{Werbung ohne Auftrag | selbst gekauft | Buchtipp: Wer, wenn nicht wir}
Erinnert Ihr Euch, dass ich Euch vor wenigen Wochen von dem Buch Fritz und Emma erzählt und vorgeschwärmt hatte? Kaum war die letzte Seite gelesen, habe ich erstmal die Autorin gegoggelt. Ihr Schreibstil hat mir so gut gefallen, da musste ich gleich nachsehen, ob es noch weitere Romane von ihr gibt und ja – gibt es! Ganz spontan bestellte ich mir “Wer, wenn nicht wir” – und wieder war ich ganz begeistert.
Die Geschichte von Viola und Florian ist eine völlig andere, als die von Fritz und Emma. Wer, wenn nicht wir spielt im Hier und Jetzt, es ist keine Zwei-Zeiten-Ebene-Geschichte, die ich ja eigentlich super gerne lese. Vielleicht war dieses Buch genau deswegen für mich so erfrischend? In den vergangenen Monaten habe ich ja fast nur Bücher gelesen, in denen es um Geheimnisse und Geschehnisse in der Vergangenheit geht, wie z.B. bei Stay away from Gretchen. Diesmal saß ich mit den Protagonisten am Tisch.
Viola und Florian sind seit mehr als zwanzig Jahre verheiratet, die zwei gemeinsamen Kinder sind schon fast erwachsen. Viola und Florian haben sich nicht mehr viel zu sagen. Jeder geht seinen Weg, sie leben ihr Leben neben einander her, fragen den anderen selten, wie es ihr oder ihm geht, interessieren sich kaum noch für den Alltag und Arbeitstag des anderen. Einvernehmlich und nüchtern beschließen sie deshalb, dass sie sich trennen werden. Sie streiten nicht, sie wollen einfach nicht mehr.
Eine letzte Hürde müssen sie jedoch noch gemeinsam nehmen: Der bereits gebuchte und sehr teure Pärchen-Urlaub auf Rhodos. Um dem Reiseveranstalter das viele Geld nicht in den Rachen zu werfen, buchen sie die Flüge und das Doppelzimmer um und planen gleichzeitig, aber getrennt nach Rhodos zu fliegen.
Und damit beginnt eine wirklich lustige, aber auch sehr emotionale Geschichte. Die beiden tingeln permanent umeinander herum, treffen sich im Frühstücksrestaurant, sehen sich am Strand. Einerseits wollen sie sich aus dem Weg gehen, andererseits laufen sie sich dauernd über den Weg. Eines Abends landen sie zufällig an einem Tisch und werden einander vorgestellt. Um die Menschen um sie herum nicht zu verwirren und weil sie auch einfach nicht über die Trennung sprechen möchten, spielen sie das Spielchen mit und siezen sie sich fortan. Sooo lustig!
Frau Janicki und Herr Dr. Quandt lernen sich in diesen 14 Tagen ganz neu kennen. Einfühlsam, mitreißend und so lebendig erzählt Barbara Leciejewski die Geschichte von Viola und Flori. Ich hatte zwischenzeitlich das Gefühl, ich säße mit im Hotelrestaurant am Tisch oder läge mit den beiden am Strand.
Wer, wenn nicht wir hat mich wirklich verzaubert, super gut unterhalten, immer wieder zum Lachen gebracht, aber auch sehr berührt. Durch den Perspektivwechsel – mal wieder aus Violas Sicht, mal durch Florians Augen die Geschichte erzählt, bekommt der Leser einen guten Einblick in die jeweilige Gefühlswelt. Es ist ein Hach!-Geschichte von zwei Menschen, denen man doch nur Gutes, um nicht zu sagen, nur das Beste wünscht.
Trockener Humor, einen Haufen Missverständnisse, ein paar Schmetterlinge im Bauch, lustige Dialoge… das alles sorgt für ein schönes Leseerlebnis. :-)
Liebe Grüße
Bine
- Leciejewski, Barbara (Autor)
Letzte Aktualisierung am 2024-10-23 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API