(Werbung ohne Auftrag – weil ich Euch heute ein selbst genähtes Kleid zeige und dabei gerne die Materialien empfehle, bzw. nenne, so wie man das unter Freundinnen macht.)
Aufmerksame Leserinnen müßten jetzt eigentlich denken, dass es sich bei diesem Kleid hier mitnichten um Sommerkleid Nr. 3 handeln kann, denn ich habe Euch ja erst vergangene Woche Sommerkleid Nr. 1 gezeigt. Liebe kluge und mitdenkende Leserinnen, Ihr habt recht. Zwischen dem Blockstreifen-Kleid (Nr. 1) und diesem Denim Sommerkleid (Nr. 3) habe ich jedoch ein anderes Kleid genäht, welches demnach Nr. 2 ist, ich Euch aber erst später zeigen werde. Hätten wir das auch geklärt.
Kommen wir heute zu meinem persönlichen Meisterstück – das muss ich jetzt einfach so sagen, denn es ist so. Von Anfang an war klar, dass ich das Rückenteil bei meinem Denim Sommerkleid teilen werde und dort eine rote Paspel einnähen möchte. Deswegen hatte ich beim Stoff-Shoppen auch gleich die rote Paspel in den Einkaufswagen geschmissen. Dass ich dann aber noch eine Paspel an den Halsausschnitt und ein rotes Schrägband an die Ärmel nähe würde, diese Ideen kamen mir erst während der Herstellung, später und auch auf Zuspruch und Anregung meiner Montagsfrauen.
Genäht habe ich dieses Kleid nach dem gleichen Schnittmuster, nach welchem ich schon mein allerallererstes (Strick-)Kleid genäht habe. Obwohl man (ich!) bei diesen schlichten Kleidern meinen könnte – ist ja eines wie das andere- fällt dieses ganz anders, als das Blockstreifen-Kleid.
Mein neues Denimkleid bietet ein bisschen mehr Spiel um die Hüften (was gerade jetzt zur WM und dem damit verbundenen permanenten Rudelgucken inklusive Sekt und Chips sehr von Vorteil ist), es hat einen Beleg am Halsausschnitt (ich bin ja mittlerweile ein großer Fan von Beleg) und die Ärmel sind nicht ganz so flatterig, wobei man das ja auch individuell anpassen kann.
Wie schon erwähnt: das Rückenteil habe ich einmal längs geteilt und dann eine rote Paspel eingenäht, die auch am Halsausschnitt, zwischen Aussenstoff und Beleg zum Einsatz kam. Die Ärmel habe ich einfach gesäumt, zweimal umgeschlagen und mit einem roten Schrägband fixiert.
Abgsehen davon, dass ich mich wahnsinnig freue, dass ich nun ein paar Kleider für den bevorstehenden Urlaub fertig habe, freue ich mich besonders, dass ich meine selbst genähten Teile auch noch gerne trage. Während ich bei meinen ersten Klamotten-Näh-Versuche vor ein paar Jahren die entstandenen Teile gar nicht gerne getragen habe, weil ich fand, dass sie so selbst genäht aussehen, bin ich mit meiner aktuellen DIY-Kleidung wirklich happy.
Und der olle Spruch “Übung macht den Meister” bewahrheitet sich von Nähprojekt zu Nähprojekt. Man wird sicherer, arbeitet sauberer, versteht Anleitungen schneller, braucht eigentlich kaum noch Anleitungen, man wird experimentierfreudiger und am Ende glücklicher, weil’s einem gefällt. Yes!
Als ich mein Meisterstück letzten Montag beim Nähkränzchen präsentiert habe (ich hatte das Kleid zu Hause fertig genäht), kamen die üblichen Fragen: Nach welchem Schnittmuster hast Du das Kleid genäht? Wo ist der Stoff her? Wie hast Du das mit der Paspel gemacht? und so weiter und so fort. Sollten Euch auch diese Fragen beschäftigen, hier meine Antworten. Und weil ich die Bezugsquellen gerne empfehle und verlinke, handelt es sich um Werbung. Werbung ohne Auftrag, aus freien Stücken.
Schnittmuster: Nr. 23111
Stoff: Denim, blau mit Palmen
Ich wünsche Euch einen schönen Donnerstag! Liebe Grüße, Bine
Verlinkt zu: “Du für Dich am Donnerstag” und “Sew La La“.
