Eigentlich sollte ich jetzt gar nicht hier sitzen. Eigentlich sollte ich jetzt meine Taschen packen und mich auf den Weg nach Köln machen, um dort andere Bloggerinnen zu treffen und mit ihnen weiter nach Belgien zu fahren. Eine fiese, doofe, hartnäckige Erkältung, die ich seit einer Woche mit mir rumschleppe, hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nun sitze ich also vor meinem Computer, trinke Ingwertee, trage warme Puschen an den Füßen und einen langen Schal um den Hals und kann bloggen.
Als ich im November letzten Jahres eine Email vom Fotoblog Manfrotto Imagine More mit der Frage “Hast Du Lust auf unserem Blog vier Gastartikel zu veröffentlichen?” erhielt, fühlte ich mich erst einmal sehr gebauchpinselt. Dann etwas verunsichert. Dann wieder ganz euphorisch, um danach gleich wieder zu zweifeln. Worüber sollte ich schreiben? Welche Tipps könnte ich geben? Welche Themen wären interessant? Ich schrieb Stefania meine Zweifel und Überlegungen und sie antwortete nur ganz lässig: “Schreib, wie und was Du immer schreibst. Schreib, über Themen, mit denen Du Dich wohlfühlst!” Okayyyy, dachte ich mir und dachte nach. Was fotografiere ich gerne? Warum tue ich das? Was fotografiere ich gerade ganz aktuell am liebsten? Warum hakt es hier oder da machmal oder was klappt bei mir ganz gut?
Ich schrieb die Postings hier auf meinem Blog, so dass ich das Gefühl hatte, ich würde sie für Euch schreiben und nicht für die Manfrotto-Leser, die alle ganz bestimmt große Fotografie-Liebhaber, wenn nicht sogar Foto-Nerds, sind. Danach kopierte ich meine Texte und Fotos in eine Mail und schickte sie nach Italien.
In den letzten Wochen wurden meine vier Postings auf Manfrotto veröffentlicht. Solltet Ihr diese gerne lesen wollen, hier für Euch eine kleine Zusammenfassung, worum es geht:
1) Auf der Suche nach Wörtern und Texten in der Stadt. Ich liebe Schriftzüge. Auf meinen Täschchen, auf Bildern, Notizbüchern, Stiften, Häusern usw.. Besonders toll finde ich Schriftzüge in der Stadt. Zum Beispiel alte Reklame-Schriftzüge oder Aufkleber an Ampelmasten oder gesprayte Wörter auf Häuserfassaden. Hier geht es zum Posting -> klick.
2) Fotografieren im Winter. Von weissen Schneelandschaften, kleinen Details und grauem Himmel. Wir werden hier im Rheinland ja leider nicht all zu häufig vom Winter besucht. Dabei finde ich es so schön, wenn das Dorf unter einer weißen Schneedecke schlummert.
Wenn dem mal so ist, dann muss das natürlich sofort fotografisch festgehalten werden. Das ist aber nicht ganz so einfach, denn meist sieht das Auge eine weiße Landschaft, die Kamera spuckt aber ein Foto mit Blaustich aus. Eine Alternative ist, sich mal auf kleinere Details zu konzentrieren. Was und wie ich sonst so den Winter fotografiere könnt Ihr hier nach lesen -> klick.
3) Fotografieren in einem Café oder Restaurant. Ich habe ein Faible für schönen Kaffee. Solche, die ein Bild aus Milchschaum zur Schau tragen. Ich mag Caféeinrichtungen und die Menschen, die sich im Café aufhalten. In einem Café oder Restaurant zu fotografieren bedeutet für einige Mut zu zeigen, denn oftmals erntet man schräge Blicke. Meine Devise: Traut Euch! -> klick.
4) Gezielt nach Motiven suchen. Die Welt ist voll von schönen, witzigen, aufregenden, interessanten, spannenden Fotomotiven. Und dennoch frage ich mich manchmal: was und wo könnte ich fotografieren? Vor lauter Bäumen sieht man den Wald nicht mehr oder man empfindet das gesehene Objekt als nicht fotogen genug. Um das Auge zu schärfen und vielleicht auch mal was Neues auszuprobieren habe ich in der Vergangenheit schon an diversen Foto-Spielchen teilgenommen. Drei habe ich, zusammen mit Andrea, hier vor einigen Jahren veranstaltet: Das monthly Motto in 2011, 12 Themen in 12 Monaten (2012) und Color me happy (2013). Es macht Spass innerhalb einer Community bestimmte Motive zu suchen oder bestimmte Objekte in Szene zu setzen. Einige Beispiele und warum man aus solchen Aktionen lernen kann, gibt es hier -> klick.
Vielleicht konnte ich Euch mit meinen Postings noch ein paar Tipps geben… oder Euch wenigstens fotografisch unterhalten. Lieben Dank an Manfrotto für die nette und unkomplizierte Zusammenarbeit!
Liebe Grüße, Bine
PS.: Heute und morgen gibt es 15% Rabatt auf alle Bestellungen in meinem Shop! -> hier geht’s lang!
13 Kommentare
Liebe Bine,
so ein Angebot ist doch super – herzlichen Glückwunsch dazu! Die Fotos gefallen mir sehr gut … und ich finde, du hast das alles richtig lebendig erzählt … mit witzigen und anregenden Beispielen. Toll!
