Als sich vor einigen Jahren einmal die Familie entschied, an Heilig Abend Kartoffelsalat mit Würstchen aufzutischen, hatte sie die Rechnung nicht mit den Kindern gemacht. Die waren echt stinksauer. Denn eigentlich ist unser Heilig Abend Essen immer Raclette. Wer hat sich das denn ausgedacht? So eine doofe Idee! Wir essen doch immer Raclette! maulten die Kinder und ja, ich musste ihnen recht geben.
Raclette an Heilig Abend ist Tradition und Tradition ist auch mir wichtig. Seitdem gibt es an Heilig Abend immer beides. Raclette und einen Kartoffelsalat – und manchmal schmeiße ich noch ein paar Würstchen ins Wasser. Jeder soll an diesem Abend glücklich sein und satt werden.
Ich liebe Kartoffelsalat das ganze Jahr über. Im Sommer zu Gegrilltem, bei Feierlichkeiten auf dem Buffet und meinteswegen auch an Weihnachten. Wobei ich mir an diesem besonderen Abend auch gerne den Bauch mit Raclette vollschlage.
Kartoffelsalat mit Senf-Öl-Dressing.
Heute präsentiere ich Euch das Kartoffelsalat Rezept meiner Mama. Seit ich denken kann, macht sie den Salat genau so und seit ich nicht mehr zu Hause wohne, mache ich ihn ebenso. Zumindest immer dann, wenn ich keine Lust habe Zwiebeln zu karamellisieren. Es ist kein typisch norddeutscher und kein süddeutscher Kartoffelsalat. Brühe, Majo oder Schmand haben hier nix zu suchen. Es ist eben Mamas Kartoffelsalat.
Das Rezept ist eine echt schnelle Nummer. Es ist ein pi mal Daumen Rezept. Die Kartoffeln wiege ich selten ab, Gurken kommen nach Lust und Laune rein und mal koche ich zwei, mal drei Eier hart. Nur beim Dressing halte ich mich ans Rezept.
Rezept
Kartoffelsalat
mit Gürkchen und Ei
und Senf-Öl-Dressing.
- ca. 800 g gekochte Kartoffeln
- 6 – 8 Gewürzgurken
- 2 – 3 hart gekochte Eier
Für das Dressing
- 1 Eigelb
- 2 TL Senf
- 1 TL Zucker
- 1 EL heller Essig
- 125 ml neutrales Öl (z.B. Rapsöl oder Sonnenblumenöl)
- Salz & Pfeffer
- frischer Schnittlauch oder Petersilie
Die Kartoffeln schälen und in einem großen Topf in Salzwasser kochen, bis sie bissfest sind.
Die Eier in einen kleinen Topf harte kochen, abschrecken, bei Seite stellen.
Die Gürkchen mit einem scharfen Messer in Scheiben schneiden.
Das Eigelb in eine große Schüssel geben und mit Senf, Zucker und Essig mit Hilfe eines Schneebesens gründlich verschlagen.
Nun das Öl nach und nach, langsam oder wieder Kölsche sagt höösch in die Schüssel laufen lassen und dabei mit dem Schneebesen weiterschlagen. Mit Salz & Pfeffer würzen.
Die Kartoffeln und Eier in kleine Stücken schneiden und zusammen mit den geschnittenen Gurken zum Dressing in die Schüssel geben.
Alle Zutaten mit zwei großen Löffeln vorsichtig vermengen und wer mag, der streue noch etwas frischen Schnittlauch oder frische Petersilie drüber.
Dazu schmecken Würstchen und ein Klecks scharfer Senf.
Ich kenne übrigens noch zwei andere Kartoffelsalat-Verrückte. Mit Mone und Maja habe ich mich neulich über Kartoffelsalat unterhalten und da haben wir spontan entschieden: Jeder macht einen Salat und am Ende schauen wir mal, wie die jeweils anderen das so machen.
Mone hat einen klassischen Kartoffelsalat nach norddeutscher Art gemacht.
Hier geht’s zum Rezept {klick}
Maja hat ebenfalls einen klassischen Kartoffelsalt mit Würstchen gemacht
Hier geht’s zu ihrem Rezept {klick}
Was kommt Weihnachten auf den Tisch?
Was tischt Ihr an Heilig Abend auf? Gibt’s ein opulentes Menü, ein gemütliches Raclette oder ganz schlicht und bodenständig Kartoffelsalat?
Ich wünsche Euch einen schönen Donnerstag. Wir machen heute – nix. Alles hat zu, Geschenke sind schon alle hier, müssen nur noch verpackt werden. Auf meiner To-Do-Liste stehen nur wenige Punkte: Weihnachtskarten fertig schreiben, Bad putzen und Büro aufräumen. Ach, und einkaufen muss ich noch. Will ich zwar nicht, muss ich aber.
So langsam komme ich in gemütliche Weihnachtsstimmung. Ich hoffe, Ihr auch!
