Um die Weihnachtszeit, “zwischen den Jahren” und im Januar ist bei mir immer Lese-Hochsaison. An zwei Abenden im Dezember habe ich mit meinem Mädels Bücher-Wichteln gemacht und dann bekomme ich meist zu Weihnachten noch Bücher geschenkt. Der SuB (wisst Ihr, was ein SuB ist? Nein, dann klickt mal hier hin) wird also nie kleiner, was gut ist, denn genau wie meine liebe Lese-Blog-Freundin Caro leide auch ich an ausgeprägter Buchverarmungsangst.
Deswegen habe ich heute mal wieder einen Buchtipp für Euch: Schon Irgendwie mein Leben, geschrieben von Mila Lippke, gefiel mir gut. Morgen bist du noch da finde ich einfach großartig. Erst vor ein paar Tagen habe ich diesen Roman zu Ende gelesen und bin immer noch ganz ergriffen.
Es geht um Lio, deren Kindheit durch die sehr kühle und distanzierte Beziehung zu ihrer Mutter gezeichnet ist. Irgendwann flieht sie nach Berlin um dort ein neues Leben zu starten. Sie ist Künstlerin, die kurz vor dem großen Durchbruch steht, führt eine prickelnde Affäre zu einem verheirateten Mann und eine innige Freundschaft zu ihrer besten Freundin Tetra.
Parallel wird die Lebensgeschichte ihrer Mutter beschrieben: wie sie ihre frühe Kindheit mit ihrer Schwester und Mutter in dem Versteck auf dem Dachboden verbrachte, wie sie und ihrer Schwester nach Holland zu Pflegeeltern kommen, wie ihr vom Krieg gezeichneter Vater sie eines Tages dort abholt. Das Leben der Mutter ist düster und voller Enttäuschung, Warten, erhoffte Liebe und Verzicht.
Lio weiß eigentlich gar nichts von ihrer Mutter, noch weniger von ihrem Vater und ihrer Familiengeschichte. Eines Tages macht sie sich auf die Suche nach Antworten.
… Ich weiß nur, dass dort, wo die Erinnerungen lagern, keine Wut mehr ist, sondern Mitleid und Liebe. Und es hilft, in der Vergangenheit Platz zu schaffen, um die Zukunft neu gestalten zu können…
Die Geschichte, ganz besonders die der Mutter, deren Name in dem Roman nicht einmal genannt wird, ist mir besonders nah gegangen. Gleichzeitig habe ich mit Lio gefiebert, sie möge endlich Antworten bekommen auf ihre vielen Fragen! Ich verrate nur so viel: sie bekommt Antworten, aber nicht auf jede ihrer vielen Fragen!
11 Kommentare
Jetzt muss ich das endlich mal los werden:
VIELEN DANK für die vielen wundervollen Buchempfehlungen!!!!
Mich plagt die gleiche Angst, es könnte der Tag kommen an dem mein Buchstapel bis aufs letzte Buch gelesen ist, doch Deine Tipps haben das in letzter Zeit immer erfolgreich verhindert!!
“Zeitzauber” ist gerade oben auf dem Stapel angekommen und “Morgen bist du noch da!” wird heute noch gekauft!
Liebe Grüße Yvonne
Hach, Yvonne! Das geht ja runter wie Öl! Danke für das nette Kompliment und viel Freude beim Lesen!
LG, Bine
Hallo Bine,
ich lese gerade deinen Buchtipp und verfalle in Gedanken. Ich denke zurück an meine Kindheit, an meine Eltern und überhaupt. Und mir wird gerade schmerzlich bewusst, wie wenig ich eigentlich über das Leben meiner Mutter weiß, über ihre Jugend, ihre Ängste im Krieg, ihre Gedanken…
Viel zu selbstverständlich nahm ich jahrelang hin, dass sie einfach immer da war und war viel zu sehr mit meinem Leben beschäftigt. Das hat sich in den letzten Jahren zwar geändert, doch habe ich das Gefühl, dass ich trotzdem noch viel zu wenig über den mir doch am nahestehendsten Menschen, da ich schließlich 9 Monate mit ihr Herz an Herz gelebt habe, weiß. Zwar erzählen wir, wenn wir uns sehen (wir wohnen 500 km auseinander), oft von früher, aber ich finde, da ist noch eine viel zu große Lücke. Und die muss ich noch auffüllen, solange es noch geht.
Da hat sich dein Buchtipp doch schon für mich sehr gelohnt, da es mir einen Ruck versetzt hat.
Ich danke dir dafür und werde mir dieses Buch sicher auch besorgen!
Ganz liebe Grüße, Karina
Hallo Karina, da hast Du recht, obwohl ich auch nicht ALLES wissen möchte. Ich würde meiner Mama auch nicht ALLES von mir sagen – zum Schutz. Ich habe das Buch entdeckt “Fragen, die wir unseren Eltern stellen sollten (solange sie noch da sind), Marc Fischer (Autor)”. Gelesen habe ich es (noch) nicht, aber vielleicht ist es eine gute Hilfestellung für ein kleines Mutter-Kind-Interview :-) Lieben Gruß, Nadja
Liebe Karina, dann ruf Deine Mama jetzt mal an und stopfe die Lücken mit Fragen und Antworten :-)
GLG, Bine
Also sub ist bei meinem Mann und mir schon ein lieblingswort geworden dazu gesellt sich nun sicher noch buchverarmungsangst. Super wortschoepfung. Lg
Hallo Bine! Deine Buchtipps sind enfach immer wieder klasse…dem ein oder anderen bin ich schon verfallen…will heißen das ein oder andere Buch musste ich gaaannz unbedingt auch haben, weil ich hab ja noch viel zu wenige, ist doch klar:o) Wenn das Bücherregal bald doch aus allen Nähten platzt…du trägst mit Schuld daran…aber Danke dafür…;o)
Liebe Grüße, Nicki
http://www.rundgestreift.blogspot.com
Liebe Grüße
Oh Danke für den Tipp!!! Das Buch hört sich richtig toll an. Mein Bücherstapel neigt sich dem Ende und ich muss so dringend für Nachschub sorgen!!!
Außerdem machst du einem Bücher schmackhaft, die man vllt. nicht unbedingt von selbst in die Hand genommen hätte.
Also Danke dafür :o)
Liebste Grüße
Chrissy
@ Nicki: ich nehme da gerne die Schuld auf mich :-)
@ Chrissy: lieben Dank für das nette Kompliment!
ohja..der sub bei mir waechst und waechst, habe mir nun vorerst buecherkaufverbot auferlegt bis ich mindestens 5 der ca. 15 buecher gelesen habe..komme naemlich leider viel seltener als frueher zum lesen und finde das sehr sehr schade.
deine buechertipps lese ich immer wieder gerne, gerade auch weil es buecher sind, auf die ich sonst vielleicht eher nicht so kommen wuerde. mach weiter so und frohes lesen und teetrinken dabei (so mach ich das naemlich ;)
lg, anika
Danke für die Buchtipps, klingt spannend! Liebe Grüße und noch eine ganz tolle Woche! Theresa