Über social media und marketing kann man recht schnell und eigentlich auch easy Werbung machen, aber es gibt ja auch noch andere Wege und Möglichkeiten, seine Produkte an den Mann, bzw. die Frau zu bekommen. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass jede Shopbetreiberin ihre Artikel verkaufen möchte. Heute möchte ich Euch davon berichten, welche Vertriebswege ich schon einmal versucht habe, was (für mich!) gut lief und woran ich so gar keinen Spass hatte!
Wie in meinem ersten Posting [wie alles begann] schon erwähnt- angefangen hat es mit Modeschmuckketten. Zwei Freundinnen und ich taten uns damals zusammen, ich erstellte eine Website (von Blogs, Facebook & Co hatte ich damals noch keine Ahnung!), wir veranstalteten Verkaufsabende in unseren Wohnzimmern, verteilten Flyer im Ort und luden Freundinnen und deren Freundinnen zum Schmuck und Schnack an. Hier bekamen wir die erste Resonanz auf unsere hergestellten Ketten. Es machte Spass und war eine tolle Erfahrung sofort zu sehen, was den Kundinnen gefiel und was nicht.
Danach meldete ich mich bei Weihnachtsmärkten an. Dies war aber gar nicht mein Fall. Der Produktionsstress in den Tagen Nächten davor, ist mir einfach zu viel. Dann den ganzen Tag hinter einem Tisch stehen und auf Kunden warten, sich womöglich dabei die Zehen abfrieren, irgendwann vor Rückenschmerzen nicht mehr gerade stehen können… und dann… vielleicht am Ende des Tages nicht mal sooo viel verkauft zu haben…. nee, das ist einfach nichts für mich! Ich bewundere alle Mädels, die mit ihren Produkten auf Weihnachts-, Design- oder Kunsthandwerkermärkten stehen. Ehrlich. Für mich ist das nichts. Ich bummel lieber über solche Märkte, anstatt selber hinter einem Tapeziertisch zu stehen. Trotzdem meine ich: wer ganz frisch angefangen hat, Artikel zum Verkauf anzubieten, sollte an so einem Markt einmal teilnehmen. Es ist ganz bestimmt eine gute Erfahrung, was bei Kunden gut ankommt und was nicht.
Anfang 2009 kam ich auf die Idee meine genähten Artikel Kölner First- und Secondhand Geschäften anzubieten. Ich packte meine genähten U-Heft und Mutterpasshüllen in eine Tasche, fuhr als erstes zu Coco, fragte nach den Geschäftsinhabern, zeigte ihnen meine Artikel und fragte ganz offen, ob sie Interesse hätten, diese in ihrem Geschäft anzubieten. Und sie hatten Interesse! Yeah! Völlg euphorisch fragte ich in den Wochen und Monaten danach in drei weiteren Kölner Geschäften (klick // klick // klick) an und alle sagten zu und nahmen mir meine Sachen ab. Dies war allerdings noch die Zeit, in der ich sehr unregelmäßig arbeitete (kleine Kinder, wenig Zeit) und schon bald geriet ich durch meine neuen Geschäftspartner und Vertriebswege ganz schön in Stress.
Schliesslich wurde immer mal wieder Nachschub gewünscht und dann kam noch die Buchhaltung dazu. Da alle Geschäfte auf Kommissionsbasis mit mir arbeiteten, hatte ich ganz schön viel Schreibkram. Welche Artikel waren noch in Laden? Welche schon verkauft? Welche hatte ich schon abgerechnet? Wann wurde die letzten Rechnung geschrieben? Puh! Nee, nix für eine Zwischen-Tür-und-Angel-Shopbetreiberin-mit-zwei-kleinen-Kindern! Irgendwann zog ich mich aus diesem Geschäft zurück.
Eine weitere Plattform handmade Artikel zu verkaufen ist Etsy. Dort bin ich seit einiger Zeit angemeldet, aber ich schaffe es zeitlich einfach nicht, zwei Online-Shops zeitgleich zu bedienen. Etsy spricht nach meiner Erfahrung einen weitaus internationalern Kundenkreis an. Ich persönlich fühle mich noch nicht in der Lage Kunden aus den USA, Schweden, Italien und Timbuktu zu bedienen. Dafür müßte ich wieder Zeit abknapsen, weil ich dann wahrscheinlich mehr zur Post fahren müßte.
Neben Dawanda und Etsy gibt es aber noch viele andere online-Marktplätze, auf denen man seine selbstgemachten Artikel präsentieren oder verkaufen kann. Ganz neu auf dem Markt ist z.B. ezebee. Das Einstellen und der Verkauf der Artikel ist (noch?) kostenfrei. Ich habe angefangen, dort meinen Showroom einzurichten, bin damit aber noch nicht all zu weit gekommen…Einen eigenen Online-Shop habe ich übrigens keinen. Ja, ich habe schon manches mal darüber nachgedacht, habe ich mich aber bisher dagegen entschieden. Ein Hauptgrund sind “Zeit und Lust” wovon ich bei diesem Vertriebsweg einfach zu wenig habe. Einen Shop einzurichten, mit allen Finessen, wie verschiedene Zahlungsmodalitäten, ect. davor habe ich aktuell zu großen Respekt.
