Oh, wie gern hätte ich unseren Kos Urlaub um einige Tage verlängert. Wie gern hätte ich die Welt noch eine Weile ausgeschaltet, die Ruhe, die Ferne – geografisch und mental – weiter genossen und schamlos ausgekostet. Aber leider war am Abflugtermin nicht zu rütteln. Natürlich nicht.
Letzte Woche Freitag ging es zurück nach Deutschland, Ziel: Flughafen Köln-Bonn. Ja, genau der, der momentan dauernd in den Schlagzeilen ist. Eines gleich vorweg: wir hatten null Probleme, keine Warteschlangen vor der Sicherheitskontrolle und auch mussten wir nicht fünf Tage in ein und demselben T’Shirt aus Kos rumlaufen.
Doch all meine Befürchtungen haben sich nicht bewahrheitet
Es war das dritte Jahr in Folge, in dem ich noch bis kurz vor Abreise in den lang ersehnten Sommerurlaub, leicht Panik schob, weil ich doch das Schlimmste erwartete. Einer von uns wird sich bestimmt infizieren und dann war es das! Hinzu kamen in diesem Jahr die schrecklichen Nachrichten von den NRW Flughäfen: Ewig lange Warteschlangen, gecancelte Flügen, nicht mitfliegende Koffern, genervte Urlauber, gestresstes Flughafenpersonal und und und. Alles großer Mist.
Nichts von all meinen Befürchtungen trat ein. Ich muss mir diese Panikgedanken im Vorfeld dringend abgewöhnen. Bringt nix, nur Falten und graue Haare. Stimmt’s?
Wir alle vier flogen vor rund zwei Wochen gesund und munter nach Kos und kamen 12 Tage später gesund und munter, leicht gebräunt und sehr entspannt wieder nach Hause. Das Glück war uns hold und ich bin mal wieder sehr dankbar dafür.
12 Tage auf Kos
Dieses Jahr also Kos. Zum ersten mal. Und bestimmt nicht zum letzten Mal. Nachdem wir nun zwei Jahre nacheinander auf Kreta waren, wollten wir dieses Jahr gerne ein andere griechische Insel besuchen.
Gut hat es uns gefallen. Sehr gut sogar. Bis auf diesen hartnäckigen Wind am Anfang unseres Urlaubes. Ein Lüftchen bei den Temperaturen ist sehr willkommen, aber Böen, die einem alles von der Liege, von der Terrasse, in den Pool befördern, das ist nicht ganz so lustig. Aber gut. Wir wollen uns nicht beschweren.
Wir haben es uns gut gehen lassen. Haben viel gelegen, gelesen, gut gegessen, jeden Morgen im Schatten Yoga gemacht und uns natürlich im Pool oder Meer eine ordentliche Abkühlung abgeholt. Wir sind unglaublich gut darin, im Urlaub einfach Fünfe gerade sein zu lassen.
Aber natürlich wollen wir auch unseren Urlaubsort kennenlernen und so fuhren wir an einem Tag nach Kos Stadt.
Ein Vormittag in Kos Stadt
Ganz in der Nähe der Johanniterfestung Neratzia haben wir einen Parkplatz für unser kleines Mietauto gefunden und marschierten von dort aus los in das beschauliche Städtchen.
Zunächst waren haben wir einen Blick in den Innenhof der Polizeistation geworfen und sind durch den ehemaligen Hamam gelaufen. Im 17. Jahrhundert wurde das türkische Bad erbaut, durch das Erdbeben 1933 stark beschädigt, dann dienten die Räumlichkeiten als Salzdepot und heute kann man sie sich (kostenfrei) anschauen.
Von da ging es weiter über den Platz der Platane, wo die Platane des Hippokrates steht. Also angeblich, ne?
Die Platane von Hippokrates
Hippokrates, ein griechischer Arzt, der 460 v. Chr. auf Kos lebte, soll diesen mächtigen Baum dort gepflanzt haben. Die Wissenschaft jedoch meint, dass er Baum rund 500 Jahre alt ist. Haut also nicht ganz hin. Vielleicht ist die aktuelle Platane auch ein Ableger von dem Baum, den Hippokrates gepflanzt hat. Man weiß es nicht. Aber ich finde Gefallen an der Vorstellung.
