Heute habe ich einen richtig guten Podcast Tipp für Euch: Alle vierzehn Tage höre ich Die sogenannte Gegenwart von ZEIT online.
In jeder Folge sprechen zwei der drei Moderatoren und Feuilleton-Redakteure Nina Pauer (derzeit in Mutterschutz), Ijoma Mangold und Lars Weisbrod über die sogenannte Gegenwart, also Dinge und Phänomene, die jetzt gerade brandaktuell und typisch für diese Zeit sind.
Ich höre ja gerne Podcasts, wenn ich morgens mit Mollie meine Runden drehe. Vor längerer Zeit habe ich Euch schon einmal ein paar Podcasts empfohlen. Die sogenannte Gegenwart ist jetzt gerade mein liebster Podcats und dazwischen höre ich gerne Hotel Matze.
Die sogenannte Gegenwart – eine Podcast Empfehlung.
Zu Beginn gibt es immer einen (lustigen) Gegenwarts-Check in Wettbewerbsform. Jeder der zwei Moderatoren schlägt einen Begriff, ein Ding, eine Sache, eine Beobachtung vor, von der sie oder er meint, diese Sache sei gerade ganz heiß, ganz neu.
Das können zum Beispiel Ingwershots, aktuelle Bücher, diese GameStop Geschichte, Flower Focaccia oder sowas wie Heute sagt man Topping, statt Belag sein. Ist Euch das auch schon aufgefallen, dass man heutzutage nicht mehr Belag, sondern Topping sagt? Auf’s Müsli, auf die Pizza, auf den Kuchen kommt jetzt Topping. Ah ha, okay.
Danach geht es in dem Podcast weiter um ein Ober- oder Hauptthema, über das die zwei Moderatoren etwas länger sprechen sprechen. Siri kommt auch zwischendurch zu Wort. Ein wirklich guter und unterhaltsamer Podcast.
Ein Phänomen der Gegenwart: Asthäuser im Wald
Mir ist kürzlich auch ein Phänomen unserer Gegenwart aufgefallen – nicht, dass die vergangenen 12 Monate nicht voller Phänomene gewesen wäre – aber das sehe ich aktuell ganz oft:
Laufe und streife ich morgens mit Mollie oder am Wochenende mit der Familie und Mollie durch die Wälder, dann sehe ich zwischen den Bäumen überall Ast-Häuser in Form von Tipis.
Und hier und dort hängen an dicken Ästen selbstgebaute Schaukeln aus Brettern oder Skateboards an langen Seilen.
Das ist erstmal nichts Verwunderliches, das gab’s schon immer. Aber die Menge an Ast-Häusern, die ist neuerdings beachtlich. Und dieses Siedlungen-Bauen schließt sich gleich an ein anderes Gegenwartsphänomen an:
Die Welt geht spazieren.
Die Welt geht spazieren, denn sie darf sich nirgends niederlassen. Und sie darf auch nicht in geschlossenen Räumen Gewichte stämmen oder auf Steppern rumhüpfen. Also geht sie spazieren. Alleine, mit Freunden, mit der Familie, damit man wenigstens eine Möglichkeit der Zusammenkunft und obendrein Bewegung an der frischen Luft hat.
Die Kinder müssen gelüftet werden.
Offensichtlich sind gerade viele Familien in den Wäldern. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass diese Ast-Häuser in erster Linie von Kindern gebaut werden.
Wahrscheinlich unter Anleitung und mit Hilfe Erwachsener, die ihre Kinder bespaßen, lüften, beschäftigen, bei Laune halten müssen. Überall entstehen in den Wäldern kleine Siedlungen, kleine Rückzugsorte und Häuser.
Ist Euch das auch schon aufgefallen? Habt Ihr in Euren Wäldern auch schon Ast-Häuser Siedlungen entdeckt oder ist Euch in den letzten Wochen was ganz anderes aufgefallen, was es vorher nicht gab?
Liebe Grüße
Bine
17 Kommentare
Hallo Bine,
auch hier in meiner Gegend sind mir diese Asthäuser aufgefallen. Am Wochenende hab ich beim Wandern in der Nähe der Wuppertalsperre gleich zwei enddeckt. Schön, dass sie dir auch aufgefallen sind. Ich denk dann schon mal darüber nach, auf was für einen Quatsch ich achte.
LG Ulrike
:-) Ich finde die ja ganz hübsch und freue mich immer, wenn ich wieder ein Neues entdecke. Da waren dann wohl Kinder am Werk… besser als am Schreibtisch zu sitzen.
Liebe Grüße, Bine
Hallo Bine,
auch hier in der Nähe von Hamburg sind mir schon die Bauten aufgefallen. Da werden bestimmt auch die Erwachsenen wieder zum Kind. :)) Ich kann mir gut vorstellen, dass alle Beteiligten gleichermaßen Spaß haben.
