Ja, wer hätte das gedacht? Ich ehrlich gesagt nicht. Gerade mal vier Wochen ist es her, dass wir entschieden haben – sehr spontan entschieden haben – nach Kreta zu fliegen. Tage zuvor waren wir noch hin- und hergerissen. Urlaub auf Terrassien? An der Ostsee, der Nordsee oder in den Alpen? Ist in Deutschland überhaupt noch irgendein freies Zimmer zu haben?
Der ursprünglich geplante und gebuchte Sommerurlaub ans andere Ende der Welt wurde uns bereits im Mai storniert – Gott sei Dank! Auch, wenn es mir für all die Menschen, die dort vom Tourismus leben, furchtbar leid tat und immer noch tun. Und nicht nur dort, auch hier.
Jedenfalls haben wir in den Tagen, bevor wir Nägel mit Köpfen machten, hitzig diskutiert. Ich war ziemlich verunsichert, fast schon ängstlich. Wollen wir es wirklich wagen? Wollen wir nicht lieber zu Hause bleiben? Mitte Juni fiel dann die Entscheidung: Wir fliegen nach Kreta. Heute bin ich so glücklich und froh, dass wir das gewagt haben.
Vor drei Jahren haben wir schon einmal dort unseren Sommerurlaub verbracht und schwärmen seitdem von dieser bezaubernden Insel.
Am Samstag, den 4. Juli ging’s los. Wir flogen ab Düsseldorf. Ich glaube, ich habe noch nie gesehen, dass alle Flüge eines Tages auf der Anzeige zu sehen sind. Es war ruhig am Flughafen, wenig los. Sommerferien? Kann doch gar nicht sein. Cafés und Bäckereien abgesperrt oder ganz geschlossen, die meisten Geschäfte dunkel, menschenleer.
Während des Fluges, am Flughafen in Iraklio und im Taxi auf dem Weg zum Hotel bis in unser Zimmer trugen wir Masken. Natürlich! Selbstverständlich. Und das war auch gar nicht schlimm.
Ich verstehe sowieso nicht, warum um das Thema Masken immer so ein Hallas gemacht wird. So viele Freunde fragten mich vor der Abreise Und, müßt Ihr im Flugzeug Masken tragen? Ja, mussten wir. Aber ganz ehrlich: wenn ich drei Stunden nur auf meinem Hintern sitze, lese oder döse, dann ist das Masken-tragen doch echt kein Ding. Was soll denn die Kassiererin, die Verkäuferin, der Kellner sagen? So viele Menschen müssen von morgens bis abends eine Maske tragen…
Am Flughafen in Iraklio war es ebenfalls recht ruhig und leer. Der Flughafen hatte ja erst wenige Tage zuvor wieder geöffnet.
Im Hotel selber mussten wir keine Masken tragen. Wir sollten Abstand halten, was insbesondere im Restaurant, an den Buffets, nicht so einfach war, aber gut.
Am Buffet durften wir uns nicht selbst bedienen. Die Speisen wurden uns von den Restaurantmitarbeitern auf die Teller gelegt und aufgetan. Das war manchmal etwas anstrengend – wegen der Sprachbarriere – aber auch manches mal lustig und prinzipiell völlig in Ordnung.
Die Tage verbrachten wir sehr entspannt in der Hotelanlage, lagen die meiste Zeit am Pool, plantschten im Meer, spielten Skip-Bo, Phase 10 & Co. und lasen dazwischen ein Buch nach dem anderen. Ich werde hier also bald einige schöne Geschichten vorstellen.
Zweimal mieteten wir uns ein kleines Auto und fuhren damit über die wunderschöne Insel. Nach Agios Nikolaos, in den Süden nach Irapetra, zu den Bergdörfern Myrtos und Ano Viannos und zur Zeus Tropfsteinhöhle in Psychre. Davon werde ich Euch in den nächsten Tagen oder Wochen hier ausführlich berichten.
Jetzt muss ich mich erstmal durch die Wäscheberge kämpfen und richtig ankommen; mich sortieren und ein bisschen jammern, dass das Wetter hier gerade so doof ist. Aber ich trage die Sonne Kretas im Herzen.
Ich wünsche Euch einen schönen Freitagnachmittag!
Liebe Grüße
Bine
14 Kommentare
Hallo Bine
Ich find es total schön mal was positives über das Thema Urlaub in dieser Zeit zu lesen. Bzw. Urlaub im Ausland. Mein Mann und ich waren ganz mutig und sind auch am 1.7.bis zum 15.7. Für 2 Wochen auf Kreta gewesen. Es war wunderschön und wir haben es überhaupt nicht bereut. Ich arbeite im Verkauf und trage die Maske jeden Tag 8 Stunden und deshalb hat es mich auch im Urlaub nicht gestört. Wir haben uns so richtig gut erholt. Ich könnte jetzt noch weiter schwärmen aber ich wollte dir einfach nur ein positives Feedback geben.
Liebe Grüße und weiterhin eine gute Zeit Tanja
Liebe Tanja,
ich danke Dir für Dein schwärmerisches Feedback! :-))
Und ich freue mich, dass Ihr auch eine tolle Zeit hattet. Ja, Kreta ist einfach toll… und da wird so früh fliegen konnten, war es ja auch noch gar nicht voll und recht entspannt. Das habe ich als großes Glück empfunden.