Ein weiterer Vertriebsweg ist der eigene Blog. Ich verkaufe zwar nicht über den Blog, aber ich habe die Möglichkeit hier Werbung für meine Täschchen zu machen. Entweder durch Postings oder die sog. Dawanda Werbemöglichkeiten, wie mein kleines Shopschaufenster links auf meinem Blog.Aber nicht nur der eigene Blog kann zum Vertriebsweg werden, auch andere Blogs sind eine gute Möglichkeit, Deine Artikel der Welt zu zeigen! Dafür sollte man sich um ein gutes Netzwerk, nette Kontakte und ein freundliches Miteinander bemühen -> social networking. So habe ich z.B. schonmal eine Bannerwerbung in anderen Blogs gebucht oder mit Bloggerinnen ein Täschchen-Gewinnspiel vereinbart.
Think out of the box. Das war der Lieblingssatz meines Chefs, damals Sales Director. Noch so ein Satz, den ich immer und immer wieder in meiner beruflichen Laufbahn hörte. Geh einmal andere Wege. Mache Dir Gedanken dazu, was Du wirklich willst, wo Du hin willst und dann denke quer und andersherum. Irgendwann wirst Du so Deinen Weg finden. Und: Probieren geht über Studieren. Solltet Ihr alle bisherigen Artikel aus dieser Reihe gelesen haben, dann wisst Ihr, dass ich schon so einiges ausprobiert habe um meinen Weg zu finden.
Liebe Grüße, Bine
21 Kommentare
Hallo
Vielen Dank!
Dein Post ist sehr informativ und ich kann so einiges davon heraus picken.
Den verkaufsweg über Dawanda hab ich noch vor mir und es ist gut über Deine Erfahrungen zu lesen.
Vielen Dank dafür!
Liebe Grüße Natascha
Liebe Bine,
habe ich mit grossem Interesse gelesen- vielen dank dafür. :-)
Ich bin gerade daran, ggf doch einen eigenen online-shop aufzubauen (genauer gesagt bauen zu lassen, ich selbst traue mir das auch nicht zu)
Ich denke zwar auch, dass dawanda auch weiterhin extrem wichtig sein wird aber ich finde diese Abhängigheit und die grosse Konkurrenz da, gefährlich.
Daneben Facebook, ein Blog usw.
Die Vernetzung habe ich auch sehr auf dem Zettel; da kann man richtig schön gemeisame Aktionen fahren und nebenbei euch spannende, nette Leute kennenlernen.
ich persönlich finde es wichtig, nicht alles selbermachen zu wollen… dinge, die andere leute besser können, sollte man abgeben.
das wie gesagt im zusammenhang mit dem webshop.
ich habe auch noch eine grafikerin, die mich “optisch” unterstützt.
weiterhin viel erfolg
liebe grüße christine von kirikari-stoffe
:0))))
Liebe Bine,
ich wünsche dir auf allen deinen Wegen weiterhin viel Erfolg!
Liebe Grüße und schöne Pfingsttage,
Bianca
Vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung!
Es ist toll, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst!!!
Weiterhin viel Erfolg und
eine schöne, langes Wochenende!
Herzliche Grüße Martina
PS.: ab wieviel Seitenaufrufen/Lesern macht es deiner Meinung nach denn Sinn, Werbung im Blog aufzunehmen?
@Martina: ich mache das nicht nur von den Seitenaufrufe abhängig… mir persönlich muss der Blog einfach gefallen und ich muss das Gefühl haben, dass ich da genau meine Zielgruppe finde.
LG Bine
Danke schön, für die Antwort!
Ich überlege gerade ob “AdSense” Sinn macht…
Liebe Grüße
Martina
AdSense mag ich persönlich nicht so gerne. Das sieht so unpersönlich aus…. Aber, das ist natürlich Geschmackssache! ;-)
Hm, das stimmt, lieben Dank für die Antwort! Aber wie bekommt man denn sonst passende Werbung in den Blog? (Ich hoffe ich nerve nicht!!!)
Herzliche Grüße
Martina
Martina, ich verstehe Deine Frage nicht! Willst Du werben oder willst Du Werbepartner? Beides läuft m.E. über ein Vernetzen, Anschreiben, Kontaktieren von Bloggern/ Werbepartnern…..
Uuuppps…. ich habe ganz vergessen hier noch mal nachzuschauen…
Ich wollte keine Verwirrung stifften, Tschuldigung!