Es gibt zum Glück auch ein paar positive Corona-Begleitumstände ;)
Bleib gesund und fröhlich,
Elke
Ja, das mag durchaus sein, dass auch Erwachsene Spaß am Bauen haben :-) Und ja, ich finde auch, dass das eine positive Begleiterscheinung ist.
Bleib auch Du gesund & munter!
Liebe Grüße, Bine
Mir sind solche Hütten oder Tippis im Wald in den letzten Monaten auch aufgefallen. Doch ich bin mir gar nicht sicher ob diese wirklich mehr geworden sind. Früher bin ich nie so viel im Wald rum gelaufen wie jetzt. Also konnte ich sie ja auch nicht wahr nehmen.
Ich bin ja täglich mit unserem Hund im Wald unterwegs… und da ist mir schon aufgefallen, dass es im letzten Jahr mehr dieser kleinen Häuser gibt. ;-)
Liebe Grüße, Bine
Wir (bzw. hauptsächlich meine zwei Kinder) sind für eine ganze Reihe dieser Hütten verantwortlich. Denn ja, was kann man zu Corona-Zeiten mit Kindergarten-Kindern schon unternehmen, wenn man am Rand der Agglomeration wohnt, den ÖV meiden soll und kein Auto hat? Nur im Garten spielen wird langweilig. Also gehen wir fast jedes Wochenende irgendwo in der Nähe in den Wald, braten Stockbrot und Würste und spielen eben mit dem, was der Wald so hergibt. Und Hüttenbauen steht dabei besonders hoch im Kurs.
LG, Julia
An genau sowas denke ich immer, wenn ich eine neue Hütte entdecke. Verstehe ich total, dass Ihr gerne mit den Kindern in den Wald geht. Was soll man auch sonst groß tun? ;-)
Liebe Grüße, Bine
Gibt’s hier auch. Die Kinder kehren zu dem Spiel zurúck, das ich noch aus meiner Kindheit kenne: Draussen in der Natur, das Spielzeug selbstgesucht und alles was in die Hánde fállt, die ursprúnglichste Art des Spiels. Ich finde das sehr schón, weil sie dafúr auch die eigene Vortellungskraft in Anspruch nehmen. LG nic
Das finde ich auch toll, Nic. Der Wald wurde in den letzten Monaten von vielen Familien wieder neu entdeckt. ;-)
Liebe Grüße, Bine
Ich könnte dir auch gleich ein paar Bilder schicken. ? klar, hier auch… an jeder Ecke Asthütten
:-)
Hier mitten in Berlin ist das mit den Wälder schwierig und im Park wird ja weiterhin ordentlich Landschaftspflege betrieben also ist das auch nicht so gut zum Hütten bauen. Allerdings kann ich bestätigen, dass die Welt spazieren geht. Mein recht ruhiger Friedhof auf dem ich seit 10 Jahren meine Runden drehe ist bevölkert. Richtige trampel-Autobahnen. Die Wege wiurden immer breiter. Richtige Völkerwanderungen so dass ich mich schon ganz schlecht fühlte wenn wirklich irgendwo mal eine Beerdigung war.
Stimmt, Tobia! Mitten in den großen Städten wird es wohl keine Ast-Häuser geben ;-)
Dass aber auch die Friedhöfe bewandert werden…wow.
die Stadtwälder und die Wälder in Deutschland sind von Pilzen und……. sehr stark beschädigt und jetzt zerstören die Menschen noch mehr dazu. die Menschen können von den gesunden Wälder mehr profitieren. aber die Mentalität ist einfach klein. unsere Kinder brauchen eine gesunde Umwelt statt Zestörung.
Manche Asthäuser werden auch von sog. Bushcraftern gebaut (ich bin selbst so einer :-)). Das hat den Hintergrund, daß wir uns in und mit der Natur bewegen wollen. Es ist gut zum Entschleunigen und auch mal zum Feststellen, wie es ist, wenn Du nur minimalistisch unterwegs bist ohne einen riesigen Campingtross. Es ist einfach wunderschön, abends vor Deiner selbstgebauten “Hütte oder Shelter” zu sitzen, nur auf die Natur zu hören und wenn Du besonderes Glück hast (vor allem, wenn Du den Schnabel halten kannst) auch mal das eine oder ander Wildtier beobachten kannst. Als einziges Zugeständnis an Comfort habe ich ein Mosquitonetz dabei. Es erleichtert das Schlafen ungemein. Aber Du hast mit Sicherheit auch Recht, viele Familien kommen durch Corona der Natur wieder näher. LG Klaus
Lieber Klaus-Dieter,
ich danke Dir für Deinen Kommentar. Von Bushcraftern habe ich noch nie was gehört… wieder was gelernt :-)
Ich werde demnächst noch mehr die Augen nach nach Atshäusern – vielleicht von Profis – Ausschau halten.
Liebe Grüße Bine