Irgendwann im November letzten Jahres sagte mir der kleine Mann, er wünsche sich so einen Sorgenfresser. Den habe er in der Werbung gesehen und darein könnte man ja wunderbar irgendwas verstecken. Was, sagte er nicht, aber etwas zum Verstecken zu haben, ist ja prinzipiell schonmal nicht schlecht. Kurz darauf zeigte mir eine Freundin ihre genähten Sorgenfresser. Die Anleitung gäbe es im Netz. Ich speicherte die Idee ab, um sie dann doch wieder zu vergessen.
Der Wunsch des kleinen Mannes fiel mir am Nikolausabend wieder ein! Also flitzte ich am Abend in mein Nähzimmer um mich einmal durch meine Stoffregale zu wühlen. Da ich kaum Kinderstoffe besitze, stellte sich dies als echte Herausforderung dar. Zum Schluss fand ich zwei Stoffe und zwei Frotteehandtücher, aus denen ich für die beiden einen Sorgenfresser nähen wollte. Anstatt noch im Netz eine Anleitung zu suchen, kritzelte ich schnell auf Karton ein Schnittmuster. Beine, Arme? Keine Zeit. Das muss auch so gehen. Der erste Versuch ging natürlich komplett in die Hose. Beim Wenden der Fresser war nichts dort, wo es hätte sein sollen. Der Reißverschluss verkehrt rum, ein Stoffteil aussen, statt innen und so weiter. Typisch ich. Also, zweiter Versuch. Diesmal das Hirn angeschmissen und alle drei Teile so zusammen genäht, dass sie nach dem Wenden auch dort sind, wo sie hingehören.
Es entstanden zwei Stoffdinger, die aussehen, als wären sie mit Barbapapa und BarbaMama verwandt. Wobei, die ja auch noch Arme haben. Aber, meine Ergebnisse sind gefüttert, lassen sich also so ordentlich kuscheln und haben ein separates Versteck-Fach. Tschaaka! Bitte fragt mich nicht, wie ich sie genäht habe. Googelt mal “Sorgenfresser Nähanleitung”, da werdet Ihr sicherlich eine vernünftige Anleitung finden.
Die Kids waren begeistert. Das Tochterkind, schon groß und fast allwissend, blinzelte mir zu, als sie ihre Barba-Sorgenfresserin auspackte, der Sohnemann meinte nur: so würden die im Fernsehen aber nicht aussehen, da habe der Nikolaus was falsch verstanden, aber egal! Puh! Glück gehabt.
Die beiden sitzen nun also tagein- tagaus auf den Betten der Kinder, aktuell neben Kokosnuss, Schaf und Hund, die die Oma das Christkind an Weihnachten brachte. Das Schaf heißt übrigens Marzipan. Dabei mag sie gar keinen Marzipan (zur Freude der Mama, denn so konnte ich über die Festtage alle Marizpankartoffeln und -brote alleine verputzen), findet sie den Namen super. Und ich auch. Meine Vorschläge, den Hund vielleicht Schmierwurst oder Salami oder Nutella zu nennen, fand der Sohnemann doof. Der heisst Schnuffel oder Schnuffi, so wie fast alle drölftausend Hunde im Kinderzimmer.
Ich wünsche Euch einen schönen Mittwoch! Liebe Grüße, Bine
14 Kommentare
Wie genial, weiss nicht was ich besser finde die Geschichte zu den kleinen Sirgenfressern oder die selbst. Klasse gemacht.
Liebe Grüße,
Petra
Hallo Bine,
die Sorgenfresser sind dir gut gelungen!!! Meine Große fragt auch schon seit Monaten nach einem Sorgenfresserchen. Würde sie deinen Beitrag lesen, würde sie mir gleich ein schlechtes Gewissen machen und sagen “Siehst du Mama, hier hast du ein Beispiel und so möchte ich das auch. Kannst du jetzt BITTE die Nähmaschine auf den Tisch stellen und mir einen Sorgenfresser für meine Träume machen. Ich such schon mal den Stoff raus…” Ja, ich müsste wirklich mal wieder an meine Maschinen, aber irgendwie liegt mir das Schreiben im Moment eher… Obwohl das schlechte Gewissen nun an mir nagt.