15 Kommentare
Gefällt mir sehr und Danke, dass Du wie eine Freundin Deine Quellen, Deine Ideen mit Dir teilst. Schickes Kleid könnte mir vorstellen, dass Dir auch Frau Selma von Fritzi Schnittreif Gefällt, etwas luftiger. Die Paspel ist toll und auch die Teilung. Schön! Mag Ich! Sonnigen Tag!
Ich teile meine Quellen gerne mit mir und mit Euch ;-)))
Das ist und war ja auch immer Zweck dieses Blogs und social media, nicht wahr.
Jetzt müssen wir es nun mal kennzeichnen. :-/
Sehr schön! Und habe gelernt, was ein “Beleg” am Ausschnitt ist. Mag ich auch sehr, wenn er festgenäht ist oder ansonsten von alleine drinnen bleibt und nicht verrutscht.
Bei diesem Kleid habe ich den Beleg knappkantig unter der Paspel fest genäht.
Alternativ kann man auch vom Halsausschnitt über die Schulternaht nähen und
dabei den Beleg festnähen oder von links innerhalb der Nahtzugabe.
Das mache ich demnächst mal und zeige es Euch dann hier. Super Lösung, die man nicht sieht!
:-)
Hey! Nach 20 Jahren Nähabstinenz war dieser Beitrag für mich der Anlass, in den Stoffladen zu traben.
Allerdings: das mit der Paspel und dem Beleg kapiere ich nicht. Normalerweise wird der doch r-a-r genäht und umgeklappt. Und dann von innen die Paspel dagegen? Oder anders?
Darf ich vielleicht ein Foto vom Inneren des Halsausschnitts sehen? 1000 Dank!
VG, Jenny
Du schliesst den Beleg zum Kreis und legst ihn rechts auf rechts auf das Kleid.
Normalerweise wird der dann festgenäht und nach innen geklappt.
Ich habe zwischen Kleid (Halsausschnitt) und Beleg die Paspel gelegt und dann
alle drei Lagen festgenäht und dann den Beleg nach innen geklappt.
Kannst Du mir folgen? ;-)
Jaaaaaa, jetzt hat’sklick gemacht! Cool, vielen Dank!
Hi Bine, das Kleid ist wirklich super cool geworden! Und mir gefallen auch deine Bilder mit der Kamera drauf sehr gut, das wirkt sehr sympathisch!! Schön, dass du damit bei Sew La La dabei bist! Liebe Grüße, Melanie von The Flying Needle (und von Sew La La :-))
Sympathisch unprofessionell und faul! ;-) Ich habe einfach nie Lust
mein Stativ aufzubauen. So geht es schneller. Lieben DANK für das nette Kompliment!
Liebe Grüße Bine
Richtig schön! Und weil mir das alles so gut an dir gefällt, würde ich gern wissen, ob du den Schnitte so gelassen hast oder länger gemacht hast. Ich glaube, ich hatte mal gelesen, dass du auch ziemlich “hoch” bist?
Lieben Gruß
Ilka
Ja, ich bin hoch :-) Ich passe die Schnitte immer ein bisschen an.
Als Hilfsmittel nehme ich gut passende (gekaufte oder genähte) Kleider.
Bisher musste ich alle Kleider etwas länger nähen.
Danke :-)
wunderschönes kleid! großes lob, ich wünschte ich hätte auch talent ein bisschen selbst zu nähen!
Liebe Bine,
ich finde deinen Blog ganz toll. Deinen Heinrich habe ich mittlerweile auch schon öfter genäht.
Nun zu meiner Frage:
Die Sommerkleider sind 2 unterschiedliche Schnitte, oder? Wenn ich mir die bei Stoff und Stil anschaue erkenne ich aber fast keinen Unterschied. Kanns du ihn mir kurz erklären?
Vielen Dank & VlG
Ilona
Liebe Ilona, Du hast absolut recht- man erkennt eigentlich keinen Unterschied.
Und trotzdem fallen sie ganz anders. Das eine ist etwas “birneförmig”, wird unten etwas enger.
Das andere ist wirklich ganz gerade geschnitten. Und die Ärmel sind anders.
Auch wird das eine mit Halsbeleg genäht, das andere muss oben umgenäht werden oder, wie ich es gemacht habe,
mit einem Schrägband eingefasst werden.
Ich mag beide Schnittmuster gerne. :-)
Liebe Grüße Bine