So wie im vergangenen Jahr, hatte ich auch dieses Jahr nicht wirklich damit gerechnet, dass wir im Sommer verreisen können. Ende Mai eierten wir noch rum, überlegten hin und her, waren uns unsicher. Dürfen wir? Sollen wir? Und wenn ja, welche Regeln und Anforderungen wird es dieses Jahr geben? Schnelltest, PCR-Test? Mein Mann und ich waren zu diesem Zeitpunkt zwar schon zweifach geimpft, aber die Impfungen lagen noch keine 14 Tage zurück. Lange Rede, kurzer Sinn: Wir entschieden uns für Kreta. Wieder einmal. Wir sind nicht nur große Kreta Fans, wir hatten bei der Buchung unseres Urlaubes in Griechenland auch einfach ein gutes Gefühl.
Urlaub in diesen Zeiten – Maske, Desinfektionsspray, Abstand, sicher Reisen.
Anfang Juni hieß es noch, dass wir für die Einreise nach Kreta einen PCR Test benötigen würden. Das fand ich absolut sinnvoll und verständlich, gleichzeitig machte es mich ganz kirre, denn zeitlich hätte das alles nicht hingehauen. So ein PCR-Test ist ja nicht binnen weniger Minuten ausgewertet und für die Einreise hätte er ja auch erst kurz vor knapp gemacht werden dürfen.
Aber, was haben wir in den vergangenen eineinhalb Jahren gelernt? Richtig: Abwarten und Tee trinken, die Änderungen kommen schneller, als Du gucken kannst!
Und so kam es dann auch, dass mir zwei Wochen vor Abflug die “Sicher Reisen” App vom Auswärtigen Amt (Werbung ohne Auftrag) mitteilte, dass wir nun nur einen negativen, maximal 24 Stunden alten Schnelltest dabei haben müssten. Puh! Am Tag vor dem Abflug statteten wir also dem hiesigen Testzentrum einen Besuch ab.
12 Tage Kreta – entspannen, lesen, planschen und ein bisschen Sightseeing.
Anfang Juli ging’s dann los. Mit dem Zug nach Frankfurt, mit dem Flieger nach Chania, mit Maske auf Mund und Nase und Testergebnis im Gepäck. Schnelltests hatten wir auch noch dabei und haben uns während des Urlaubes vor Ort selber getestet. Sicher ist sicher.
Und dann stand auf unserer imaginären To Do Liste nur noch: entspannen und lesen, planschen und abschalten. Da wir einen kleinen Pool am Zimmer hatten, blieben wir vier durchgehend auf unserer Terrasse und trafen andere Menschen nur während des Frühstücks und des Abendessens auf der Restaurantterrasse. Das war uns sehr recht.
Im vergangenen Jahr durften wir uns am Buffet nicht selbst bedienen. In diesem Jahr mußten wir uns Plastikhandschuhe anziehen, mit denen wir die Löffel und Gabeln am Buffet in die Hand nahmen. Zum Abendessen mussten wir einen Tisch zu einer bestimmten Uhrzeit reservieren, was ich ebenfalls super fand, denn dadurch war es am Buffet nie wirklich voll. In der Anlage standen überall Desinfektionsspender. Alles in allem fühlten wir uns dort also wirklich wohl und recht sicher.
Zwei Ausflüge haben wir dieses Jahr gemacht. Einmal in den Süden der Insel bis an den Strand von Elafonissi, einen nach Chania {wo wir 2017 schon einmal waren} und von dort auf die Halbinsel Akrotiri in den Norden. Dort haben wir noch ein traumhaft schönes Kloster besichtigt.
Auf dem Weg in den Süden hielten wir in der Taverne Oinohoos Topolia {Οινοχόος}, um dort einen kalten Kaffee und die Aussicht zu genießen.
Unsere erste Tour führte uns nach Polyrrhenia, südlich von Kissamos.
Ein Ziel an diesem Tag war die antike Stadt Polyrrhenia {Polyrinia} im Nordwesten Kretas.
Eigentlich wollten wir uns die Ruinen auf dem Berg anschauen, kamen da aber nicht hin. Auf halbem Weg zu den archäologischen Ausgrabungen, zu den Überresten der Häuser, Zisternen und Gräbern stießen wir auf Absperrungen. Schade, aber nicht zu ändern.
Weitere Infos zu Polyrrhenia – Wikipedia {Werbung ohne Auftrag}
Dafür war der Ausblick, den wir vom Hügel hatten, traumhaft schön.
Das Bergdorf Milia
Weiter Richtung Süden kamen wir mehr oder weniger an Milia vorbei. Ich hatte von diesem Dorf schon im Reiseführer gelesen und angekündigt, dass ich da gerne hin möchte. Na ja, vorbei fahren kann man unsere Tour zu dem Bergdorf nicht bezeichnen. Ich sag Euch, ich habe Blut und Wasser geschwitzt, Puls auf 180, schweißnasse Hände, gar nicht mein Ding. Der letzte Teil des Weges führt über eine Schotterpiste an steilen Hängen entlang. Horror! Zumindest für mich. Aber wir haben es geschafft, ich habe geschafft. Meine Familie hatte ihren Spaß.
Die Schotterpiste führt direkt zu einem kleinen Parkplatz, die letzten Meter läuft man zu Fuß ins autofreie Dorf. Mit unserem Autochen standen zwei weitere Autos auf dem Platz. Das Dorf war leer, beinahe ausgestorben.
Milia – hier scheint die Zeit still zu stehen.
Die ursprüngliche Siedlung Milia wurde in den 80ern oder 90ern wieder aufgebaut und restauriert. Annehmlichkeiten eines modernen Lebens sucht man hier vergebens, die Heißwasserversorgung erfolgt über Holzöfen, bzw. Sonnenenergie.
