Kinder sollten nicht vor ihren Eltern von dieser Erde gehen. Kinder sollten Kinder sein, spielen, tanzen, lachen, albern sein, zu Teenagern heranwerden, erwachsen werden, vielleicht selber Kinder bekommen, Ihr Leben leben! Als ich vor einigen Jahren auf Marisas Blog Engelenchen stieß und ihre kleine0Willkommensnotiz unter ihrem Foto las, da wurde mit einem mal mein Herz ganz schwer. “Ich bin Berlinerin mit einem Herz für Hamburg und Mama und zwei Kindern – eines davon im Himmel“. Nein, das darf nicht sein!!! dachte ich mir, hatte Mitleid und spürte eine tiefe Trauer. Ich schaltete das Radio ab und las alle ihre Artikel über ihr Sternenkind. Ich habe geweint.
Im Mai dieses Jahres sollte ich Marisa persönlich kennen lernen. Wir hatten vorab schon Emails geschrieben und doch war ich nervös, sie in echt zu treffen, sie persönlich kennen zulernen. Ich hatte Angst, sie auf ihr Sternenkind anzusprechen und Angst, es nicht zu tun. Wie sollte ich reagieren? Was sollte ich sagen? Darf ich über meine Kinder in ihrem Beisein reden? Und dann stand sie vor mir. Eine junge Frau mit dickem Babybauch (das dritte Würmchen war unterwegs!) und einem strahlenden Lächeln. So viel Kraft und Freude. Wir trafen uns zum Stricken im KnitKnit, einen Tag vor der “The Hive” Konferenz. Den Stricknachmittag hatte sie für einen kleinen Kreis Bloggermädels organisiert. Sie war mir auf Anhieb sympathisch. Ja, wir sprachen über Helene. Aber nicht nur. Auch über ihr zweites Mädchen und das Baby im Bauch. Und über meine Kinder.
Wenn ich Marisas Postings zu ihrer verstorbenen Tochter lese, dann stehen ganz oft Tränen in meinen Augen. Wenn sie beschriebt wie Helenes kleine Schwester fragt Wo wohnt Lene, Mama? Dann möchte schreien, warum die Welt so ungerecht ist? Ich bin dankbar, dass meine beiden Kinder gesund sind und habe gleichzeitig ein schlechtes Gewissen, dass ich sowas in dem Moment überhaupt denke! Marisa und ihr Mann verloren 2009 ihr Baby, ihre kleine Helene an den Folgen einer Krebserkrankung. Aber Marisa ist nicht bemitleidenswert. Im Gegenteil! Ich habe selten so eine starke und strahlende Frau gesehen, obwohl ich auch weiß, dass sie Tage hat, an denen sie von ihrer Trauer überwältigt wird. Im November traf ich sie wieder- diesmal mit dem kleinen Prinzen, der mit auf der Blogst-Konferenz war. Sagte ich schon, dass Marisa eine wunderbare Frau und Mutter ist?
Nach dem Tod Helenes gründeten sie und ihr Mann die Organisation Helenes Helfer e.V. und das ist auch der Grund, warum ich heute über Marisa, Helene und diese schreckliche sch**** Krankheit Krebs schreibe.
Helenes Helfer e.V. wurde Anfang 2010 von 13 Freunden rund um Marisa und ihren Mann in Berlin und Hamburg gegründet. Diese Gruppe wunderbarer Menschen engagiert sich für Kinder, die aufgrund ihrer individuellen Schicksalsschläge kein unbeschwertes Leben führen können.
Durch Einrichtungen wie Kinderintensivpflegedienste oder Kinderhospitze haben Helenes Helfer Kontakt zu den Kindern und deren Familien. Sie unterstützen mit Therapien (Musik-, Hippo-, Delphin-Therapien) oder helfen bei Anschaffungen von medizinischen Geräten, die nicht von den Krankenkassen übernommen werden.
Eine Kollege von Marc, ein Teammitglied von Helenes Helfer e.V., der selbst eine schwer kranke Tochter hat, hat einen persönlichen Kontakt zu einem Partner in der Türkei, wo Delphintherapien durchgeführt werden. Im kommenden Jahr soll der 11-jährige Marcel ein zweites Mal zu den Delphinen geschickt werden, da er nach dieser Therapie im September 2012 enorme Fortschritte machte. Schaut Euch diesen Bericht und die Fotos von Marcel an {klick}. Der kleine Mann muss einfach noch einmal nach Belek!
Dies zu ermöglichen, bedarf es nur einen KLICK. Einen KLICK und das spenden einiger Euros. Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn Ihr einen kleinen Teil zu diesem Projekt beisteuern würdet.
Wir Blogger bekommen tagtäglich Anfragen für Kooperationen, Gastartikel, Giveaways und manchmal auch die Bitte um Spendenaufrufe. Ich lehne diese alle meist ab. Bei Marisas Anfrage habe ich ihre Email nicht einmal bis zum Ende gelesen, sondern nur eine Ja, ich bin dabei! Antwort zurück geschickt. Weil ich Marisa persönlich kenne, weil ich sie als Mutter von zwei… nein drei Kindern bewundere, weil ich ihre Arbeit im Verein Helenes Helfer e.V. als so etwas Wunderbares, Wertvolles und Großartiges sehe, dass ich es kaum in Worte fassen kann. Weil wir, die ein mehr oder weniger unbeschwertes Leben führen, denjenigen helfen sollten, die es nicht können. Weil Kinder Kinder sein sollten, weil sie spielen, lachen, tanzen und albern sein sollen!
