Nachdem wir im Palladio fürstlich zu Abend gegessen hatten, es noch hell und warm war und wir noch gar nicht müde waren, beschlossen wir noch ein wenig mit den Rädern durch die Stadt zu fahren. Irgendwann landeten wir wieder in der Nähe des Bahnhofes und erinnerten uns, dass wir während einer Grachtenrundfahrt diese eine Bretterbude da gesehen hatten. Die muss doch da irgendwo sein?, dachten wir uns, nahmen nochmal den Stadtplan zu Hand und düsten los.
Hannekes Boom ist ein Restaurant mit Biergarten oder besser: eine olle Bretterbude mit gemütlichem Flair, ganz entspannter Atmosphäre und einem wunderschönen Blick auf Amsterdam und die untergehende Sonne. Da wir ja schon gegessen hatten, haben wir nur etwas getrunken und die vollen Teller mit Burgern, Salaten und Pommes an uns vorbei ziehen lassen.
Von da fuhren wir weiter über die Inseln: Java Eiland, KNSM Insel und Borneo. Diese Inseln dienten früher als Anlegestelle und Wellenbrecher für das östliche Hafengebiet. In den 80er Jahren siedelten sich dort Hausbesetzer, Künstler und städtische Normaden an, in den 90ern wurde das Gebiet für Wohnzecke saniert. Entstanden ist eine architektonische Höchstleistung. Es wurden die verschiedene Architekten angeheuert, die unterschiedliche Baustile und bemerkenswerte Häuser bauten. Borneo Eiland ist ein wahres Kunstwerk. Läuft man (und schleppt man dabei sein Rad) über die berühmte knallrote Pythonbrücke, hat man einen tollen Ausblick auf dieses kleine Eiland. Wenn Ihr einmal drüben seid, müßt Ihr unbedingt durch die Scheepstimmermannstraat laufen. Hier durften die Bewohner ihre eigenen Häuser entwerfen. Da steht z.B. in einem Haus ein Baum, der durch mehrere Etagen hindurch wächst, das Blätterdach sieht man oben auf der Dachterrasse. Überhaupt gibt es auf den Inseln keine klassischen Gärten. Die Gärten sind die Strassen, das Wasser oder Dachterrassen.
Auf dem Weg über die Inseln habe ich nur wenige Bilder geschossen. Viele Bewohner waren auf der Strasse, grillten und spielten mit ihren Kindern… da wollte ich nicht Paparazzi-mäßig mit der Handy-Kamera herumfuchteln.
In unserem Stadtführer wird die Tour über die Inseln übrigens als Fußmarsch angeboten und vorgeschlagen. Wir haben für diese abendliche Tour mit den Rädern ca. 1,5 – 2 Stunden gebraucht. Wenn ich ehrlich bin: anfangs war ich vom Vorschlag meines Mannes, diese Tour zu machen nicht ganz so angetan. Im Nachhinein bin ich aber froh, dass wir uns diese völlig andere Seite von Amsterdam angesehen haben! Absolut empfehlenswert!
Liebe Grüße, Bine