Liebe Grüße
Bine
Toll dass ihr einen schönen Urlaub hattet!! Und ich finde es super wie du über das Maske-tragen schreibst. Man gewöhnt sich dran. Fertig. Je mehr sich die Leute aufregen desto alberner finde ich das. Wir haben uns auch an das Gurt-anlegen gewöhnt. Das schränkte damals auch die Freiheit ein… Heute redet keiner mehr darüber. Es kann Leben retten.
Liebe Birigit,
das ist ein guter Vergleich und absolut richtig. Dieses Aufregen, sich wehren und Theater machen nervt mich extrem.
Erwachsene benehmen sich wie kleine Kinder.
Es kann Leben retten und nur das zählt, ne?
Liebe Grüße
Bine
Ich war mit meiner Familie ebenfalls 2 Wochen auf Kreta. Wir hatten 2 wunderschöne Urlaubswochen. Alles war super entspannt. Die Strände leer gefegt. Für die Griechen hat es mir wirklich leid getan. Wir hatten ein schönes Ferienhaus direkt am Strand gemietet und haben 2 Wochen mit einem Leihwagen den Osten Kretas erkundet. Abends auf der Terrasse bei einem Gläschen Wein Karten und Backgammon gespielt. Herrlich ??
Liebe Bettina,
das hört sich ja toll an! Da haben wir beide wohl großes Glück gehabt, dass wir schon so früh fliegen konnten und dort auch noch etwas unter uns waren.
Des einen Freud ist des anderen Leid – ich leide mit der Tourismusbranche :-(
Liebe Grüße
Bine
Super, dass alles so gut geklappt hat und Ihr dann eine schöne Zeit hattet! Um den Aufwand des Masken Tragens wird so viel Bohei gemacht. Was ist mit den Berufen, die immer schön Maske tragen müssten? Und so sehr engt es uns ja auch nicht ein!
So, dann lasst es Mal lange nachwirken
Liebe Grüße
Nina
Liebe Nina,
herzlichen Dank für Deinen Kommentar!
Ich sehe es so wie Du und verstehe nicht, warum um die Masken so ein Theater gemacht wird.
Liebe Grüße
Bine
Freue mich sehr, dass ihr eine so schöne Zeit auf Kreta hattet. Wir sind große Fans der Insel, ich kenne sie seit 30 Jahren, mein Mann seit er mit mir zusammen ist. Unser diesjährige Mai Urlaub hat leider nicht statt gefunden, dafür Mai 2021 die Vorfreude darüber ist sehr groß. Genieße das zu Hause angekommen und schwelge in Erinnerungen an diesen schönen Urlaub. Liebe Grüße aus Schleswig-Holstein
Liebe Gabriele,
herzlichen Dank für Deinen Kommentar!
Ja, Kreta ist einfach traumhaft schön! Aber jetzt bin ich froh, dass ich wieder zu Hause bin und schwelge noch ein bisschen in Erinnerungen :-)
Liebe Grüße
Bine
Ich weiß nicht, ob ich das gewagt hätte… obwohl bei euch die Lage natürlich auch komplett anders ist als hier in den USA. Klasse, dass ihr so eine schöne Zeit hattet.
Ja, liebe San – die Entscheidung ist mir auch nicht leicht gefallen, auch wenn ich jetzt sage, dass es einfach toll war.
Sicherlich siehst Du von Deinem Standpunkt – im wahrsten Sinne des Wortes – die Sache ganz anders und das verstehe ich total.
Liebe Grüße
Bine
Von einem schönen Urlaub zehrt man lange und man genießt ihn dieses Jahr vielleicht sogar besonders.
Kreta ist sehr schön und ich lese immer wieder gerne Berichte über Urlaube auf der Insel.
Bei uns hier in Baden-Württemberg beginnen, zusammen mit Bayern, leider erst Ende Juli die Sommerferien.
Die Strände werden dann wieder entsprechend voller sein, die Achtsamkeit wird entsprechend geringer sein….
Und die ersten Urlauber kommen schon wieder mit Covid 19 zurück!
Insofern hat nicht jeder die Möglichkeit auf einen unbeschwerten Urlaub dieses Jahr.
Vielleicht hätte es auch Sinn gemacht, die Urlaubsreisen dieses Jahr für alle zu canceln und dann hoffentlich nächstes Jahr wieder unbeschwert reisen zu können. Auch wenn es der Touristikbranche schwer fällt.
Dies soll keine Kritik sein, denn jeder muss solche Dinge für sich entscheiden.
VLG Sabine
Liebe Sabine,
ich weiß genau, was Du meinst und ich habe Deinen Kommentar auch nicht als Kritik aufgefasst.
Ich bin nämlich durchaus froh, dass wir so früh fliegen konnten, dass die Flughäfen und die Insel noch so “leer” waren.
So konnten wir doch sehr für uns sein und bleiben und auch Abstand halten.
Ich verfolge auch die Nachrichten und sehe, was andernorts überall los ist… das macht mich schon etwas nervös.
Es ist und bleibt eine sehr schwierige Zeit, in der man nach wie vor Entscheidungen treffen muss… das fängt mit dem Besuch im hiesigen
Biergarten an und hört mit einer Reise auf.
Liebe Grüße
Bine