus, in die ich gerne schonmal Bücher, Hefte, Romane und Krimis, einfach so reinlege, lege, nicht stelle! Ohne Sinn und Verstand, nur damit ich sie erstmal aus den Füßen habe. Ordentlich wegräumen mache ich dann später. Ah ja. Da ist er auch nicht. Komisch.
Würde ich ihn finden, könnte ich nochmal nachlesen, was in dem kurzen Absatz über Zia stand. Ich bin mir sicher, dass da erwähnt wurde, dass man früh morgens in dieses sehenswerte, romantische, malerische Bergdorf fahren sollte. Wirklich früh, am besten vor dem ersten Hahnenkrähen, denn danach würde ein Touristenschwarm das Dorf überrollen und einnehmen.
Bloß nicht die Pferde scheu machen, wir haben doch Urlaub.
Wir kamen gegen 10:30 Uhr da and. Und mein Mann warf mir einen Hab-ich-doch-gesagt-Blick zu, der mir zu verstehen geben sollte, dass ich mal wieder um sonst die Pferde scheu gemacht habe. Ich wäre ja früher los gefahren. Ich wollte vor der touristischen Menschenmenge da ankommen.
Aber wie Sie sehen, sehen sie nichts.
Das Dorf war noch recht leer, als wir gegen 10:30 Uhr, vielleicht waren es auch schon fast 11:00 Uhr, unseren Mietwagen auf dem kleinen staubigen Parkplatz, unterhalb des Dorfes abstellten. Da hätte ich es schon ahnen müssen, denn nur vereinzelt standen dort einige Mietwagen und Buggys.
Die kleineren und größeren Gassen, die rauf ins Dorf führen waren zunächst noch menschenleer. Erst später wurde es etwas voller, aber absolut erträglich.
Zia – romantisches Bergdorf auf Kos.
Zia ist hübsch und winzig. Sehr gepflegt, sehr aufgeräumt. Wunderschöne Lädchen mit beeindruckender Handwerkskunst reihen sich ein, zwischen völlig überfüllten Souvenirläden. Hier eine Taverne, da ein Café und da hinten der Aufgang zu den berühmten Tavernen mit den großen Balkonen, von wo aus man den abendlichen Sonnenuntergang bestaunen kann.
Das macht Zia so besonders und so beliebt: Die Tavernen, die sich an den Hängen des Berges Dikeos anschmiegen, bieten mit ihren großen Balkonen und Terrassen einen fantastischen Blick auf die Küste Kos, auf’s Meer und den abendlichen Sonnenuntergang.
Diese Taverne hier – genau mein Geschmack – aber leider kein Ausblick. Wir wollten weiter nach oben.
Ganz oben, am Ende es schmalen Pfades befindet sich die Taverna Sunset Balcony.
Ganz oben hört sich vielleicht etwas dramatisch an. Der Aufstieg ist nicht sehr steil und auch nicht sehr lang. 10 Minütchen über einen Pfad und ein paar Treppenstufen, dann ist man schon da.
Wir liefen zunächst einmal um die kleine Kirche rum, die sich direkt hinter der Taverne befindet; wären auch zu gerne reingegangen, aber alle möglichen Eingänge waren verschlossen.
Traditionelles Zimtgetränk {Kanelade}
Also nahmen wir Platz und bestellten eine Erfrischung. Ich habe mir den “Traditional Cinnamon Drink” bestellt – aus purer Neugierde und weil ich eine ausgeprägte Schwäche für Zimt habe. Gebracht wurde mir ein Glas mit einer roten kalten Flüssigkeit, die erfrischend und tatsächlich intensiv nach Zimt schmeckte. Köstlich.
Wenn ich den Kellner richtig verstanden habe, dann werden Zimt, wahrscheinlich eher Zimtstangen, Zucker und Wasser zu einem Sirup eingekocht, der dann eisgekühlt – vielleicht mit Wasser aufgefüllt – serviert wird. Wirklich lecker! Ich habe gerade mal gegoogelt: Das Getränk heißt Kanelada.
Wir sahen weder einen Sonnenauf- noch einen Sonnenuntergang.
Aber schön und sehenswert ist es dort oben trotzdem. So ruhig. Und diese Weite, diese Aussicht. Das Meer, der Strand, alles ist weit weg. Lass uns noch eine Weile sitzen bleiben.
Und darf ich vielleicht noch einen Zimt Drink?
Irgendwann sind wir dann doch runter. Und haben uns noch ein bisschen durch die kopfsteingepflasterten Gassen mit ihren Souvenirläden treiben lassen. Mal hier geguckt, mal dort, freundliche Restaurantbesitzer mit einem “Nein Danke.” zu verstehen gegeben, dass wir wirklich keinen Hunger haben und jetzt nicht (schon wieder) Platz nehmen wollen,…
Zia auf Kos ist auf jeden Fall ein Besuch wert. Ob Ihr Euch besser an die Empfehlung der Reiseführer haltet und schon am frühen Morgen hinfahrt oder so entspannt wie wir (also wie meine Familie!) seid und hinfahrt, wann Ihr wollt… das kann ich Euch nicht sagen.
Wir hatten generell das Gefühl, dass auf Kos noch nicht so richtig viel los war. Ob das wiederum eine Corona-Folge ist oder war … keine Ahnung.
Ich wünsche Euch einen schönen Samstag. Hier hat’s gestern schon etwas abgekühlt, was ich sehr begrüße. Macht’s Euch schön.
Liebe Grüße
Bine
2 Kommentare
Liebe Bine,
das Städtchen sieht aber wirklich idyllisch aus. So viele schöne Winkel zum fotografieren. Ich war leider noch niemals nie in Grienchenland obwohl ich es schon so lange auf meiner Liste habe. Daher umso schöner hier mitzulesen und zu stauen. Dieses Zimtgetränkt klingt toll. Das muss ich mir mal genauer anschauen.
Liebe Tobia,
herzliche Dank für Deinen Kommentar zu meinem Beitrag. Ja, Zia ist ein hübsches Städtchen, eher Dorf. Und Griechenland, zumindest die drei Inseln, die ich bereits gesehen habe, sind alle drei wirklich ganz wunderbare Urlaubsziele … wenn man denn fliegen möchte und kann.
Ich muss auch noch dieses Zimgetränk ausprobieren :-)
Wünsche Dir ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße Bine