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Bevor ich Euch von diesem Buch erzähle, möchte ich noch kurz erwähnen, dass ich davor das Buch Die Geschichte der Bienen* gelesen habe. Da über dieses Buch schon eine Menge im Netz geschrieben und veröffentlicht wurde, gibt es dazu nun hier keinen Beitrag. Nur so viel: Das Buch ist gut und angesichts des brandaktuellen Themas Bienensterben sehr wichtig! Allerdings fand ich es nicht sooo schön, weil ich alle Protagonisten irgendwie doof fand. Ich lese ja gerne viele Genre querbeet – Krimis, Schmonzetten, historische Romane – und bin dafür sehr offen, aber ein Buch gefällt mir meist nur dann richtig gut, wenn ich mit wenigstens einer Figur lachen, leiden, hoffen kann. Das war bei Die Geschichte der Bienen leider nicht der Fall.
Nun aber zu: Bühlerhöhe!
Deswegen kommen wir heute zu Bühlerhöhe*. Ich finde, es ein gutes Buch. Schauplatz ist der Schwarzwald, genauer die berühmte Bühlerhöhe in den Nachkriegsjahren. Das Schlosshotel und Kurhaus ist ein beliebtes Ziel reicher Touristen; sein berühmtester Fan ist Konrad Adenauer. Sein Besuch steht kurz bevor.
Rosa Silbermann, die während des Zweiten Weltkrieges nach Palästina emigrierte, wird vom israelischen Geheimdienst angeheuert und erhält den Auftrag, zurück nach Deutschland zu reisen. Es wird vermutet, dass Konrad Adenauer ein Attentat droht. Der Grund ist das Wiedergutmachungsgesetz, dass bald in Kraft treten soll.
Rosa reist nicht nur als Agentin auf die Bühlerhöhe, sie reist auch in ihre Vergangenheit zurück. Als sie noch ein Kind war, war sie oft mit ihrem Großvater, ihrer Schwester und ihren Eltern im Schwarzwald. Einige Mitarbeiter kommen ihr bekannt vor, sie trifft ihr altes Kindermädchen, versucht aber ansonsten kein Aufsehen zu erregen. Rosa ist eigentlich keine Agentin, benimmt sich deswegen hin und wieder völlig falsch, was sie wiederum sympathisch macht. Allerdings fragt man sich: warum wurde so eine Person zur Bühlerhöhe geschickt um ein Attentat zu verhindern?
Ihre Gegenspielerin ist die Hausdame der Bühlerhöhe Sophie Reisacher. Sie ist eine verbitterte Frau, neugierig und intrigant bis in die Haarspitzen. Durch ihre Heirat mit einem deutschen Offizier musste sie nach Kriesgende ihr geliebtes Straßburg verlassen. Dann verließ sie der Mann und seitdem arbeitet sie auf der Bühlerhöhe. Sie würde am liebsten alles hinschmeißen und zurück in ihr geliebtes Straßburg, aber sie setzt auf die falschen Menschen, die falschen Männer. Stattdessen spioniert auch sie den Gästen hinterher. Eigentlich ist sie eine unsympathische Person, aber wie sie handelt und wie sie versucht die Strippen zuziehen, fand ich großartig.
Ich kann diesen Roman schwer kategorisieren – Krimi, Krieg, Politik, Heimat – das alles findet auf der Bühlerhöhe statt und ich finde diese Mischung ausgesprochen gut. Die Menschen sind gut und deutlich gezeichnet und dennoch wirkt es immer so, als wären sie von einem misstrauischen, schwer durchdringenden Nebel umgeben. Da gibt’s Beamte mit Nazi-Vergangenheit, junge Frauen, die schlimmste Erfahrungen im Krieg gemacht haben, immer noch unterschwelliger Antisemitismus und Geschäftemacher, die mit der Wiederbewaffnung ordentlich Geld machen.
Die Agentin-Geschichte rund um Rosa wirkt ein bisschen konstruiert – aber hey, das ist ein Roman, eine Geschichte. Es stecken einige historische Wahrheiten drin, aber das meiste ist eben erfunden. Ich habe Bühlerhöhe* gerne gelesen.
Liebe Grüße, Bine
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4 Kommentare
Liebe Biene,
und nach dieser Lektüre bietet sich doch eine Reise in den Schwarzwald an.
Du gabelst mich einfach hier in Stuttgart auf, und wir touren dann gemeinsam in diese schöne Ecke,
essen ein großes Stück Schwarzwälder Kirschtorte am Mummelsee, und erobern die Hornisgrinde!
Ich finde, das klingt nach einem guten Plan! Oder? ;-)
Liebe Grüße,
Katja
Oh jaaaa, Katja! Das sollten wir mal tun. Am Mummelsee ist’s so schön, da war ich schon
ein paar Mal. Hast Du das Buch gelesen?
Liebe Grüße Bine
Oh, das klingt genau nach einem Buch für mich, danke :-)
Das packe ich gleich mal auf meinen elektronischen Urlaubsstapel – das wird eh dringend Zeit, den noch ein wenig wachsen zu lassen!
LG Tina
Das freut mich, Tina! Lass mich wissen, wenn Du es gelesen hast und wie es Dir gefallen hat.
Liebe Grüße Bine