Liebe Grüße
Bine
12 Kommentare
Kartoffelsalat geht immer! – Nur nicht an Heiligabend…
Bei uns gibt es schon immer schlesiche Weisswurst mit Kartoffelpürree und Sauerkraut. Und dabei ist nicht jede schlesiche Bratwurst schlesiche Bratwurst! – Unser Opa war Metzger, meine Mutter hat dort natürlich gearbeitet, mein Onkel hatte eine Fleischerei – seitdem er gestorben ist mussten meine Brüder und ich uns “durchprobieren”. Seit Anfang des Monats ist die Bestellung bei unserem “besten” schon aufgegeben und wird an Heiligabend abgeholt.
Das ist bei uns Tradition.
So schön, liebe Tina! Traditionen sind was Tolles, etwas, an das man sich festhalten kann.
Ich wünsche Euch ein schönes und gemütliches Fest mit schlesischer Weisswurst!
Bleibt gesund!
Liebe Grüße
Bine
Was für ein Zufall,
bei uns geht es dieses Jahr an Heiligabend nach ganz viel Abwechslung mal wieder richtig traditionell zu. Mit Kartoffelsalat und Bockwurst.
Ich freue mich jetzt schon auf die riesige Schüssel die von einem zum anderen rumgereicht wird und auf die Platte mit den heißen Würstchen. Und auf den ersten Knack, wenn man sie mit der Gabel aufspießt und versucht sie ohne, dass sie auseinander bricht auf den Teller zu bekommen.
Die Rezepte und tollen Bilder lassen mir jetzt schon das Wasser …….. ;-)
LG, Mella
Das klingt super gut, Mella! Lasst es Euch schmecken und habt einen schönen Abend!
Liebe Grüße, Bine
Hei!
Bei uns gibt es Fondue, sehr zum Leidwesen meiner Eltern, die gerne Kartoffelsalat mit Würstchen hätten (wie noch zu meiner Kindheit… Lach…) und es jedes Jahr probieren mich umzustimmen! In meiner eigenen Familie jedoch, ist das Fondue mittlerweile knapp 16 Jahre “Tradition” und meine Tochter und der Mann bestehen darauf! Und da alle Großeltern immer bei uns sind, müssen sie es auch weiterhin “aushalten”…
Hauptsache zusammen und gesund!
Grüßle Ceebee
Die armen Großeltern! :-)) Vielleicht kannst Du ihnen zum Fondue ein kleines Schälchen Kartoffelsalat machen.
Ich wünsche Euch ein schönes Fest, lasst Euch das Fondue schmecken… Tradition ist Tradition.
Liebe Grüße, Bine
Bei mir gibts an Weihnachten (und nur an Weihnachten!) den schlesischen Kartoffelsalat nach dem Rezept meiner Oma… wie ich es seit meiner Kindheit kenne. Ohne diesen sehr aufwendigen Kartoffelsalat wäre Weihnachten nicht Weihnachten! Das geht schon früh morgens mit dem Geruch nach zerlassenem Speck (eine der vielen Zutaten) in der Küche los und ist für mich der Inbegriff meines Weihnachtsfestes.
Meine Kinder (4 und 7 Jahre) essen zwar bisher leider keinen Kartoffelsalat (also auch nicht “normalen”), aber was nicht ist, kann noch werden… mein Mann macht sich zu Weihnachten auch “seinen” speziellen Kartoffelsalat, der sich nur in ein paar Zutaten von dem meiner Oma unterscheidet.
Niemals würde ich diesen Kartoffelsalat zu einem anderen Termin im Jahr machen… den gibts nur Hl. Abend und die Reste am 1. und 2. Feiertag zu Abend. Wiener Würstchen dazu und fertig!
In lieber Erinnerung an meine Oma, die sich bis ins hohe Alter jedes Jahr ihr Schüsselchen selbst gemacht hat und in ihren letzten Jahren im Heim von uns beliefert wurde…
Was für eine schöne Tradition, liebe Stefanie! Danke, dass Du deine Geschichte mit uns geteilt hast!
Ich wünsche Euch ein schönes und gemütliches Weihnachtsfest! Lasst Euch den schlesischen Kartoffelsalat schmecken.
Liebe Grüße, Bine
Keine Angabe, welche Art von Kartoffel man verwenden soll. Und wer meint, Kartoffeln sind nach 25 bis 30 Minuten bissfest, hat in seinem ganzen Leben noch nie welche gekocht.
Armselige Nervensäge und Wichtigtuer in. Auf dich hat die (Netz-) Welt garantiert nicht gewartet!
Was eigenes?ich könnte auf der Seite kein Rezept finden was es nicht auf jeder Seite gibt teilweise fehlen einige Angaben bzw einige Zutaten wurden weggelassen LG und allen ein leckeres fest
Hallo Bine,
ich finde es gut, wenn junge Leute zur Tradition ihrer Eltern zurückkehren. Und das du nun beide auftischst ist noch besser. Zwei Dinge muß ich aber trotzdem noch anmerken, die Garzeit der Kartoffeln beträgt maximal 20 Minuten und dein Dressing ist eine klassische selbst gemachte Majonese.
Liebe Grüße und ein frohes Fest
Ute
Hallo, es gibt ja immer ein paar Miesmacher…ich finde Deinen Rezeptvorschlag sehr anregend..bei mir gab es Sylvester einen Kartoffelsalat mit Zwiebeln, Roten Beeten und Kreuzkümmeldressing….hatte ich noch nie war aber lecker.
Einen guten Start in 2021
Carmen