Die Natursteinhäuser kann man mieten, bzw. buchen, in der Taverne werden fast nur Produkte aus eigenem Anbau verarbeitet. Wer auf der Suche nach Ruhe, völlige Ruhe und Natur ist, der ist in Milia genau richtig.
Da wir keiner Menschenseele begegnet sind, empfand ich die Atmosphäre etwas unheimlich. Hinzu kam aber auch noch ein kräftiger Wind, man hörte nur das Rauschen der Bäume und Blätter. Ich nehme an, dass man zu normalen Zeiten, außerhalb einer Pandemie, mehr Menschen dort trifft.
Milia – Erwähnung im Wikipedia Artikel zu Kissamos {Werbung ohne Auftrag}
Von Milia ging es dann weiter an die Südspitze von Kreta nach Elafonssi an den Strand. Davon berichte ich Euch aber ein anderes Mal. Und dann erwarten Euch hier demnächst noch ein paar Buchtipps, denn wie in jedem Urlaub, habe ich viiiel gelesen. ;-)
Solltet Ihr in Erwägung ziehen ebenfalls Urlaub auf Kreta zu machen, dann findet Ihr hier einige Tipps zu Ausflügen und Sehenswürdigkeiten.
Zum Beispiel das Städtchen Agios Nikolaos oder der Palast von Knossos.
Für heute sage ich erstmal Tschüß & bis bald!
Liebe Grüße
Bine
4 Kommentare
🤣 das kommt mir alles sehr bekannt vor wir sind gerade auf Kreta in rodakino die Bergstraße hierher ein Highlight vor allem im Dunkeln. Ich Sitz festgekrallt auf dem Beifahrersitz und mein Mann fährt entspannt und routiniert.
Zur Situation vor Ort die Tests ja ich brauche zum Glück keinen aber mein Mann, wir haben uns auch zwischendurch getestet sicher ist sicher . Die Kontrollen bei der Einreise sind so wie man überall liest am Flughafen wird auf griechischer Seite sehr intensiv kontrolliert. Hier in rodakino ist wenig bis gar nichts los wird auch eher von Griechen beurlaubt als vom Massentourismus. In dieser Zeit uns ganz recht sind froh das wir dieses Jahr überhaupt her durften.
Wir haben auch ein paar Touren auf der Insel gemacht und mich erstaunt immer wieder der katastrophale Fahrstil der Griechen 🙈 😅 die engen Straßen in den Bergdörfern… mei bin ich froh hier nicht selbst am Steuer zu sitzen.
Wir lieben Kreta sind zum dritten Mal hier und haben hier auch schon Freunde gefunden.
Wir wünschen allen einen schönen Urlaub auf dieser wunderbaren Insel mit ihren Bewohnern und kuriosen Eigenarten.
Lg uti
Liebe Uti!
Diese Bergstraßen machen mich fertig! ;-) Ich freue mich aber sehr, dass Ihr einen schönen und ruhigen Ort auf Kreta gefunden habt. Wir waren dieses Jahr auch zum dritten Mal dort und sind immer wieder begeistert.
Ich habe die Kontrollen ebenfalls als sehr streng empfunden und das fand ich sehr sehr gut. Am Tag vor der Abreise wurden die Kinder im Hotel von einer Ärztin getestet und wir haben in öffentlichen Bereichen durchweg eine Maske getragen.
Ich wünsche Euch weiterhin eine tolle Zeit auf Kreta!
Passt auf Euch auf!
Liebe Grüße Bine
Tolle Bilder, Bine, und ich freue mich sehr für euch, dass ihr den Urlaub wahrmachen konntet. Ich weiß, dass es gerade mit Kindern schwierig ist die langen Sommerferien zu überbrücken, wo ja schon seit Monaten zuhause der Ausnahmezustand gilt (meiner Schwester ging es nicht anders und sie sind kurzfristig zum Wandern gefahren – mit Ferienwohnung und möglichst viel Abstand).
Gleichzeitig muss ich gestehen, dass ich sehr skeptisch bin wieviele Leute diesen Sommer reisen, wenn die Impfzahlen noch so niedrig sind und die Delta-Variante ihr Unwesen treibt. Ich warte geduldig drauf mal nach Hause fliegen zu können (obwohl es theoretisch ja derzeit schon in die eine Richtung erlaubt ist, bin ich mir noch sehr unsicher, was diese weite Reise im Flieger angeht.)
Wenigstens könnt ihr nun von den schönen Erlebnissen zehren… mal sehen, was noch auf uns zukommt. Passt auf euch auf! Liebe Grüße! (P.S. Ich hoffe, bei dir – und deiner Familie – war alles okay mit dem Hochwasser vor zwei Wochen… das war ja auch nochmal eine echte Katastrophe :()
Liebste San!
Ja, wir sind auch sehr froh, dass wir diesen tollen Urlaub erleben durften. Die Sommerferien “zu überbrücken” – das ist bei uns nicht mehr so das Thema, dafür sind meine beiden schon groß genug. ;-) Aber die Zeit in der Sonne tat uns allen gut.
Und ja, ich war auch skeptisch und hatte etwas Angst… berechtigt, denn die Zahlen steigen aktuell wieder überall. Da mein Mann und ich zu dieser Zeit zweichfach, die Kinder einfach geimpft waren und man bei Flugreisen ja sowieso Tests vorweisen muss (was bei Autoreisen bisher noch nicht der Fall ist, so wie es aussieht ab Sonntag), fühlte ich mich im Flugzeug mit Maske einigermaßen sicher.
Das Hochwasser hat uns nur wenig betroffen, etwas Wasser war im Keller, wir kamen aber glimpflich davon.
Pass auch Du weiterhin auf Dich und Deine Lieben auf!
Liebe Grüße Bine