Lass es dir gut gehen!
Liebe Grüße
Lima
Super!
Diese Geschichte hat sich im Sommer ungefähr genauso hier auch abgespielt.
Mit dem kleinen Unterschied, dass die Kinder für alles Omas und Opas auch Sorgenfresser bestellt haben.
Vermutlich wollten sie mir eine Freude machen, damit ich nähen kann ;-)
Liebe Grüße
Carla
Auf die Idee diese selbstzumachen kam ich gar nicht!
Ich habe von meinem Freund einen gekauften zum Abitur bekommen, weil ich mir soviele Gedanken gemacht habe und ich muss sagen, so ein Sorgenfresser ist nicht nur was für kleine Kinder, sondern auch was für Erwachsene. Ich würde meinen auch nicht mehr hergeben! Sehen aber wirklich richtig klasse aus bei dir :)
Liebe Grüße
Oh jeh, mein Sohnemann hat auch schon nach so einem Ding gefragt :) aber deine sind wirklich cool und die Geschichte dazu: einfach prima! Hab mich wirklich schief gelacht, super geschrieben! Die Worte hätten auch von meinem Sohn stammen können :)
Liebe Grüße
Petra
Die beiden viecher sehen putzig aus, auch wenn mir persönlich sich der Sinn hinter den Dingern nicht erklärt. Wo bleibt denn da das schöne alte Tagebuch :)
:)) So ein wurstiger Name für den Hund wäre genial – hier in GB heißen Dackel ja “Sausage dogs”. ♥nic
Hallo Bine,
wenn ich doch nur nähen könnte!!!
Deine Sorgenfresserchen sehen so niedlich aus, ich würde sofort auch 2 (mindestens) anfertigen. Aber mir fehlt ja sogar der Stoffvorrat!
Trotzdem, Du hast mich angespornt, vielleicht versuche ich es ja doch auch einmal selbst! Eventuell lasse ich mich in die Niederungen der diversen Anleitungen herab, schaun’ mer mal!
Liebe Grüße
moni
ich finde die sorgenfresser schön knuddelig! sie sind dir gut gelungen!
ich habe so einen als olchi genäht, da mußte ich auch ganz schön probieren, dafür gibts nämlich keine anleitung.
die kinder haben bestimmt viel spaß damit.
liebe grüße elke
Ach Bine, was hab ich gelacht, als ich Deinen Beitrag gelesen habe. Kommt mir irgendwie bekannt vor, das mit dem drauf-los-nähen. Nur wenn die Stoff richtig teuer oder sehr rar sind, dreh und wende ich mein Projekt in Gedanken, bis alles sitzt, wo es hin soll.
Und Schmierwurst ist einfach nur großartig!
LG Mareike
Sehr süß die Sorgenfresser! Die sind echt gelungen und sehr kreativ ;-)
Und dann auch noch nach eigenem Entwurf……Großes Kompliment!!
Schmierwurst :D Hahahaha :D Danke für den Lacher des Tages.. :D
Die Sorgenfresser sehen wirklich toll aus! :)
Lach, sieht doch sehr lustig aus der Sorgenfresser!
Was die Namen für Kuscheltiere angeht, ja das ist mein Sohn ähnlich kreativ wie deiner! *lach*
Bei uns gibts Schnuffi und Wuffi! *lach*
LG Schnittchen
Diese Idee finde ich einfach super und so habe ich mich auch kurz entschlossen daran gemacht, einen solchen Sorgenfresser selbst herzustellen. Stoffreste hatte ich ausreichend da und auch einen passenden Reißverschluss, das Ergebnis kann sich echt sehen lassen. Und nicht nur bei mir lösten diese praktischen Sorgenfresser Begeisterung aus, sondern auch meine Enkelin war total aus dem Häuschen. Danke für diese tolle Idee!