Marisa, Dein Mann und Eure 13 Freunde- macht weiter so!
Liebe Grüße, Bine
Weitere Artikel dazu wurden hier veröffentlicht:
* Nina von Werkeltagebuch über Szymon, den wir vor einigen Monaten zu den Delphinen geschickt habe
* Clara von ClaraOnline über Lennox Hippotherapie
* Andrea von Jolijou über Jenny und ihr neues gebrauchtes Liftsystem
* Nina von Hedinaeht über Emma und Maria im Kindertageshospiz
* Anna von Berlinmittemom über Juval und seine Musiktherapie
* Okka von Slomo über Ben’s Musiktherapie
* Halima von Mama Mia über Azra und ihre Musiktherapie
* Barbara von Scrap-Impulse über unsere langfristige Unterstützung für Moritz
* Martina von Formtiere über Pascal und warum wir ihn zu einer Erlebnistherapie in 2014 schicken wollen
8 Kommentare
wundervolle Worte für eine wundervolle Frau! Hast Du so schön geschrieben liebe Bine und genauso wie Dir ging es mir vor meinem ersten Treffen mit Marisa auch. Gott war ich damals nervös. Und dann stand sie da vor mir! Und ich dachte, wie macht sie das bloß?
Ich hoffe, wir bekommen eine Menge Geld zusammen, damit die wundervollen Projekte weiter unterstützt werden!
Liebe Grüße
Martina.
Ganz tolle Sache, habe gestern schon bei Okka davon gelesen. Und du hast es wunderbar geschrieben, Danke!
Liebe Grüße, Christina
Liebe Biene.
Gerade hab ich mir mit gemischten Gefühlen deinen Post durch gelesen und muss gestehen mir kamen auch die Tränen.
Du hast es wirklich sehr schön geschrieben….mich berührt so was so sehr weil wir selber vor 2,5 Jahren unseren kleinen Engel im Alter von fünf jahren gehen lassen mussten . Er hatte einen angeborenen Herzfehler…..aber es war alles in bester Ordnung und auf einmal ist er im Kiga umgekippt und zu den Sternen gereist.
Ja nun müssen wir alleine durchs Leben gehen ist gar nicht so einfach wenn man fünf Jahre lang ein Kind hatte.
Mach weiter so
Liebe grüsse Kristin
Liebe Bine,
ich hab, nachdem ich Lotta ins Bett gebracht habe, endlich Zeit, Posts zu lesen. Als erstes hatte ich mir deinen dafür vorgenommen und jetzt sitze ich hier auf dem Sofa und hab deutlich länger gebraucht, um den Post zu lesen als sonst. Durch einen Tränenschleier liest es sich eben schwerer.
Ich hab Marisa ja auch kennengelernt in Essen und mir ging es genau wie dir. Sie war mir von Anfang an sympathisch und ich hab auch selten jemanden getroffen, der so strahlt.
Zu dem Zeitpunkt kannte ich ihren Blog allerdings noch nicht, wusste also auch nichts von Helene und ihren Helfern. Nach der Blogst hab ich mir ihren Blog natürlich auch angeschaut und die Posts über Helene gelesen. Und natürlich habe ich geheult, Rotz und Wasser. Das hätte ich auch schon, bevor Lotta auf der Welt war, aber seit ich selbst Mutter bin, fühlt es sich nochmal ganz anders an, solche Dinge zu lesen, über den Tod von Kindern.
Ich finde, ihr macht da eine wundervolle Aktion und ich hoffe, es kommt wahnsinnig viel Geld zusammen.
Liebe Grüße und noch einen schönen Abend für dich. Ich guck jetzt erstmal nach Lotta.
Wow, ein schöner Artikel mit ganz rührenden Worten!
Immer wieder lese und höre ich Marisas Worte und tränen verschleiern meine Augen. So eine bewundernswerte Frau mit einem Schicksal das so unfair ist!
So traurig bin ich, dass sie nun nicht mehr bei mir im schönen hamburg ist!
Ich kann das nicht lesen, sonst ist der Tag für mich gelaufen. So was macht mich immer total fertig.
Nichtsdestotrotz ist das eine wunderbare, unterstützenswerte Aktion.
Ich bewundere Menschen, die mit so einem schwierigen Leben so kraftvoll umgehen und sich nicht unterkriegen lassen.
Gros bisou
Sandra
ich glaube noch nie ist es mir so leicht gefallen meinen paypal account zu nutzen.
wundervoller artikel, wundervolle idee und trauriges schicksal, eine kleine spende ging auf den weg und hoffentlich kommen noch viele andere dazu.
ich tue mich immer schwer zu spenden, man fragt sich: kommt das überhaupt an.
aber ich muss sagen, ich vertraue dir da, deinem blog deiner einschätzung und auch deinem “vertrauen” zu dem projekt.
also warum nicht. man gibt soviel geld für schrott aus, da hat man doch gerade für sowas ein paar euro über.
LG
ann-kathrin
Ann-Kathrin, lieben DANK für Deine schönen und ehrlichen Kommentar! Ich gebe Dir recht: auch ich spende nicht wie wild hier und dorthin.
Bei Marisa und ihrem Verein bin ich mir aber zu 100% sicher, dass es genau da ankommt, wo es hin soll!
GLG Bine