Jedenfalls ist der Baum so alt und so hohl, dass er rundherum von einem Gerüst gestützt und getragen werden muss.
Gleich neben der Platane führt dann eine Steinbrücke über den Palmenboulevard, der früher ein Graben war, in die Johanniterfestung Neratzia hinein.
Johanniterfestung Neratzia
Bereits im 14. Jahrhundert wurden wohl schon die ersten Steine für diese Festung gelegt. Der ganze Bereich ist fast überall frei zugänglich; nur hier und da gibt es ein paar Absperrungen.
Von da oben hat man einen ganz wunderbaren Ausblick auf den Mandraki-Hafen mit seinen kleinen Booten und wahnsinns Yachten.
Ausgrabungsstätte Agora
Mitten in der Stadt Kos befindet sich die Ausgrabungsstätte Agora. Auch diese ist freizugänglich. Gefunden hat man Stücke aus hellenistischer Zeit und der Spätantike, die man im Museum besichtigen kann. Geblieben sind Steine, Mauern, Geröll. Ein friedliches Fleckchen mitten in der Stadt.
Wir haben uns das aber nicht näher angesehen, denn die Sonne knallte vom Himmel… deswegen haben wir uns lieber ein schattiges Plätzchen gesucht und einen kalten Cappuccino getrunken.
Bevor es durch die kleinen Gassen zurück zum Auto ging, haben wir noch einen Blick in die Markthalle geworfen.
Unser nächstes Ziel an diesem Tag Nächstes Ziel: Das Asklepieion. Das zeige ich Euch aber in den nächsten Tagen in einem weiteren Artikel.
Wart Ihr schon einmal auf Kos? Und wenn ja, hat es Euch da auch so gut gefallen?
Liebe Grüße
Bine
6 Kommentare
Hallo Bine, wir waren, als unser Sohn noch klein war ( jetzt gerade am ausziehen) zweimal hintereinander auf Kos und es hat uns auch sehr gut gefallen . Ich habe schöne Erinnerungen daran. 😍 Liebe Grüße Petra 😊
Liebe Petra,
okay, dass scheint schon recht lange her zu sein, dass Ihr auf Kos wart. 😁 Aber schöner Erinnerungen sind doch das Beste. Ich habe auch noch sehr lebhafte und lustige Erinnerungen an unsere Türkei-Urlaube, als die Kinder noch klein waren.
Liebe Grüße Bine
Liebe Bine,
vielen Dank für die tollen Bilder und Eindrücke aus Kos!
Leider bin ich noch nicht in Griechenland gewesen, steht aber recht weit oben auf meiner Liste.
Kommt gut zu Hause an und lasst den Alltag noch nicht so schnell an euch ran!
Liebe Grüße aus Bayern (bei denen erst in dieser Woche die Ferien anfangen :)), Petra
Liebe Petra,
wir waren nun das fünfte Mal auf einer griechischen Insel und es hat uns immer super gut gefallen. Kann ich nur empfehlen.
Liebe Grüße Bine
Liebe Bine, Kos ist wie unsere Tochter sagt, ihr 2. zu Hause. Bis vor Corona sind wir alle 2 Jahre im Sommerurlaub immer wieder in das gleiche Hotel gefahren. Wir lieben diese Insel. Sie ist ein kleines Idyll…und jedes Mal entdecken wir etwas Neues. Es gibt schon richtige Rituale, was wir immer wieder anschauen. So z. B. Old Pyli. Es lohnt sich da hinaufzusteigen, denn dort gibt es den besten griechischen Joghurt mit Honig und die Aussicht ist traumhaft.Und, und, und….Kos ist in unserem Herzen.LG Cordula
Liebe Cordula,
was für eine schöne Familientradition… die Ihr hoffentlich eines Tages wieder beleben könnt?
Solche Erinnerungen habe ich an Greetsiel. Dahin sind meine Familie (meine Eltern und später mein Mann, meine Kinder) immer und immer wieder hingefahren. :-)
Liebe Grüße Bine