Liebe Grüße,
Dorthe
Liebe Bine,
mich hast du definitiv mit deinen Postings unterhalten und Lust gemacht, mal wieder mit meiner Kamera um die Häuser zu ziehen und nicht nur Food daheim zu fotografieren :)
Herzliche Grüße, Eva
Hallo Bine, vielen Dank für die vier sehr anregedenden Artikel, ich habe einiges gelernt bzw. Anregungen bekommen sich an neue Projekte zu wagen. Ich bin gleich mal zum BIWYFI-Projekt gesprungen. Machst du auch mal wieder eins? Die Idee nach bestimmten Motiven zu suchen ist schön, um mal andere Sachen auszuprobieren.
Danke und schöne Grüße aus Dresden!
Oh, das ist aber gemein…Du wärst auch mit nach Gent gefahren!?
Fiese, gemeine Grippe!
Die Postings bei Manfrotto hast Du sehr unterhaltsam und motivierend
geschrieben und da wir morgen ein Blogger-Shopping-Treffen in Kölle machen, nehm ich doch glatt die Kamera mit ins Restaurant, jawoll, mach ich!
Liebe Grüße, gute Besserung, nicht traurig sein und
schönes Wochenende,
Moni
Guten Morgen Bine,
ich werde deine Artikel später in Ruhe lesen. Aber ich wollte dir gerne sagen, dass es unnötig war zu zweifeln ;) Sie es als Ehre an und sei stolz auf dich. Du schreibst schön, du fotografierst schön, du malst schön und du nähst schön … und warum? Du bist schlicht und ergreifend einfach du!
Liebe Grüsse
Kathrin
Liebe Bin,
durch die ganzen Links klick ich mich jetzt gleich mal (Menü ich wollt das was anderes machen).
Ich liebe diese kleinen Foto Aufgaben und die Color me Happy Reihe war super und ich hab 12 x mitgemacht. Da ich jedes Jahr einen Kalender zu Weihnachten an meine Eltern verschenke, versuch ich das Jahr immer ein bisschen thematisch zu Fotografieren. Dieses Jahr möchte ich gern Strukturen und/oder Muster sammeln. Ich freu mich drauf.
Dir ein tolles Wochenende, Tobia
Ich schenk dir noch ein E für BinE
liebe bine,
was für eine schöne reihe.. das fotografieren in einem cafe finde ich ebenfalls wunderbar, allerdings bin ich häufig nicht so mutig und denke an die irritierten blicke vom nachbartisch, die bestimmt folgen werden. dabei sind dies so schöne momente und einige meiner liebsten bilder der letzten jahre sind schnappschüsse eines frühstücks oder eines tapas-essens im urlaub. hach, ich sollte etwas mutiger sein.. :)
dir eine gute besserung und trotzdem ein schönes wochenende.
alles liebe, xx
Hallo Bine,
zwar habe ich meine DSLR nun schon ca. 1,5 Jahre, so richtig fit fühle ich mich damit aber nicht immer. Deine Tipps sind sehr hilfreich, muss jetzt nur noch eine passende Handtasche für die Kamera anschaffen, damit ich sie auch immer dabei habe. Zwar wird es mich in der Öffentlichkeit bspw. in der Café Situation immernoch Überwindung kosten, sie auch zu nutzen, aber ich habe es mir fest vorgenommen.
Das Winterbild vom dem Pfad durch die Bäume im Schnee ist der Hammer, das inspiriert mich selbst rauszugehen, wenn es die nächste Tage nochmal schneien sollte und so etwas festzuhalten.
Nun lese ich mal deine Tipps weiter und wünsche dir noch einen wunderschönen Mittwoch, immerhin Bergfest dieser Woche.
Viele Grüße, Silke
Hallo hallo,
ein sehr schöner Beitrag zum Thema Motivfindung und Fotografie. Ich persönlich habe immer Probleme damit ein gutes Motiv zu finden, wenn ich unbedingt eins suche. Mit die besten Motive laufen einem oft einfach irgendwie über den Weg als ob sie zu einem sprechen. Beispielsweise war ich während meines Urlaubs in Sankt Jakob im Defereggental die ganze Zeit auf der Suche nach dem perfekten Alpenmotiv, aber bei allem hatte ich immer wieder was auszusetzten bis ich irgendwann beim wandern nicht weiter drüber nachgedacht habe und dann schließlich Richtung Tal gesehen habe und da war es dann, das perfekte Urlaubsmotiv der Alpen mit dem typischen urigen Charme. Manchmal ist der Weg schon das Ziel, LG =)
[…] interessante Beiträge zur Fotografie hat Bine in einem Beitrag verlinkt. Besonders gut gefiel mir der Beitrag über Schriftzüge. Ich sollte […]
Ich finde Cafés auch absolut schön. Die Atmosphäre ist ziemlich einzigartig und es wert eingefangen zu werden. Aber grade dort – wie du es sagst – finde ich es echt schwierig, einfach zu fotografieren.
Wie reagierst du denn, wenn die Leute dich dann komisch anschauen? Ist ja nun wirklich nicht alltäglich mit einer Kamera im Café aufzutauchen.
Wie auch immer – schöne Tipps, danke dafür! :)
Liebe Grüße
Dennis
Hallo Dennis, lieben Dank für Deinen Kommentar.
Ich versuche… sagen wir mal… heimlich zu knipsen. Ich stelle mich ja nicht
mitten ins Café und knipse drauf los. Auch fotografiere ich nie Menschen, ohne
sie vorher gefragt zu haben. Meinen Kaffee vor mir zu fotografieren und dabei
komische Blicke zu ernten, das macht mir nichts mehr aus. ;-)
LG Bine