Ich sehe nur in vielen Blogs, so wie in deinem, die passende Werbung am Rand… und habe überlegt, wie man da ran kommt! Ich wollte also Werbepartner. ich hatte schon mal welche angemailt, aber nie eine Antwort bekommen… daher meine Vermutung, dass einn kleiner Blog anscheinend für Partner keinen Sinn macht.
Herzliche Grüße
Martina
Liebe Bine,
danke für deine offenen, ehrlichen Worte. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg auf deinem Weg.
LG Sternie
binchen, schöner post und ich glaube, ich bin so ziemlich jeden dieser wege auch gegangen. allerdings habe ich es nie so wirklich geschafft, wirklich irgendwo fuß zu fassen. am anfang lag es daran, dass ich auf ALLEN hochzeiten gleichzeitig getanzt habe, und das war die schlechteste strategie überhaupt. dann hab ich das online geschäft schleifen lassen und wollte letztes jahr nur noch 1x im monat auf märkten verkaufen. da ich ja noch den normalen brotjob habe, war das für mich erst mal eine gute lösung, allerdings resultierte das alles in einem fiesen burn-out. und jetzt… jetzt würde ich mal gucken, das ich das jahr gewuppt bekomme (umzug und hochzeit und ein großprojekt) und dann ist der plan, sobald ich mal mutterschafts-technisch dem brotjob entkomme, DANN gibts keinen weg zurück. selbst wenn ich mit etsy viel weniger verdiene als mit dem brotjob, ist es mir das alles wert. dann werde ich mich viel um weiterbildung kümmern und gucken, wie man so ein geschäft vernünftig aufbaut und dann mal gucken. zurück ins büro kann ich im zweifel immer noch. vielleicht meld ich mich dann noch das eine oder andere mal bei dir und guck mir ein bisschen was ab :)
ich drück dich feste von hier.xoxoxo , lou
liebe bine,
wie immer sehr informativ, persönlich und lustig geschrieben! danke dafür und ich freu mich jeden tag auf ein neues posting von dir!
hoffentlich machst du noch lange so weiter!
auf all deinen wegen weiterhin viel glück!!
ein schönes pfingstwochenende und liebe grüße vom bodensee,
frau mani
Toller Beitrag zu den Vetriebsmöglichkeiten…einiges kannte ich noch nicht und werde es mir ansehen….vielen Dank…
Isa
Ich finde es toll, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst .
Teile deines Weges bin ich auch gegangen:
Gestricktes von mir in Geschäften auszustellen und daraus entstandene Geschäftsbeziehungen dann weitergeführt, indem ich dann für einzelne Kundinnen gearbeitet habe.
Aber den Schritt zu Dawanda bin ich dann nicht mehr gegangen, weil ich merkte, dass ich meinen Job in einer FBS und regelmässigen Verkauf und Produktion nicht unter einen Hut bringen konnte und dann hab ich mich gegen Dawanda entschieden.
Man soll ja nie nie sagen, vielleicht bringe ich das ja noch mal auf den Weg??
Vieken Dank für deine offenen Worte und LG, Monika
Bine, Du schreibst so ehrlich über “Deinen” Weg. Wir Alle gehen eigentlich so oder so diesen Weg. Jeder muß für sich entscheiden, aber viele gehen den “einen” Weg des Anderen. Fehler macht jeder von uns, aber was man daraus macht, zeigt die Stärke eines jeden Einzelnen und man muß zu seinen Fehlern stehn!
Ich wünsche Dir und Deiner Family ein wunderschönes Pfingsten.
LG Heike
Liebe Bine,
wieder so ein interessanter Post, der zum Nachdenken anregt und neuen Input gibt. Lieben Dank das du dein Know-How mit uns teilst. Hab ein schönes Pfingstwochenende, Tobia
Klasse ! :-) ♥
Liebe Grüsse,
Sanne
Ich find’s super, dass du deine Erfahrungen so offen teilst. Manchmal hat man das Gefühl in Deutschland herrscht zu viel Konkurrenzdenken und Geheimniskrämerei. Da finde ich deine Posts aus dieser Reihe sehr erfrischend.
Liebe Bine,
habe mir gerade die ganze Reihe “reingezogen”, wirklich sehr informativ und interessant, auch wenn man (noch ?) gar keinen Online Shop hat :) Ich wäge immer mal wieder ab, ob ich einen starten sollte, und dabei sind solche Artikel sooo viel wert! Auch wenn ich noch nicht weiß, was ich nun tun werde, ich habe einfach eine bessere Vorstellung davon.
Insgesamt gefällt mir dein Blog auch sehr gut, echt beeindruckend was du aufgebaut hast! Und dein Schreibstil ist einfach toll & unterhaltsam.
Liebe Grüße
Moni
Schöner Artikel.
Danke dafür
Susi